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Schöpferkraft und Wissenschaft

Aus der September 1977-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Nichts ist neu unter der Sonne!“

Diese Redensart deutet auf eine metaphysische Wahrheit hin. Für den schöpferischen Geist, Gott, gibt es nichts Neues. Geist ist der einzige Urheber, Baumeister und Ursprung. Die Arbeit des Geistes ist vollendet und vollkommen.

Wie oft brauchen und suchen wir schöpferische Lösungen für unsere Probleme! Im Grunde können sie nur aus dem Geist kommen. Wirklich schöpferische Lösungen entstehen nicht im sterblichen Bewußtsein. Sie sind nicht das Ergebnis menschlichen Argumentierens, ganz gleich, für wie klug sich derartiges Argumentieren hält. Wenn es auch so aussieht, als ob das, was vor uns liegt, eine Sackgasse wäre, ein unüberwindliches Gebirge, eine weglose Wüste, es gibt bereits ein fruchtbringendes Verfahren, eine Lösung. Sie existiert, weil das göttliche Prinzip existiert, weil nirgends etwas tätig ist außer dem Prinzip und seinem intelligenten Ausdruck.

Unangenehme Angelegenheiten, die schöpferische Lösungen erfordern, existieren nicht wirklich. Diese Tatsache ist der Schlüssel zu ihrer Auflösung. In dem Maße, wie wir in unseren Überlegungen bewußt vom Prinzip ausgehen, drehen wir diesen Schlüssel herum. Wenn wir meinen, daß unser Weg aus einem Dilemma in der elektrochemischen Tätigkeit eines physischen Gehirns zu finden sei, werden wir günstigstenfalls zu einer Lösung kommen, die verhältnismäßig kurzlebig und nicht schöpferisch ist und die sich schließlich als mangelhaft erweisen muß.

Inspirierte Schöpferkraft ist etwas ganz anderes als die Exkursionen und Höhenflüge der menschlichen Vorstellungskraft. Daß die Sterblichen andere Sterbliche erzeugt haben, Weltreiche, Korporationen, Familien und Kunstwerke geschaffen haben — dazu noch die Annahme, daß der Mensch ein Sterblicher sei, der sich selbst große Schwierigkeiten bereitet —, ist eine Erscheinung, die zum fiktiven materiellen Sinn gehört.

So oft scheinen menschliche Lösungen für Probleme neue Probleme mit sich zu bringen. Die echt schöpferische Lösung ist bitter nötig. Doch es ist ermutigend für uns, daß geistreiche und praktische Verfahren, sich durch Schwierigkeiten hindurchzuarbeiten — auf technischem Gebiet, auf Regierungsebene und in Familienangelegenheiten —, herzerfrischende Beweise von der Tätigkeit des göttlichen Prinzips sind und zeigen, wie menschliches Denken dem göttlichen Prinzip weicht.

Jesaja schreibt Gott folgende Worte zu: „Ich schaffe die Frucht der Lippen.“ Jes. 57:19 [n. der engl. Bibel]; Der Schauspieler, der Sänger und der Schriftsteller können das als Hinweis auf Gott als die Quelle der Intelligenz, von der jede echte künstlerische Ausdrucksform und Leistung stammen, akzeptieren.

Der wirklich schöpferische Denker im Geschäft, im Heim, im Studio ist der, der immer weniger daran glaubt, daß er ein persönlicher Schöpfer, eine Quelle sprühender Ideen sei. Er wird zum geistig-wissenschaftlichen Beobachter der himmlischen Schöpfung Gottes, die schon vollkommen, schon begründet ist, schon tadellos arbeitet. Vor allem versteht er sich selbst als Beweis des schöpferischen Gemüts und nicht als ein Sterblicher mit einem endlichen und persönlichen schöpferischen Gemüt. Er ist einfallsreich und praktisch, sieht neue und wirksame Verfahren, neue geschäftliche Gelegenheiten, neue Wege, um Spannungen im menschlichen Leben zu verringern.

In der geistigen Wirklichkeit aller Dinge braucht nichts mehr zu geschehen, um das Sein vollständig und vollkommen zu machen. Kommen wir zu einer weiteren Anwendung dieser Wahrheit: Kann es irgend etwas geben, was für eine werdende Mutter hilfreicher wäre als die geistige Vergegenwärtigung, daß das göttliche Leben der einzige Schöpfer ist? „Die Vervielfältigung eines menschlichen und sterblichen Begriffs von Personen und Dingen ist nicht Schöpfung“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 263;, schreibt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.

Diese Stelle geistig zu verstehen befreit von den mit einer Schwangerschaft zusammenhängenden Befürchtungen. Alles wird von Gott getan. Deswegen entsteht der Mensch aus dem, was unsterblich und ewig ist. Leben ist die Umgebung seiner eigenen geistigen Ideen oder Kinder, und diese göttliche Umgebung enthält alles, was die Ideen brauchen. Da sie vollständig erschaffen sind, sind die Kinder des Lebens niemals embryonisch, mit ungewissen Möglichkeiten und ungewisser Zukunft. Göttliches Leben formt seine Ideen, gestaltet jede Einzelheit des Menschen. Leben nährt und erhält sein Kind, trägt und stützt seine Kinder mühelos und schmerzlos. Leben, Gott, die einzige Quelle des Seins, lenkt und koordiniert jede Funktion seines Ausdrucks, plant jede Einzelheit der Entfaltung einer jeden Idee.

Mrs. Eddy schreibt von den Sterblichen: „Sie halten sich für unabhängige Arbeiter, für persönliche Schöpfer, ja sogar für bevorrechtigte Urheber von etwas, was die Gottheit nicht schaffen wollte oder konnte.“ Sie fährt fort: „Die Schöpfungen des sterblichen Gemüts sind materiell. Der unsterbliche, geistige Mensch allein stellt die Wahrheit der Schöpfung dar.“ ebd.; Die höchste Ursprünglichkeit erfolgt aus dem Eingeständnis, daß Gott der einzige Ursprung ist. Soweit wir das mit wissenschaftlichem Verständnis tun, macht es unser Denken für die Fluten intelligenter und frischer Begriffe aufgeschlossen. Sich selbst für einen Urheber zu halten ist entweder abstumpfend und schließlich frustrierend, oder es treibt einen wohl oder übel auf den Strömungen des menschlichen Egoismus davon. Wissenschaft und Gesundheit analysiert wie folgt: „Was wie eine Neuschöpfung aussieht, ist nur die Entdeckung irgendeiner fernen Idee der Wahrheit; andernfalls ist es eine neue Vervielfältigung oder eine Selbstteilung des sterblichen Gedankens, wie wenn irgendein endlicher Begriff mit Erstaunen von seiner klösterlichen Zelle ausschaut und das Unendliche nachzuahmen versucht.“ ebd.;

Wirkliche Demut liegt darin, daß wir das göttliche Prinzip als den einzigen Schöpfer anerkennen und den Menschen als die vollständige Äußerung des Prinzips. In dieser Hinsicht haben die folgenden Worte Christi Jesu — obwohl so vielen gut bekannt — so grundlegende Bedeutung, daß ihr Wert für uns unerschöpflich ist: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun.“ Joh. 5:19.

Die Sterblichen besitzen niemals wahre Schöpferkraft. Sie wohnt ewiglich dem göttlichen Leben inne, und wir können sie jetzt dort finden und Kurs auf ein nützlicheres und erfüllteres Leben nehmen.

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