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„Von ferne“ zusehen

Aus der September 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unsere Kinder heutzutage in die Welt hinaustreten zu lassen scheint eine größere Herausforderung zu sein als je zuvor. Doch es muß sein! Aber zweifellos benötigen wir alle das beruhigende Bewußtsein, daß die Gegenwart und Macht Gottes, des Guten, überall ist, damit wir sie mit einem Gefühl inneren Friedens gehen lassen können.

Im Gebet des Herrn, das uns von Christus Jesus, dem großen Lehrer und Wegweiser, gegeben wurde, wird Gott als „Unser Vater in dem Himmel!“ Matth. 6:9; angesprochen. Mrs. Eddy deutet diese Worte in Wissenschaft und Gesundheit folgendermaßen: „Unser Vater-Mutter Gott, all-harmonisch.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 16; Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß dieser Vater-Mutter Gott Liebe ist — allgegenwärtig, allmächtig, allwissend.

Wenn wir diese Wissenschaft studieren, beginnen wir zu verstehen, daß unsere Kinder, wo sie sich auch befinden mögen, von der göttlichen Liebe umgeben sind, weil die Liebe immer gegenwärtig ist. Daher werden sie immer zärtlich geliebt. Wir menschlichen Eltern lieben unsere Kinder und möchten sie beschützen, aber wieviel mehr liebt Gott, die Liebe, sie und möchte sie beschützen!

Da wir das Universum der allgegenwärtigen Liebe mit unseren Kindern teilen, brauchen wir kein Gefühl der Trennung zu empfinden. Und wir können durch wissenschaftliches Gebet unseren Kindern dabei helfen, sicher und harmonisch Fortschritte zu machen. Da die Liebe in ihrer Macht allerhaben ist, können wir daran festhalten, daß es in Wirklichkeit keine entgegengesetzte Macht geben kann; es kann keine Schranken geben, die die Liebe fernhalten könnten. Es gibt weder Länder noch Menschen, die unsere Kinder von der sicheren Obhut trennen könnten. Die allwissende Liebe weiß alles, was für das unvergängliche Gute jedes ihrer Kinder zu wissen ist. Wir können daher vertrauensvoll um die Erkenntnis beten, daß der immer gegenwärtige, allmächtige, allwissende himmlische Vater den Weg bereitet und die Kinder leitet und führt.

Betrachten wir einmal, was Moses Mutter erlebte. Es wird im zweiten Buch Mose wiedergegeben. Gegen den Befehl des Pharao, daß alle neugeborenen hebräischen Knaben umgebracht werden sollten, versteckte sie ihr Kind, so lange sie es wagen konnte. „Als sie ihn aber nicht länger verbergen konnte“ 2. Mose 2:3;, fertigte sie für ihn ein Kästlein, oder — nach der englischen Bibel — eine kleine Arche, an und setzte es am Ufer in den Fluß. Mrs. Eddy definiert „Arche“ zum Teil als „Geborgenheit“ und als „Gott und der Mensch zugleichbestehend und ewig“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 581;. Wenn wir uns darüber im klaren sind, daß unser Vater-Mutter Gott Liebe ist und daß der wirkliche, geistige Mensch mit dieser Liebe zugleich besteht, können wir dann nicht unsere Kinder, wenn wir sie nicht länger halten können, in einer Arche fortschicken, in der Überzeugung, daß sie sicher sind und in Wirklichkeit niemals vom Guten getrennt sein können?

In dem biblischen Bericht wird erwähnt, daß die Mutter das Kästlein, oder die Arche, mit Pech verklebte. Könnte es nicht sein, daß das Pech, das sie benutzte, Vertrauen und ein zuversichtliches Bewußtsein des Guten versinnbildlicht? Könnten wir nicht annehmen, daß die Arche durch das Pech gegen die Wasser der Furcht und des Bösen abgedichtet wurde? Wir stellen auch fest, daß die Schwester „von ferne“ 2. Mose 2:4; zusah. Wäre sie zu nahe gewesen, hätte sie vielleicht die Sicherheit des Kindes und der Familie gefährdet. Nachdem der kleine Mose von der Tochter des Pharao gefunden worden war, war die Schwester rechtzeitig zur Stelle und erbot sich, eine Amme für das Baby zu finden. Da Moses Mutter ihr Kind zur rechten Zeit freigab, wurde sein Leben gerettet, und sie wurde später mit dem Jungen wieder vereinigt und konnte für ihn sorgen.

Wenn wir unsere Kinder unter Gottes Obhut stellen, erkennen wir, wie wertvoll es ist, „von ferne“ zuzusehen. Wenn wir sie nicht aus den Augen lassen und uns sorgen, sind wir zu nahe, und oft folgen Reibereien und Mißverständnisse, die dem Kind sowie den Eltern das Leben schwer machen.

Ein Verständnis der geistigen Tatsache, daß Gott der einzig wirkliche Vater und die einzig wirkliche Mutter des Menschen ist, brachte mir großen Trost und Frieden, als mein Sohn nach nur anderthalbjähriger Studienzeit die Hochschule verlassen wollte, um von zu Hause weg in einer großen Stadt für sich zu leben. Da ich mir der Tatsache bewußt war, daß der allmächtige Gott Seine Schöpfung erhält und für sie sorgt, war es mir möglich, mich mit dem Jungen zu freuen, als er eine Stellung und eine Wohnung suchte. Ich brauchte kein Gefühl des Bedauerns zu überwinden, daß der Junge die Hochschule verlassen hatte, noch der Besorgnis, weil er von zu Hause weg war.

Die allwissende göttliche Liebe war eine Wirklichkeit in meinem Denken, und es wurde mir klar, daß dieser allwissende Gott den Platz für den Jungen vorbereitete. Ich bejahte daher, daß er nicht in schlechte Gesellschaft geraten konnte, und war ganz ruhig dabei. Ich betete um das Verständnis, daß seine Rechtschaffenheit, seine Unversehrtheit, als Kind des allwissenden Gottes schon fest begründet war und nicht durch die Umwelt oder den Umgang mit anderen beeinflußt werden konnte. Später, als er in die Armee eintrat und in ein Kampfgebiet im Fernen Osten geschickt wurde, überkam mich kein Gefühl der Trennung. Ich wußte, daß ich und mein Sohn im selben Universum lebten — im Universum der allgegenwärtigen Liebe.

Mrs. Eddy schreibt: „Denke daran: Du kannst in keine Lage gebracht werden, sei sie auch noch so ernst, wo die göttliche Liebe nicht schon vor dir gewesen ist und wo ihre liebreiche Lektion dich nicht erwartet.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 149. Ich hielt daran fest, daß dies auch auf meinen Sohn zutraf, und konnte nur Gott danken für Seine beständige, liebevolle Fürsorge. Ich erkannte, daß der Junge viel für sich selbst zu lernen und zu entdecken hatte, und ich vertraute darauf, daß er richtig geleitet würde. Vier Jahre später nahm der Sohn dankbar und freudig sein Studium wieder auf und erwarb zwei akademische Grade in Fächern, die ihm sehr viel bedeuteten.

Wenn wir anerkennen, daß der Mensch mit seinem wahren Vater- Mutter Gott, der Liebe, eins ist, als Sein vollkommener und beschützter Ausdruck, können wir unsere Kinder ehrlichen Herzens loslassen, ihnen „von ferne“ zusehen und uns an ihren Erfahrungen freuen, in dem Wissen, daß sie bei unserem Vater-Mutter Gott in Sicherheit sind.

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