Die meisten denkenden Menschen stimmen wohl darin überein, daß Pornographie erniedrigt und daß die Behörden wirksamere Maßnahmen gegen sie ergeifen sollten. Trotz Bürgerinitiative hat die Pornographie nichts von ihrer verheerenden Wirkung eingebüßt. Dieses Problem wird erst dann gelöst werden, wenn der einzelne klar erkennt, daß Sinnlichkeit keine wahre und bleibende Glückseligkeit bringt, sondern nur erniedrigt und schwächt. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Sinnlichkeit ist nicht Seligkeit, sondern Knechtschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 337;
Da jeder einzelne das Problem der Pornographie individuell im Bewußtsein handhaben muß, ehe es kollektiv gelöst werden kann, sollten wir unverzüglich zu den geistigen Waffen greifen, die uns die Christliche Wissenschaft gibt, um die Verlockungen der Sinnlichkeit zu vernichten. Diese Waffen — die geistigen Wahrheiten — stehen jedem zur Verfügung.
Welche Wahrheiten zerstören Wollust und Sinnlichkeit? Können wir ohne weiteres erkennen, warum diese zerstörerischen Irrtümer keine Freude bereiten? Ja! Wir können erkennen, daß sie uns nicht wahrhaft glücklich machen, weil sie egozentrischem, materiellem Denken entspringen, das kein Teil unseres wahres Seins ist. Sie können keine Freude bereiten, daß sie kein wahres Dasein haben. Die geistigen Tatsachen besagen, daß Gott unendliches Gemüt und der Mensch die reine, rechtschaffene Idee Gottes ist. Folglich gibt es keinen sterblichen, materiellen Sinn, von dem der Mensch abhängig sein kann. Der Mensch spiegelt die Ideen und Eigenschaften Gottes wider; in Ihm gibt es nichts Unreines. Der von Gott erschaffene Mensch untersteht allein dem göttlichen Gesetz. Wenn wir diese Wahrheiten verstehen, stellen wir uns unter Gottes Gesetz, unter Seine Macht; wir erliegen nicht der Suggestion, daß Sinnlichkeit, gleich welcher Art, Freude bringen könne. Mrs. Eddy schreibt: „Die Überlegenheit der geistigen Macht über die sinnliche ist der Kernpunkt der Christlichen Wissenschaft.“ ebd., S. 454;
Durch Vernunft und geistigen Sinn gelingt es uns immer, die Täuschung von Unmoral und Wollust aufzudecken. Wenn sich uns die sterbliche Annahme mit der Suggestion aufdrängen will, daß Freude in der Materie sei, können wir dies sofort und entschieden zurückweisen.
Wie steht es aber mit den Suggestionen des Bösen, mit denen wir manchmal auf sehr subtile, anscheinend harmlose Weise konfrontiert werden? Zum Beispiel die Gelegenheit, einen Film anzusehen oder einen Bestseller zu lesen, der hauptsächlich wegen seiner erotischen Darstellungen bekannt ist? Wie verhalten wir uns bei solchen Versuchungen, ohne uns oder andere in Verlegenheit zu bringen?
Wenn wir über unsere Gedanken wachen, wenn wir versuchen, in Übereinstimmung mit unserem höchsten Verständnis von Gott und unserem wahren, geistigen Wesen als Seinem Kind zu handeln, dann wissen wir, was wir unbeschadet ansehen, anhören und lesen können. Gott hat den Menschen rein erschaffen. Er spiegelt Seine Intelligenz und Liebe wider. Wenn wir die reinen Gedanken zum Ausdruck bringen, die unser wahres Sein ausmachen, werden wir die richtigen Entscheidungen treffen. Der geistige Sinn, der uns allen innewohnt, macht uns auf die falschen Suggestionen der Sinnlichkeit aufmerksam und zwingt uns, sie zurückzuweisen.
Wenn wir die Allheit Gottes, des Guten, und die Nichtsheit des Bösen erkennen, lassen wir uns nicht durch das Böse erregen, einschüchtern oder mißbrauchen. Auf diese Weise zerstören wir das scheinbar Lockende der Unmoral, noch ehe es für uns zum Problem werden kann.
Christus Jesus ließ sich niemals durch Animalität und moralische Verkommenheit, die ihn umgaben, beeindrucken oder seelisch bedrücken. In der Bergpredigt lehrte er seine Nachfolger, dem Bösen sofort entgegenzutreten und es zu überwinden, es aber niemals zu fürchten. Er wußte, daß Wollust kein Teil des wahren Seins ist, daher auch kein Teil von Gottes Ebenbild, dem Menschen.
Der Reiz materieller Gesinnung ist eine Täuschung, denn er ist nichts und gibt nur vor, etwas zu sein. Dies ist ein wesentlicher Punkt. Der Aufruhr des fleischlichen Gemüts, die Verlockung der Sünde in Film oder Literatur braucht unser Leben nicht zu beeinflussen.
Grundlegend für die Handhabung der Unmoral ist das Verständnis, daß wir nicht versuchen, Böses in Gutes oder Unmoral in Moral umzuwandeln. Geistiges Verständnis beweist, daß Reinheit dort gegenwärtig ist, wo Unreinheit zu sein scheint, daß Geistigkeit dort erstrahlt, wo scheinbar Sinnlichkeit herrscht. Es bringt das immer gegenwärtige Reich Gottes, des Guten, ans Licht.
Kann Pornographie eingedämmt werden? Etwa durch Regierungsverordnungen, durch städtische und staatliche Behörden? Ja, wenn das individuelle Bewußtsein geläutert ist. Jeder einzelne muß, durch geistiges Verständnis, moralische Disziplin üben, die die einzige Grundlage für eine dauerhafte Lösung bietet. Unser eigenes Beispiel hoher moralischer und ethischer Verhaltensnormen kann wesentlich dazu beitragen.
Die Bibel faßt dieses Thema mit folgenden Worten kurz zusammen: „Schau, allein das hab ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele Künste.“ Pred. 7:29; Es gibt keinen Grund, warum wir die Künste des sterblichen Gemüts fürchten sollten oder durch sie getäuscht werden könnten, ganz gleich wie wirklich und verlockend sie auch scheinen mögen.
Klar und verständnisvoll schreibt Mrs. Eddy: „Prüfungen läutern die Sterblichen und befreien sie von sich selbst — von allen Ansprüchen der Sinnlichkeit. Bleibt bei der Moral der absoluten Christlichen Wissenschaft — Selbstverleugnung und Reinheit; dann befreit euch die Wahrheit von der Scheinmacht des Irrtums, und die Treue, gepaart mit Rechtschaffenheit, triumphiert!“ Vermischte Schriften, S. 298.
