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Kirche in Tätigkeit

Kirche in Tätigkeit

Aus der August 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Geistige Werte werden durch unsere Kirche aufrechterhalten

Aus der historischen Perspektive gesehen, hat die Menschheit schon immer mit widerstreitenden Werten, sich ändernden Normen und dem Widerstand des materiellen Denkens im Kampf gelegen, sobald von ihr verlangt wurde, sich der geistigen Autorität zu beugen. Und doch hat es auch Zeiten gegeben, in denen die tiefgründigste Aussage über geistige Werte gemacht wurde und diese trotz unrechtmäßigem und hartnäckigem Widerstand bestehenblieb.

Als Mose noch auf dem Berge Sinai weilte, lenkte das hebräische Volk, das seiner Wüstenerfahrung überdrüssig und des Wartens auf Moses Rückkehr müde war, sein Vertrauen auf ein goldenes Götzenbild. Als er dann vom Berg herabstieg und die Tafeln mit Gottes radikalem Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ 2. Mose 20:3; mit sich führte, sah er sich der zügellosen Anbetung eines goldenen Kalbes gegenüber!

Zornig zerbrach er die steinernen Tafeln und kehrte auf den Berg Sinai zurück. Abermals gab ihm Gott die Zehn Gebote. Diesmal wurden die Herzen des hebräischen Volkes umgewandelt, und sie setzten ihr langjähriges Abenteuer fort, auf den einen Gott zu vertrauen, auf den „Ich bin, der ich bin“.

Heutzutage scheinen sich widersprechende Werte und das Widerstreben, Gottes Gegenwart anzuerkennen, weit raffinierter und komplizierter zu sein als zu Moses Zeiten. Die Probleme von Angebot und Nachfrage haben weltweite Bedeutung. Eine schwankende Wirtschaftslage, dringende Fragen der Zuständigkeit von Körperschaften und Regierungen, Vorstellungen von Wachstum, Gebietsansprüche, veränderliche Normen — sie alle scheinen von den Werten durchdrungen, die das goldene Kalb anbeten.

So beunruhigend die Verwirrung unserer Gesellschaft auch sein mag, die Mittel und Werte, die für die Erfüllung echter menschlicher Bedürfnisse vonnöten sind, bleiben ebenso geistig und unveränderlich wie zu Moses Zeiten. Sie sind im ersten Gebot verankert. Sie sprechen aus jedem Wort und jeder Tat Christi Jeus. Und in den Lehren Mary Baker Eddys findet man heute folgerichtige geistige Normen für alle Werte, die im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft klar dargelegt sind.

Eine Zweigkirche, die über ihre Schulden besorgt war, entschied sich, ihr vornehmstes Ziel, nämlich geistiges Wachstum, kritisch zu betrachten. Der Vorstand widmete weiterhin täglich eine bestimmte Zeit der gebetvollen Arbeit für die Kirche, und er forderte die Mitglieder auf, dasselbe zu tun. Sie bestätigten erneut ihre geistigen Werte.

Der Vorstand erklärte: „Um Ordnung in unseren Haushalt zu bringen, arbeiteten wir einen Plan aus, wonach durch freiwillige Dienstleistungen Auslagen unserer Kirche eingespart werden konnten, ohne die Tätigkeiten der Christlichen Wissenschaft im Gemeinwesen einzuschränken. Diese Entscheidung wurde als eine Maßnahme ökonomischer Weisheit getroffen, die auf der festen Überzeugung beruhte, daß Versorgung nicht durch materielle Bedingungen begrenzt ist. Kurz nachdem wir diesen Entschluß gefaßt hatten, erhöhte sich unser Einkommen aus unerwarteter Quelle.“

Wenn wir uns über die Einzelheiten der Wirtschaft, über unsere eigene private Lage oder die unserer Zweigkirche, unterhalten, meinen wir nur allzuoft, daß dieses Gebiet nicht mehr sehr viel mit Metaphysik zu tun habe. Wir mögen sagen: „Geistige Werte sind in der Theorie schön und gut. Aber haben sie wirklich etwas mit meinem Einkommen oder dem Gehalt des Lesers, mit Eigentumsrechten, Sachwerten oder dem ständigen Bedarf an Bargeld zu tun, um die Hypothek und die Heizungsrechnung zu zahlen?“

Wenn wir glauben, ein Aspekt menschlicher Erfahrung, einschließlich der Wirtschaft, unterstünde nicht der Gerichtsbarkeit des göttlichen Gemüts, dann glauben wir, daß der Mensch materiell und sein Dasein von der organisierten Materie und ihren Symbolen abhängig sei. Diese materielle Annahme stellt Geld mit Macht, Versorgung, Zufriedenheit gleich und behauptet, daß es davon nicht genug gebe. Die Christliche Wissenschaft bestreitet diese Ansicht. Sie bestätigt und demonstriert, daß Macht, Versorgung, Zufriedenheit geistig sind und daher vom Gemüt gelenkt werden.

„Früher oder später... kommt der wahre Wert ans Licht“

Marc Engeler, der Schtzmeister Der Mutterkirche, unterhielt sich mit uns über geistige Werte.

„Ich glaube, es erfordert Mut, den geistigen Werten in allem, was wir tun, den Vorrang zu geben — sei es in unserem Privatleben, unserem Beruf oder in der Kirchentätigkeit. Wir müssen willens sein, das menschliche Planen aufzugeben und zu erschauen, was Gemüt schon bereitet hat.

Wenn wir einerseits sagen, wir haben es mit geistigen Werten zu tun, andererseits aber uns bemühen, uns aus der Abhängigkeit verschiedener materieller Ebenen emporzuarbeiten, dann sind uns die Werte nicht klar. Die Ebenen des sterblichen Gemüts haben nicht mehr Wirklichkeit als das sterbliche Gemüt selbst. Aber es hat den Anschein, als seien wir dazu erzogen, von einem menschlichen und sterblichen Standpunkt aus zu denken. Aufgrund dieser falschen Voraussetzung steigen unsere Werte nicht über menschliche Begriffe hinaus; wir vertrauen dem Materiellen mehr als dem Geistigen.

Es ist Unsinn, sich davor zu fürchten, auf Wahrheit zu vertrauen. Wir müssen die Wahrheit akzeptieren, daß der, Same bei sich selbst‘ 1. Mose 1:11 [n. der engl. King-James-Ausgabe]; ist, und sie beweisen, wie Jesus es tat. Er war sich aweifellos darüber im klaren, wie lächerlich klein die Menge der paar Brote und Fische war, als er seine Jünger aufforderte, fünftausend Menschen damit zu speisen. s. Matth. 14:15–21; Schon ein flüchtiges Überschlagen genügte, um, vom materiellen Standpunkt aus gesehen, die Unausgewogenheit von Angebot und Nachfrage zu erkennen.

Doch die Symbole waren vorhanden, wie gering sie auch waren; und Jesus dankte Gott; er schaute über die Symbole hinaus auf die geistige Wirklichkeit. Er sah die geistige Augenscheinlichkeit einer vollen und reichlichen Versorgung, weil sein Ausgangspunkt stets der, Same bei sich selbst‘ war — Ursache und Wirkung eins. Und dieses Eine ist Geist und seine geistige Schöpfung.

Glauben wir das oder glauben wir es nicht? Wenn nicht, dann müssen wir den wahren Sinn von Leben und Substanz erlangen.

Die Christliche Wissenschaft — jede ihrer Zweigkirchen und jedes Mitglied — akzeptiert die Prämisse:, Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung.‘ Wohin führt uns aber diese Voraussetzung? Zu der Tatsache, daß, vom richtigen Standpunkt aus gesehen, alles Gute in der menschlichen Erfahrung eine Kundwerdung des Gemüts ist.

Ich beziehe dies gern auf die Wirtschaft selbst, die ja eine Frage menschlichen Verhaltens ist. Die Börse z. B. reagiert darauf, was die Menschen mit den Aktien tun. Sie reagieren, investieren oder weigern sich zu investieren; sie mögen die Aktien manipulieren oder damit spielen. Aber früher oder später hören die Ausschweifungen auf, und das, was wir wahren Wert nennen, kommt ans Licht. Der Eigenwert einer Gesellschaft oder einer Ware wird schließlich sichtbar.

Natürlich besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen der menschlichen Tätigkeit an der Börse und der Kirchentätigkeit. Trotzdem können wir sagen, daß früher oder später der wahre Wert jeder Kirchentätigkeit zum Vorschein kommt, weil sie in der geistigen Identität, also in der Wahrheit, verwurzelt ist.

Wir können in unserer Lebensweise und in unserer Kirchentätigkeit unser Vertrauen auf Gott bezeugen; dann werden wir unvermeidlich die geistige Grundlage, den wahren Wert aller Dinge, entdecken.

Ich glaube, die Gefahr kommt heutzutage nicht so sehr von der Inflation — hiervon zuviel, davon zuwenig. Sie kommt nicht davon, was die Regierung unternimmt oder nicht unternimmt. Die Gefahr besteht vielmehr darin, daß wir zählen, wie viele Menschen die Kirche besuchen oder wieviel die Einnahmen betragen oder nicht betragen mögen, und somit zweifeln und die Allheit und Allmacht Gottes begrenzen. Mrs. Eddy sagt es ganz klar:, Heute liegt die Gefahr nahe, daß sich das Ärgernis der Juden in der Begrenzung des Heiligen in Israel und in der Frage wiederholt: „Kann Gott wohl einen Tisch bereiten in der Wüste?“ Was kann denn Gott nicht tun?‘ Wissenschaft und Gesundheit, S. 135.

Neue Broschüre in deutscher Sprache

„Der Wert des Klassenunterrichts“ — Diese Broschüre erscheint jetzt in Deutsch, Französisch und Englisch. Sie enthält drei Artikel, die ursprünglich in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden: „Ein Blick auf den Klassenunterricht“ von L. Ivimy Gwalter, „Klassenunterricht — warum noch warten?“ von Patricia L. Weatherwax und „Schülerversammlungen: eine Quelle der Kraft“ von Naomi Price. Sie können diese Broschüre in fast allen Lesezimmern der Christlichen Wissenschaft zum Preis von 75 Cent kaufen oder direkt beim Verlag bestellen, The Christian Science Publishing Society, One Norway Street, Boston, MA, USA 02115.

[Auszüge aus der Spalte „Church in Action“ aus dem Christian Science Journal.]

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