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Das höchste geistliche Amt: die öffentliche Ausübung der Christlichen Wissenschaft

Aus der August 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Heilung, ein Zustand der Erlösung, ist ein natürlicher Bestandteil der Theologie der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns). Heilen bedingt, daß man alles, was unwirklich, was Gott und Seiner Schöpfung unähnlich ist, durch das Wirkliche ersetzt.

Christus Jesus lehrte: „Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch.“ Matth. 10:7, 8; Und Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, versichert uns: „Es ist möglich, ja, es ist die Pflicht und das Vorrecht eines jeden Kindes, eines jeden Mannes und einer jeden Frau, dem Beispiel des Meisters durch die Demonstration der Wahrheit und des Lebens, der Gesundheit und der Heiligkeit in einem gewissen Grade zu folgen.“ Auf derselben Seite fügt sie hinzu: „Hört die folgenden gebieterischen Befehle:, Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist‘!, Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur‘! ,Macht Kranke gesund‘!“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 37;

Die individuelle Ausübung der Christlichen Wissenschaft könnte mit dem Gehorsam gegen Jesu Gebot, das Netz auf der rechten Seite auszuwerfen, verglichen werden und die öffentliche Ausübung mit dem Verlassen der Netze. Die individuelle Ausübung führt gewöhnlich ganz natürlich zur öffentlichen Ausübung. Um dafür bereit zu sein, müssen wir in allem, was wir gegenwärtig tun, nach Vollkommenheit streben.

Mrs. Eddy gibt uns folgenden Rat: „Systematisches Lehren sowie des Schülers geistiges Wachstum und seine Erfahrung in der Praxis sind zu einem gründlichen Erfassen der Christlichen Wissenschaft erforderlich.“ ebd., S. 461; Systematisches Lehren des Buchstabens ist in Mrs. Eddys einzigartigem pädagogischen System in reichem Maße vorgesehen. Die Sonntagsschule, die wöchentliche Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft;, die Zeitschriften, das individuelle Studium der Bibel und der Werke unserer Führerin — all dies legt eine aktive Basis für die Ausübung. Es führt direkt zum Klassenunterricht, der uns ein systematisches Verständnis des Prinzips, der Regeln und der Ausübung des wissenschaftlichen christlichen Heilens gibt.

Eine der Bedeutungen von Praxis, oder Ausübung, ist, wiederholt an etwas zu arbeiten, ein Könner darin zu werden. Mrs. Eddy erklärt: „Das Prinzip der göttlichen Metaphysik ist Gott; die Betätigung der göttlichen Metaphysik ist die Nutzbarmachung der Macht der Wahrheit über den Irrtum; ihre Regeln demonstrieren ihre Wissenschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 111; Diese Wissenschaft fordert ein Verständnis der korrekten mentalen Ausübung und wirksamen Verteidigung gegen mentale Malpraxis. Gottes Güte, Seine göttlichen Gesetze und Seine Beziehung zum Menschen bilden die Grundlage der Christlichen Wissenschaft.

Wenn wir die geistigen Fähigkeiten entwickeln, uns von irrigem Denken frei machen, unseren Charakter verchristlichen, so hat dies auf das menschliche Gemüt und den Körper eine heilende Wirkung. Diese Ausübung des Heilens ist allem anderen überlegen, da ihr Zweck religiöser und geistiger, nicht medizinischer Natur ist. Heilung ist ein Erwachen aus der Annahme von Leben in der Materie mit seinen verwirrenden Folgen, ein Erwachen zu dem Verständnis von Leben im Geist mit der sich daraus ergebenden Heiligkeit, Gesundheit und Unsterblichkeit. Heilung führt uns aus der Dunkelheit ans Licht, aus Mißklang zu Harmonie, aus Unreinheit zu Reinheit. Gott ist das Prinzip dieser mächtigen und zuverlässigen christlichen Tätigkeit. Heilung ist das Ergebnis geistigen Wachstums.

Systematisches Lehren muß mit geistigem Wachstum Hand in Hand gehen, wenn die Ausübung erfolgreich sein soll. Das Studium des Buchstabens zeigt uns, was der Geist von uns fordert. Wenn wir Wahrheit einatmen, müssen wir Liebe ausatmen. Es ist der Geist Christi mit all seinen christlichen Erfordernissen, wie sie in der Berg-predigt enthalten sind (Matth. 5–7), der den Buchstaben der göttlichen Wissenschaft erfüllt. In dem Maße, wie der Geist Christi in uns ist, heilen wir durch geistiges Verständnis.

Nach Gerechtigkeit zu hungern bringt uns in die Atmosphäre der göttlichen Wissenschaft — der Wissenschaft, die den Heilerfolg vorantreibt. Demut und Empfänglichkeit öffnen un die Tür zu diesem höchsten geistlichen Amt. Selbstlose Liebe, der Wunsch zu dienen, freudig das Kreuz zu tragen, diese Eigenschaften halten uns auf dem rechten Weg. Unschuld, Reinheit, Sanftmut führen uns dazu, den vollkommenen Willen Gottes zu tun. Heiligkeit demonstriert die von Gott regierte Überzeugung, daß Harmonie und Gesundheit wirklich sind. Der Christusgeist ist wesentlich für Erlösung und Heil.

Mit christlicher Einfachheit üben wir das aus, was wir von Erbarmen, Zuneigung und wissenschaftlichem Verständnis wissen. Wir werden immer wieder herausgefordert, uns neues Verständnis zu erarbeiten. Der Christus wirkt in uns, daß wir unseres Vaters Willen tun und Sein vollkommenes Werk zum Ausdruck bringen.

Gottes Wille ist Gesundheit. Heilen heißt den Willen Gottes tun. Wir demonstrieren nur das, was über Gott und den Menschen bereits wahr und wirklich ist. Wenn wir ehrlich, uns selbst und anderen gegenüber wahrhaftig sind, spiegeln wir Gottes Macht wider.

Aber Paulus sagt warnend: „Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken verkehrt werden hinweg von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus.“ 2. Kor. 11:3; Wir müssen uns täglich gegen mentale Malpraxis schützen, gegen die hinterlistigen Irrtümer, die uns daran hindern möchten, in die öffentliche Ausübung zu gehen oder dabei zu bleiben; gegen die verborgenen mentalen Kräfte, die unseren religiösen Zweck des Heilens verderben möchten. Vieles von diesen Irrtümern hängt mit dem Willen, dem Selbst und dem persönlichen Sinn zusammen, mit dem falschen mentalen Vorstellung, die wir von uns selbst oder anderen hegen — was wir von ihnen denken oder sogar was wir meinen, daß sie über uns denken, anstatt an das, was Gott über uns alle weiß. Diese Irrtümer beruhen auf dem Glauben, daß wir etwas von uns selbst tun können, anstatt alles durch Gott.

Sterbliche Schwächen, unerlöste menschliche Stärken und sozialer Druck sind die Schlange. Zu den sterblichen Schwächen zählen Sünde, Zweifel, Wollust, Unwissenheit, die Neigung, aud etwas hastig zu reagieren. Die unerlösten menschlichen Stärken mögen falsches Verantwortungsgefühl oder Ehrgeiz sein, Ratgeben oder das Äußern von Meinungen, der Versuch, die Erlösung eines anderen auszuarbeiten, oder sogar der Stolz, ein Ausüber zu sein. Der soziale Druck mag Aspekte von medizinischen, religiösen oder allgemeingültigen falschen Ansichten beinhalten. Gott täglich zu vertrauen und unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst wird diese Phantasien des Bösen zerstören.

Mit systematischem Lehren und geistigem Wachstum kommt Erfahrung in der Ausübung. Ein moderner Grundsatz besagt, daß Gott nicht nach unserer Fähigkeit oder Unfähigkeit fragt, sondern nur nach unserer Verfügbarkeit. Stehen wir zur Verfügung? Sind wir bereit, zu helfen? Welcher Bittsteller wird erhört? Der andauernd, seit zehn — oder vierzig — Jahren sagt: „Ich will ein Ausüber werden“, aber nichts tut, oder der sagt: „Ich sehne mich danach, ein Ausüber zu sein“ und dann eine Stunde oder einen Abend in der Woche bereitstellt, um es zu beweisen? Mehr noch, was tut man in der bereitgestellten Zeit? Arbeitet man an persönlichen Problemen und versucht, mit den Zeitschriften aufs Laufende zu kommen? Oder betet man für die Welt und gibt sich einem tieferen Studium für die Heilarbeit hin und hilft auch anderen, wenn man darum gebeten wird? Unsere Verfügbarkeit ist ein lebendiges Gebet der Betätigung, die offene Tür zur Erfahrung.

Gott lenkt alle Aspekte der Ausübung, und Er bereitet uns vor. Als Saulus während seiner Bekehrung zu Paulus erblindet war, wartete Ananias bereits, ihm Heilung zu bringen. Nach der Beseitigung seiner nationalen und religiösen Vorurteile war Petrus bereit, Cornelius zu helfen (s. Apg. 9, 10). In beiden Fällen kannten sie sich nicht, aber der Heilige Geist führte sie zueinander. Dieses Gesetz findet in Jesu Worten Ausdruck: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat.“ Joh. 6:44.

Das Ziel ist immer, dem Patienten das zu geben, was er geistig benötigt. Die Folge davon ist Heilung. Alle Schwierigkeiten beruhen auf einer falschen Vorstellung von Gott und dem Menschen. In seiner Behandlung erschaut der Ausüber — jenseits der körperlichen Symptome, jenseits der gedanklichen Irrtümer, die diese Symptome hervorrufen, jenseits der falschen Vorstellung des Patienten von Gott und dem Menschen — das wahre Verständnis von der Schöpfung.

Wenn wir aktive Mitglieder einer Zweigkirche geworden sind, Klassenunterricht gehabt haben, keiner anderen beruflichen Tätigkeit nachgehen und täglich in der öffentlichen Ausübung aktiv sind, dann sind wir bereit, uns beim Vorstand der Christlichen Wissenschaft um eine Anzeige als Ausüber in unseren Zeitschriften zu bewerben — öffentlich bekanntzugeben, daß wir regelmäßig zur Verfügung stehen. Wir sind niemals allein in unseren Bemühungen, zu heilen; die ganze Kraft Der Mutterkirche ist stets mit uns.

Alter und Bildung sind keine ausschlaggebenden Faktoren für das Eintreten in die öffentliche Praxis, ebensowenig wie die finanzielle Lage, die Familie oder die Zeitdauer unseres christlich-wissenschaftlichen Studiums es sind. Was zählt, ist unsere Liebe zu Gott und den Menschen und unsere Demonstration des göttlichen Gesetzes. Wir gebruchen keine Formeln, noch geben wir Ratschläge in persönlichen Angelegenheiten. Wenn unser Selbst sich der christusgleichen Identität unterordnet, werden diejenigen, denen zu helfen wir aus gerüstet sind, uns um Hilfe bitten.

Wenn wir Gott vertrauen, aus tiefstem Herzen beten und studieren, die Schlange zum Schweigen bringen, in der Einfalt Christi leben, dann wird die öffentliche Ausübung zu einer heiligen Erfahrung der Erlösung und des Heils, zum höchsten geistlichen Amt.

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