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Kirche in Tätigkeit

Das Lesezimmer: ein Vertreter der Kirche im Gemeinwesen

Aus der Mai 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft ist ein besonders sichtbarer und praktischer Vertreter der Kirche im Gemeinwesen. Es verkündet die frohe Botschaft, daß Gott „seine Herde weiden [wird] wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.“ Jes. 40:11.

Besucher, die im Lesezimmer Zuflucht und Inspiration gefunden haben, sprechen häufig über die mit Freude erfüllte Ruhe und aufrichtige Liebe, die zum Ausdruck gebracht wird. Ein Besucher sagte: „Ich erinnere mich an einen Bibliothekar, der so von Liebe erfüllt war, daß man sie beinahe berühren konnte.“

Einer unserer Mitarbeiter unterhielt sich mit einer Bibliothekarin, die diese besondere Liebe zum Ausdruck bringt. Sie erzählte von ihren Erfahrungen und sprach über ihre Einstellung zur Lesezimmerarbeit:

„Das Lesezimmer ist nicht nur eine Lokalität. Es ist nicht einfach eine Ansammlung von Büchern, Wänden und Möbeln. Schon sehr früh erkannte ich, daß es eigentlich, eine ebene Bahn unserm Gott‘ V. 3. ist; es bereitet unserer Kirche den Weg im Gemeinwesen. Noch besteht das Lesezimmer lediglich aus Personen. Seine Wirksamkeit hängt von mehr ab als nur vom Lesezimmerbeamten, der an dem Tag gerade Dienst tut.

Es würde sich zu einfach anhören, wenn wir behaupteten, ein einziger Besuch im Lesezimmer stelle einen Wendepunkt im Leben eines Menschen dar. Natürlich ist es schon vorgekommen. Doch ich glaube, daß die Wirkung meistens in einer sanften Umwandlung besteht. Als Bibliothekar mag man sozusagen das Ende einer Geschichte nicht erfahren. Jemand kommt z. B. nur einmal ins Lesezimmer und findet dort vielleicht Frieden; er spürt etwas von dem Christus und geht wieder. Man weiß nicht, was dann weiter geschieht. Aber man fühlt, daß auf sanfte Weise Fortschritt vor sich geht.

Ich bringe das Lesezimmer mit der Veröffentlichung des Wortes und seiner Verbreitung in der Öffentlichkeit in Verbindung. Der Gedanke, daß wir es den Menschen zugänglich machen können, daß wir das Wort Gottes so sehr lieben, daß wir eine Stätte bereithalten, wo andere es für sich selbst entdecken können, erfüllt einen mit großer Freude. Aus Liebe zur Menschheit — aus dem Wunsch heraus, Mrs. Eddys großartige Entdeckung mit unseren Mitmenschen zu teilen — bieten wir die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit an.

Wenn ich Dienst tue, frage ich mich manchmal, was Gott über Bücher in Leinen- oder Ledereinband oder über die genaue Lokalität weiß, wo Sein Wort gelesen oder gekauft werden kann. Was weiß Er über die Verfügbarkeit Seines Wortes? Wenn ich erkennen kann, daß Mrs. Eddys Worte:, Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem‘ Wissenschaft und Gesundheit, S. 468. wahr sind und Gott nur das über sich selbst und über Sein Wort weiß, sehen wir die, Menschen, Orte und Dinge‘ aus der richtigen Perspektive.“

Tätigkeit beruht auf Gebet

„Um es ganz einfach zu sagen, durch das Wort wird zum Ausdruck gebracht, was Gott über sich selbst weiß. Gott führt nicht diesen oder jenen Menschen wie eine Marionette dorthin, wo wir meinen, Er solle sie hinsenden — vielleicht, in ein gewisses Lesezimmer in Hintertupfingen‘. Und doch lenkt und führt uns Gott, das göttliche Gemüt, ,auf rechter Straße um seines Namens willen‘ Ps. 23:3..

Tatsächlich befindet sich der Beamte aufgrund von Gebet und um zu beten im Lesezimmer. Und dort tut und sagt er, was getan und gesagt werden muß. Wenn z. B. die Auslagen gewechselt werden sollen, erhalten wir durch Gebet die besten Ideen dafür. Wenn das Telefon läutet, sind Sie durch Ihr Gebet in der Lage, genau die richtige Antwort zu geben.

Wenn die Tätigkeiten im Lesezimmer nicht auf Gebet begründet sind, leben wir nicht, was wir anbieten. Wie können wir etwas darbieten, was wir nicht selbst betätigen? Jesus sagte:, Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.‘ Matth. 6:33.

Ich versuche auch, so umfassend wie möglich zu denken, um alle einzuschließen. Mrs. Eddy sagt:, Gott ist allumfassend, an keinen Ort gebunden, durch kein Dogma bestimmt, keiner Sekte ausschließlich zu eigen. Für einen nicht mehr als für alle ist Gott als göttliches Leben, göttliche Wahrheit und göttliche Liebe demonstrierbar; und Sein Volk sind jene, die Ihn widerspiegeln — die die Liebe widerspiegeln.‘ Vermischte Schriften, S. 150.

Den von Gott geschaffenen Menschen erkennen

„Ich erinnere mich, daß einmal ein Mann ins Lesezimmer kam, der schäbig gekleidet war und alle möglichen Bündel bei sich trug. Er bat um einen Schluck Wasser. Ich dachte für mich:, O nein, wieder einer dieser Vagabunden!‘

Doch dann kam mir der Gedanke:, Nein, das Bild und Gleichnis Gottes ist hier gegenwärtig.‘ Ich lächelte und sagte:, Das Wasser schmeckt gut.‘ Dann wollte er mir eine Stelle in Wissenschaft und Gesundheit zeigen, die ihm besonders gefiel, und ich stellte fest, daß ihn aufrichtig nach geistigem Verständnis hungerte. Welch eine Lehre mir da erteilt wurde, mich nicht so leicht von der äußeren Erscheinung abschrecken zu lassen!

Dieser Mann begann, regelmäßig ins Lesezimmer zu kommen, und als ich ihn das letzte Mal sah, war seine normale Gesichtsfarbe zurückgekehrt, und seine Kleidung ließ vermuten, daß er einen Arbeitsplatz gefunden hatte. Ich glaube, dies war einer der Fälle, wo die Umwandlung auf sanfte Weise vor sich ging.

Kurz nachdem ich meine Arbeit im Lesezimmer aufgenommen hatte, beschloß ich, nicht zuzulassen, daß man mich für etwas anderes ansah als das, was ich in Wirklichkeit war — das Ebenbild der göttlichen Liebe. Ich bestand darauf, daß auch das Lesezimmer nur als das gesehen werden konnte, was es wirklich ist, nämlich eine Tätigkeit, die etwas von Kirche zum Ausdruck bringt, dem, Bau der Wahrheit und Liebe‘. Es war wunderbar, die Resultate zu sehen. Ich hatte den Wunsch, den ersten Teil von Mrs. Eddys Definition von, Kirche‘ zu studieren und mir zu eigen zu machen, damit ich erkennen konnte, was Kirche tatsächlich ist. Daraufhin wurde der zweite Teil der Definition sichtbar. Schließlich veranlassen wir nicht die Kirche, daß sie, das schlafende Verständnis‘ erweckt oder, den Beweis ihrer Nützlichkeit‘ erbringt. Dies sind die, mitfolgenden Zeichen‘.

Es ist hilfreich, sich selbst immer wieder zu fragen:, Welchen Zweck erfüllt das Lesezimmer, und warum arbeite ich hier?‘ Wir mögen nicht immer auf die gleiche Antwort kommen, denn wir wachsen fortwährend geistig. Für mich jedoch gibt es einige grundlegende Aspekte über die Tätigkeit im Lesezimmer. Es ist ihre Aufgabe, dem Gemeinwesen den Pastor zugänglich zu machen — das hat Vorrang vor allem anderen. Um dies zu unterstützen, bemühe ich mich zu verstehen, daß Gott sich Seiner Schöpfung mitteilt. Wir müssen lediglich anerkennen, was Er schon getan hat.“

[Auszüge aus der Spalte „Church in Action“ aus dem Christian Science Journal.]

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