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Das Zusammentreffen von Not und Idee

Aus der Mai 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Worten, die viel tiefere Bedeutung haben, als auf den ersten Blick erkennbar ist, äußert sich Mrs. Eddy zweimal über die Beziehung, die zwischen der als Gott verstandenen Liebe und unserer Versorgung mit dem besteht, was für uns lebensnotwendig ist.

1. „Die göttliche Liebe hat immer jede menschliche Not gestillt und wird sie immer stillen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 494.

2. „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht.“ Vermischte Schriften, S. 307.

Es gibt kein menschliches Bedürfnis, das nicht durch die ausströmende Liebe gestillt wird; diese Liebe ist so unwandelbar und universal, daß sie in der Christlichen Wissenschaft oft mit dem Begriff „Prinzip“ verbunden wird. Zu geben liegt in der Natur der Liebe. Diese natürliche Tendenz zeigt uns, daß Liebe im reinsten Sinne und in ihrer Unendlichkeit tatsächlich Gott ist.

Die Ideen der Liebe, die jegliche menschliche Not stillen, bestehen im göttlichen Bewußtsein. Sie werden uns nicht als Ideen von Gott übermittelt; vielmehr empfangen wir sie, wenn wir das göttliche Bewußtsein als unser wirkliches Bewußtsein anerkennen und uns klar wird, daß die Christlichkeit unseres wahren Seins diese Ideen hervorbringt.

Metaphysisch gesehen, können wir tatsächlich keinen Mangel kennen und ihn daher auch nicht wirklich erleben. Wir kennen und erleben, was Substanz und Gegenwart hat. Mangel ist Unwissensheit, Unwissenheit über das, was vorhanden ist. Verständnis tritt an die Stelle von Unwissenheit; und jedesmal wenn wir meinen, es mangle uns an etwas, bietet sich uns die freudige Gelegenheit, zu entdecken, daß wir tatsächlich alles haben, was wir brauchen.

Wer etwas derartiges entdecken möchte, muß zunächst eine Position einnehmen, die es ihm ermöglicht, aus einer geistigen Sicht zu erfassen oder zu verstehen. Dies ist ein mentaler Vorgang, der von uns verlangt, daß wir unseren Blickpunkt mit Gottes Wissen, das die wahre Quelle des menschlichen Verständnisses ist, in Übereinstimmung bringen.

Christus Jesus bestätigte seine Worte: „Ich und der Vater sind eins“ Joh. 10:30. mit seinem Leben und war dadurch gerüstet, alle Not, der er begegnete, zu stillen. Keiner von uns weiß über das Leben des Meisters alles, was er wissen möchte; doch gibt es kein Anzeichen dafür, daß Jesus Mangel irgendwelcher Art anerkannte; und es ist vielfach bewiesen, daß er beständig eine wunderbare geistige Genüge veranschaulichte. Anscheinend wurden seine Taten stets von der göttlichen Liebe veranlaßt und von Liebe erfüllt.

Gelegentlich fragen wir uns, ob eine bestimmte Handlung, die wir in Erwägung ziehen, mit dem Willen der Liebe übereinstimmt. Wir können fast immer eine Antwort finden, wenn wir prüfen, ob hier eine menschliche Not durch eine geistige Idee gestillt wird. Das mag andere Fragen aufwerfen. Handelt es sich um ein echtes Bedürfnis? Ist das Tun angebracht, und sind wir dazu berechtigt? Wir können erwarten, daß solche durch geistige Ideen inspirierte Handlungen alles einschließen, was für ihre Erfüllung notwendig ist.

Während es für das menschliche Wesen natürlich ist, Wünsche zu hegen, kann der Mensch in seiner geistigen Vollkommenheit kein Verlangen kennen. Materiell gesehen, ist ein Verlangen ein Eingeständnis, Mangel zu leiden; und es neigt dazu, die menschlichen Bedürfnisse zu vertiefen, bis es durch Gebet um geistige Ideen auf eine höhere Ebene gehoben wird. Wenn man sich etwas wünscht, gibt man praktisch zu, daß man es nicht besitzt.

Die Zitate in diesem Artikel gehören zu den Stellen, mit denen viele Leser der Lehrbücher der Christlichen Wissenschaft, der Bibel und Mrs. Eddys Schriften, besonders vertraut sind. Bisweilen gleichen diese geliebten Zitate den Brunnen Abrahams, die Isaak wieder aufgraben mußte. „Nun hatten sie aber alle Brunnen verstopft, die seines Vaters Knechte gegraben hatten zur Zeit Abrahams, seines Vaters, und hatten sie mit Erde gefüllt.“ 1. Mose 26: 15. Wenn wir unsere altbekannten Zitate von der engstirnigen Vertrautheit, die sie verschüttet, befreien, werden sie uns und anderen aufs neue ihr „lebendiges Wasser“ spenden. Diese vertrauten und schlichten Aussagen über die Versorgung versichern uns, daß jeder sie zu jeder Zeit demonstrieren kann.

Vermehren sich unsere Bedürfnisse, ist es an der Zeit, daß wir uns einige Fragen stellen: Hat Gott mir eine Idee gegeben, die ich nicht genutzt habe? Habe ich Einsicht in die geistige Wirklichkeit gewonnen und es zugelassen, daß durch das „Aber“ sinnlichen Argumentierens dieser Einblick in meinem Denken nicht aktiv wurde? Habe ich wahrgenommen, daß ein anderer etwas brauchte, was ich ihm hätte geben können, und es der sterblichen Trägheit erlaubt, mich davon abzuhalten? Wenn wir mit uns selbst ehrlich sind, entdecken wir die ungenützte geistige Idee und können sie in unserem Leben sofort in der rechten Weise wirksam werden lassen. Solche Ideen klagen niemals an, vielmehr fordern sie zur Tat auf.

Not und Idee treffen im Bewußtsein zusammen. Es besteht immer das Bedürfnis, mehr Liebe zum Ausdruck zu bringen; die göttliche Liebe ist hier, diese Not zu stillen.

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