Die Schwiegermutter des Petrus lag mit einem Fieber zu Bett, als Christus Jesus in das Haus trat. Für den Meister jedoch gab es kein unlösbares Problem. Die Bibel berichtet: „Da ergriff er ihre Hand, und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihm.“ Matth. 8:15;
Wie einfach erscheint doch das. Kein Fieber wurde gemessen, keine Diagnose gestellt, es wurde nicht darauf gewartet, daß das Fieber heruntergehen würde, keine Medizin wurde verabreicht, keine Genesungszeit war nötig. Der mutmaßliche Ursprung des Fiebers und seiner Symptome wie Infektion, Ansteckung, Schüttelfrost, Viren, Gift, oder was sonst die mögliche Ursache oder die dazu beitragenden Faktoren gewesen sein mochten, wurden ignoriert. Innerhalb weniger Augenblicke wurden die Gesundheit und Arbeitskraft der dem Anschein nach kranken und bettlägerigen Frau so restlos wiederhergestellt, daß sie sogleich ihren gewohnten Pflichten nachgehen konnte.
Die göttliche Kraft, die Christus Jesus zum Ausdruck brachte und die ihn befähigte, einen Fieberfall sofort und gänzlich zu heilen, war nicht eine besondere Gabe, die ihm zu eigen war. Seine unmittelbaren Jünger hatten Zugang zu dieser Kraft, desgleichen offensichtlich auch einige seiner späteren Nachfolger. So wird berichtet, daß Paulus den Vater des Publius, des Obersten der Insel Malta, heilte. Dieser Mann lag mit einem Fieber und anderen alarmierenden Symptomen danieder. Der Bibel zufolge „ging Paulus hinein und betete und legte die Hände auf ihn und machte ihn gesund“ Apg. 28:8;.
Das Gebet, das Fieber, Schüttelfrost und andere unharmonische Zustände heilt, ist eine gedankliche Einstellung, die vom christusgleichen Verständnis bestimmt wird. Es schließt ein ruhiges, klares Bewußtsein von dem, was wirklich existiert, ein — die christlich-wissenschaftliche Erkenntnis der Gegenwart des vollkommenen, geistigen Universums und des von Gott geschaffenen Menschen — und ferner den festen Glauben, daß der göttliche Vater die Gesundheit und Harmonie Seiner Schöpfung immerdar erhält.
Christus Jesus lehrte, daß das Himmelreich — der Zustand geistiger Gesundheit und Harmonie — stets gegenwärtig ist. Das war das Evangelium, das seine Jünger in aller Welt predigen und durch Heilen beweisen sollten. Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns) erklärt, daß diese gute Botschaft von der steten Gegenwart des von Gott in vollkommener Weise regierten Weltalls, wenn sie im Bewußtsein gehegt wird, heute genauso imstande ist zu heilen wie zur Zeit Jesu und seines Nachfolgers Paulus.
In der Anfangszeit ihrer Ausübung der Christlichen Wissenschaft bewies deren Entdeckerin und Gründerin, Mrs. Eddy, die Möglichkeit, Krankheit in ihren akutesten und fortgeschrittensten Formen durch das gebeterfüllte Verständnis von Gottes immerwährend vollkommenem Universum und Menschen zu heilen. Bei einem solchen Fall handelte es sich um einen kleinen vierjährigen Jungen, der so heftig an Fieber erkrankt war, daß seine Mutter fürchtete, er sei gestorben. Sie brachte ihn zu Mrs. Eddy, legte ihn auf ihr Bett und verließ dann auf Mrs. Eddys Bitte für eine Stunde das Haus.
Mrs. Eddy erzählte später, wie sich ein Mitglied ihres Haushalts erinnert: „Als sie gegangen war, wandte ich mich in innigem Gebet an Gott, und sehr bald setzte sich der Junge im Bett auf.“ Es folgte ein Intermezzo zwischen Mrs. Eddys gebetsreicher Bekräftigung der Wahrheit über die Gesundheit und das Wohlbefinden des Jungen und dem Widerstand, den das Kind diesem entgegenbrachte. Mrs. Eddy fuhr dann fort: „Ich nahm ihn in meine Arme, und meine Gedanken gingen zu meinem himmlischen Vater.“ Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1972), S. 46; Der Junge wurde ruhig und war bald soweit, daß er nach Hause gehen konnte, und zwar geheilt.
In Wissenschaft und Gesundheit legt Mrs. Eddy dar, daß alle Krankheiten einschließlich Schüttelfrost und Fieber verschiedenster Art mental sind. Sie sind das Produkt eines furchterfüllten, falschen Glaubens an die Möglichkeit, krank zu sein und leiden zu müssen; und die unharmonischen körperlichen Symptome, die sie begleiten, sind Bilder des sterblichen Denkens, die auf den Körper projiziert werden. Sie schreibt: „Schüttelfrost und Hitze sind oftmals die Form, in der sich Fieber zeigt. Ändere den mentalen Zustand, und Schüttelfrost und Fieber verschwinden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 375.
Auf der nächsten Seite zeigt Mrs. Eddy, wie Krankheit durch Gebet geheilt werden kann. „Weil der sogenannte materielle Körper ein mentaler Begriff ist und vom sterblichen Gemüt regiert wird“, schreibt sie, „offenbart er nur das, was dieses sogenannte Gemüt ausdrückt. Daher besteht das wirksame Heilmittel darin, daß man die falsche Annahme des Patienten zerstört, indem man im stillen wie hörbar für die wahren Tatsachen hinsichtlich des harmonischen Seins eintritt, den Menschen als gesund anstatt als krank darstellt und zeigt, wie unmöglich es ist, daß die Materie leiden, Schmerz oder Hitze empfinden, durstig oder krank sein kann.“ Und sie fährt fort: „Zerstöre die Furcht, und du machst dem Fieber ein Ende.“
In dem heutigen Zeitalter blitzschneller Kommunikation ist es mehr als je zuvor notwendig, daß wir uns betenden Herzens der wahren Fakten des harmonischen Seins bewußt bleiben. Durch Presse, Rundfunk und Fernsehen ergießt sich eine ständige Flut furchterregender Berichte von Krankheiten über die Menschheit. Lebhafte Beschreibungen von Symptomen und Leiden gelangen unmittelbar in unser Heim. Prophezeiungen und Voraussagungen führen uns in Versuchung, vor der Möglichkeit von Epidemien und Gefahren klein beizugeben. Wir werden jedoch von diesen aggressiven mentalen Suggestionen nicht beeinflußt, wenn wir das Banner eines vollkommenen Gottes und eines vollkommenen Menschen durch inniges Gebet in unseren Gedanken hochhalten.
Dieses Gebet, in dem wir „für die wahren Tatsachen hinsichtlich des harmonischen Seins“ eintreten, wohl wissend, daß der Mensch in Wahrheit niemals krank sein kann, weil Gott, das Gute, Alles ist, zerstört unsere eigenen Befürchtungen und auch die Befürchtungen anderer. Das Ergebnis ist Heilung. Wir beweisen, daß die Wahrheit die Macht hat, Schüttelfrost und Fieber für andere und für uns selbst zu heilen — und nicht nur diejenigen zu heilen, die schon krank sind, sondern den Epidemien Einhalt zu gebieten.