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Sonntagsschule

[Ein Artikel dieser Serie erscheint vierteljährlich im Herold der Christlichen Wissenschaft.]

Wir lehren unsere Schüler, wie sie die Kranken heilen können

Aus der September 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


[Dieser Artikel über die Sonntagsschule erscheint gleichzeitig in englischer Sprache im Christian Science Journal.]

Lernen die Schüler in unseren Sonntagsschulen körperliche Leiden durch christlich-wissenschaftliche Behandlung zu heilen?

Im Handbuch Der Mutterkirche (Art. XXX Abschn. 7) schreibt Mrs. Eddy: „Das Heilen der Kranken und Sünder durch die Wahrheit demonstriert, was wir in bezug auf die Christliche Wissenschaft behaupten, und nichts kann diese Demonstration ersetzen.“

Sie mahnt auch im Lehrbuch (Wissenschaft und Gesundheit, S. 237): „Kinder sollten die Wahrheits-Heilung, die Christliche Wissenschaft, als eine der ersten Lektionen gelehrt werden, und sie sollten davon abgehalten werden, über Krankheitstheorien oder -gedanken zu sprechen oder sie zu hegen.“

Wir können einen Weg finden, die Kunst des christlich-wissenschaftlichen Heilens in unseren Sonntagsschulen zu lehren, und viele tun es auch.

Ein Lehrer mit langjähriger Erfahrung beginnt seinen Unterricht über dieses Thema, indem er die Schüler bittet, sich vorzustellen, was ein Ausüber ist. „Ich fordere sie gleich am Anfang, auf, sich selbst als Ausüber zu sehen. Ich frage sie z.B.: ‚Nehmen wir einmal an, es käme jemand mit einem Magenleiden zu euch und bäte euch, ihm zu helfen. Was würdet ihr tun?‘ Als ich einmal ebendiese Frage stellte, rief ein Mädchen in der Klasse aus: ‚Woher wußten Sie das? Ich habe dieses Problem seit einigen Jahren, und jetzt kommt mir immer wieder der Gedanke, es wäre eine gute Idee, zu einem Arzt zu gehen, um festzustellen, was mit mir los ist.‘

Ich sagte sofort zu der Klasse: ‚Hier ist eine großartige Gelegenheit für euch. Stellt euch vor, ihr wäret Ausüber, und sagt mir, wie ihr diesem Mädchen helfen würdet.‘ Das interessierte sie natürlich alle.

Ihre Antworten waren nicht besonders gut, aber wir fanden den Weg zu besseren. Wir diskutierten die Nutzlosigkeit medizinischer Diagnosen im Gegensatz zu der geistigen Erkenntnis, die durch die Christliche Wissenschaft gewonnen wird. Wir sprachen von der Tatsache, daß es Gott ist, der heilt, und daß das vergeistigte Bewußtsein des Ausübers die Transparenz ist, durch die die göttliche Wahrheit erkannt wird.

Dem Mädchen war geholfen — es wurde schließlich geheilt —, und die Klasse begann etwas über die Ausübung der Christlichen Wissenschaft zu lernen.“

Das kindhafte Denken, das frei von Sünde ist, erfaßt schnell die Natürlichkeit des christlich-wissenschaftlichen Heilens. Folgendes ist ein Bericht von einem Sonntagsschullehrer: „Einige Wochen lang hatte ich das Wort ‚Heilung‘ bei den Drei- bis Vierjährigen in der Klasse erwähnt. Als Beispiel hatte ich angeführt, daß, wenn etwas schiefginge und ihnen nach Weinen zumute wäre, sie wissen sollten, daß Gott da sei und gut für sie sorge. Vor zwei Wochen sagte eins der Mädchen, und es hielt einen vollkommen aussehenden Finger hoch: ‚Ich hatte ihn mir verletzt, aber ich wußte, daß Gott bei mir war, und ich habe nicht geweint.‘ Und sie war so stolz auf ihre Heilung und auf die Worte aus der Sonntagsschule, an die sie sich erinnert hatte!“

Offensichtlich gibt es viele Methoden, unsere Sonntagsschüler zu lehren, wie sie durch die Christliche Wissenschaft heilen können — vielleicht so viele Methoden wie Lehrer. Wenn wir uns von Gott leiten lassen und auf Seine Führung lauschen, finden wir die im Augenblick richtige Art, wie wir die uns anvertraute Klasse erreichen können. Das Kapitel „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft“ in unserem Lehrbuch ist eine unerschöpfliche Quelle von Ideen.

Gott, das unendliche Gemüt, versorgt alle Seine Kinder mit allem, was sie brauchen. Lehrer und Schüler können dies gleichermaßen beweisen. Ein Lehrer mag gelegentlich zu seiner Klasse sagen: „Wo ist Krankheit? Nicht im Menschen, der der Sprößling Gottes, das Kind Gottes ist. Sie ist nur im sterblichen Gemüt — mit anderen Worten, der Anspruch, daß es ein Leben und eine Intelligenz neben Gott gebe. Sie ist nicht im wirklichen Menschen.“

Von dieser grundlegenden Wahrheit aus schärft er seinen Schülern als jungen Ausübern ein, nicht zu versuchen, schlechte Materie besser zu machen, sondern die Allheit Gottes und die geistige Vollkommenheit des Menschen zu sehen. Er mag sie an Mrs. Eddys Definition von „Christus“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583) erinnern: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“ Er mag ihnen sagen: „Der Christus wird das zerstören, was zerstört werden sollte. Geht auf den wirklichen Begriff vom Menschen zurück, und haltet beständig daran fest.“

Eine erfolgreiche Lehrerin zeigt ihren Schülern, wie sie körperliche Leiden heilen können, indem sie auf Mrs. Eddys Erklärung in Wissenschaft und Gesundheit (S. 129) hinweist: „Wir müssen tief in die Wirklichkeit hineinschauen, anstatt nur den äußeren Sinn der Dinge anzunehmen.“ Sie macht ihnen klar, daß sie, um in der Christlichen Wissenschaft heilen zu können, lernen müssen, sich nicht von Schmerzen, durch das, was die körperlichen Sinne sagen, oder durch den angeblichen Ernst des Problems hypnotisieren zu lassen und ihre Arbeit auf die Lösung und nicht auf das Problem zu gründen. „Ich arbeite viel mit Gegentatsachen“, sagt sie. „Ich bitte sie, einfach zu sagen, was sie bedrückt — die Furcht, die verletzten Gefühle oder was auch immer es ist —, und dann versuchen wir, die Gegentatsache zu finden, die geistige Wahrheit, die den Irrtum widerlegt. Dies hilft zu verhindern, daß sie im sterblichen Gemüt nach einer Ursache suchen, und ich mache ihnen klar, daß im sterblichen Gemüt weder Ursache noch Wirkung ist, denn diese gehören ausschließlich Gott an. Sie neigen z. B. dazu, zu denken, daß der Grund, warum sie eine Erkältung haben, darin liegt, daß sie etwas falsch gemacht haben.“

Diese Lehrerin gibt ihren Schülern gelegentlich Aufträge zu heilen. Ein junger Mann war wegen unmoralischen Verhaltens von seiner Arbeitsstelle entlassen worden und protestierte nun in der Öffentlichkeit gegen seinen Arbeitgeber. Ein Schüler in der Klasse war dadurch sehr beunruhigt. Er ärgerte sich über die Arroganz des jungen Mannes, der gegen seinen Arbeitgeber protestierte, und er verabscheute das unmoralische Verhalten, das mit der Sache verbunden war; die Situation ließ ihm keine Ruhe, und er konnte von nichts anderem sprechen. Schließlich sagte die Lehrerin: „Gut. Da Ihnen dies so viel bedeutet, nehmen Sie es als Fall an und heilen es.“ Das tat der Schüler, und bald hörten die Umtriebe auf. Aber das Beste von allem war, daß er die Freude der Heilarbeit zu spüren bekam.

Während des vergangenen Jahres hatten sieben der Schüler, die diese Lehrerin zuletzt gehabt hatte, Klassenunterricht. Können wir nicht daraus schließen, daß die Christliche Wissenschaft weiterhin der von ihnen gewählte Weg gewesen ist, zumindest teilweise deshalb, weil sie früh lernten, wie sie mit ihrer Hilfe heilen konnten?

Wenn in den Schülern das Gefühl gestärkt wird, daß sie als natürliche Folge ihres Sonntagsschulunterrichts erwarten können zu heilen, werden sie dann nicht schneller und furchtloser mit der öffentlichen Ausübung der Christlichen Wissenschaft beginnen? Unsere Sonntagsschulen könnten sehr wohl unsere Bewegung ständig mit tatkräftigen jungen Arbeitern versorgen.

Eine andere Lehrerin, die wir kennen und die eine etwas jüngere Klasse hat — Sechzehn- und Siebzehnjährige —, betont, daß die Unterweisung im Heilen von Krankheit sich absolut auf die Heilige Schrift vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung, im Licht von Wissenschaft und Gesundheit studiert, gründen sollte. Die Bibel, so erklärt sie, stärkt unsere Fähigkeit zu heilen (durch Prophezeiung, durch Gebete und Psalmen, durch tatsächliche Begebenheiten, die geistiges Heilen in sich schließen); sie lehrt uns, die Heilung zu erwarten, und erklärt, daß es Gott ist, der durch den von Ihm regierten Menschen heilt.

Insbesondere glaubt sie, daß die Bibel mit ihren Zehn Geboten und der Bergpredigt die erforderliche moralische Grundlage für die Heiltätigkeit liefert. „Ich versuche, den Schülern die biblische Grundlage des Heilens klarzumachen, weil sie sonst christlich-wissenschaftliches Heilen mit ‚Heilen‘ durch Meditation oder irgendein anderes übersinnliches System verwechseln mögen. Ich benutze die Heilungen, die Jesus vollbrachte, aber ich gehe auch direkt auf die Schöpfungsgeschichte zurück.“

Unter ihren Schülern sind einige, deren Angehörige nicht das geringste Interesse an der Christlichen Wissenschaft haben, und die Arbeit dieser Lehrerin während der Woche zielt darauf hin, ihnen die wärmste, stärkste metaphysische Unterstützung zu geben. Sie sagt: „Ich finde, wenn die Schüler das Interesse und die Liebe des Lehrers fühlen, so ist das der erste Schritt beim Vermitteln eines Verständnisses von der Christlichen Wissenschaft. Wenn der Lehrer eine väterliche und mütterliche Liebe für die Schüler empfindet, so erreicht er ihr Denken in überzeugender Weise, und es trägt viel dazu bei, wirksames Heilen zu lehren.

Alles, was ich lehre, ist mit irgend etwas in der Bibel verknüpft. Den Kindern muß gezeigt werden, daß die Idee des geistigen Heilens nicht nur etwas ist, was uns frei im Bewußtsein vorschwebt, nicht einfach eine Idee, die sich jemand ausgedacht hat; es liegt, historisch gesehen, tief in der Heiligen Schrift begründet.“

Mit welchem Alter können Schüler frühestens gelehrt werden zu heilen? Fast von der Wiege an. Alle Kinder, ganz gleich welchen Alters, üben sich in etwas — sich richtig zu benehmen, ihre Gedanken auszudrücken, zu gehen, zu laufen, zu springen usw. —, daher fällt es ihnen leicht, gelehrt zu werden, das zu betätigen, was sie von der Christlichen Wissenschaft wissen. Das Kleinkind, das lernt, daß Gott für alle Seine Kinder sorgt, geht nach Hause und heilt sich selbst oder einen Angehörigen mit dieser einfachen, grundlegenden Wahrheit. Es nimmt sie in reinem Glauben an und festigt seinen Glauben durch Übung. Daher sagen ihm die Worte der Wissenschaft mehr als zuvor.

Ein fruchtbares Feld für unser Studium haben wir in den ersten sechs Seiten des Kapitels „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft“, wo Mrs. Eddy besonders die Eigenschaften behandelt, die bei einem Ausüber erforderlich sind. Einige davon sind: Liebe zum Christus, Erbarmen, Geduld, strenge Moral, Mitgefühl für unsere Mitmenschen, Glaube, Hingabe, Dankbarkeit.

Eine Klasse von elfjährigen Kindern lernt zu heilen, indem sie sich Zustände vorstellen, die sie täglich in der großen, von Verbrechen heimgesuchten Stadt sehen, wo sie wohnen. Ihr Lehrer legt Wert darauf, daß sie sich als Ausüber betrachten.

Da er weiß, was täglich in ihrer Schule vorgeht, sagt er: „Ein Junge kommt zu euch und bietet euch Rauschgift an. Was könntet ihr ihm sagen, damit er nicht nur weiß, ihr wollt es nicht, sondern auch, warum nicht, und damit es ihm helfen könnte, den Entschluß zu fassen, Drogen selbst aufzugeben?“

Junge Menschen von heute hungern nach einem tieferen Sinn des Lebens, und sie heißen die Erkenntnis willkommen, daß die Christliche Wissenschaft Selbstlosigkeit fordert, daß sie große Taten vollbringt, nicht zu unserer eigenen Ehre, sondern zur Ehre Gottes. Der Beweggrund, zu lernen, wie wir geistig heilen können, ist nicht nur, gesund zu werden, sondern das göttliche Gesetz zu erfüllen. Mögen unsere Schüler nicht über unsere Wahrnehmung hinaus bereit sein, dieser christlichen Norm zu entsprechen?

Die Wirkung eines Verständnisses von der Christlichen Wissenschaft ist immer Heilung. Was wir die ganze Zeit lehren, ist das heilende Prinzip, die heilende Wahrheit. In Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy von Jesu Lehre (S. 31): „Als die erste der christlichen Pflichten lehrte er seine Nachfolger die heilende Kraft der Wahrheit und Liebe.“

Immer wenn wir lehren, daß Gott allgegenwärtig, allwissend und allmächtig ist, können wir auch darauf hinweisen, daß ein Verständnis hiervon heilen wird und daß es sowohl unsere Pflicht als auch unser Vorrecht ist, dies durch unsere Betätigung schon während der Sonntagsschulzeit zu beweisen. Wenn wir mit jeder frischen geistigen Idee, jeder fundamentalen Erklärung der Christlichen Wissenschaft, den Gedanken an ihre Macht zu heilen verbinden, werden wir unserem Lehren eine starke Motivation hinzugefügt haben. Und unsere Schüler werden dadurch veranlaßt, über den Klassenraum hinaus auf die Welt zu blicken und eine Wertschätzung für den förderlichen, heilenden Einfluß zu gewinnen, den sie auf Menschen und Völker haben können, wenn sie die Christliche Wissenschaft betätigen.

Wenn die Schüler gelehrt werden, sich der ganzen Welt voller Mitgefühl zuzuwenden, werden sie die Heilarbeit der Christlichen Wissenschaft lieben und begieriger sein, sich aktiv daran zu beteiligen. Unser „Tägliches Gebet“ im Handbuch enthält die Bitte (Art. VIII Abschn. 4): „... und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!“

Der Sonntagsschüler, der gelernt und erfahren hat, was es bedeutet, ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft zu sein, wird nicht leicht von diesem Lebensweg mit seiner Freude und Macht und seinem tiefsitzenden Vertrauen fortgelockt werden.

[Sektion für die Sonntagsschule, Abteilung für Zweige und Ausüber]

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