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Wirklicher Schutz vor tierischem Magnetismus

Aus der Mai 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Tierischer Magnetismus. Was ist das? Kann er mir etwas anhaben? Wie kann ich mich davor schützen?

Tierischer Magnetismus ist zunächst einmal ein Gattungsname, den unsere Führerin, Mrs. Eddy, allem Bösen, einschließlich allem, was Gott unähnlich ist, gegeben hat. Der Begriff erklärt sich eigentlich selbst. Tierischer Magnetismus ist eine magnetische Kraft, die sich auf das menschliche Bewußtsein auswirkt und das Denken auf die Ebene tierischer Reaktionen herabziehen möchte.

Kann diese sogenannte magnetische Kraft Menschen beeinflussen? Nur wenn sie die Methode ihres Wirkens nicht kennen und Gottes Allmacht nicht verstehen. Im allgemeinen erkennen die Christlichen Wissenschafter, daß das Böse nur der Glaube an eine Gott entgegengesetzte Macht ist, der man in keiner Form nachgeben darf. Der ernsthafte Christliche Wissenschafter wird sich niemals dem tierischen Magnetismus bewußt unterwerfen. Aber das Böse ist nicht immer offenkundig. Es scheint auf heimtückische Weise vorzugehen, so daß sogar der ernsthafteste Christliche Wissenschafter verführt wird, wenn er nicht sehr wachsam ist. Wie wichtig ist es also, die Methoden des Bösen aufzudecken und sich selbst vor den Fallstricken des tierischen Magnetismus zu schützen.

Wie beansprucht der tierische Magnetismus zu wirken? Ehe man diese Frage richtig beantworten kann, muß man sich zuerst mit der wichtigsten Tatsache auseinandersetzen, die die Christliche Wissenschaft über den tierischen Magnetismus enthüllt — daß er nämlich weder Macht noch Wirklichkeit besitzt! Ja, er besitzt kein Jota Macht, an ihm ist kein Körnlein Wahrheit. Macht und Wirklichkeit gehören allein Gott an. Es kann nicht zwei Grundlagen der Macht und des Daseins geben, von denen die eine gut, die andere böse ist. Gäbe es zwei, wäre Gott nicht allmächtig und allgegenwärtig.

Gott ist Gemüt, die intelligente regierende Kraft der ganzen Schöpfung. Die allerhabene Intelligenz des Gemüts konnte niemals eine sogenannte Kraft erschaffen oder überhaupt nur von ihr wissen, die, wenn man ihr Glauben schenkte, dem göttlichen Gemüt die Herrschaft streitig machen würde. Kein Aspekt des tierischen Magnetismus hat auch nur ein bißchen mehr Wirklichkeit als die einer Lüge. Mrs. Eddy beschreibt dies folgendermaßen: „Eine Lüge hat nur eine Chance, erfolgreich zu betrügen, nämlich die, für wahr gehalten zu werden.“ Die Einheit des Guten, S. 17.

„Nun, wenn das so ist, dann kann ich ja auch aufhören, diesen Artikel zu lesen“, mag hier jemand einwenden. Oder er mag sogar sagen: „Hat das Böse keine Macht, warum nehmen wir uns dann die Zeit, darüber zu diskutieren, wie ich mich vor einem Nichts schützen kann?“ Solche Reaktionen auf die Lehre von der Machtlosigkeit und Unwirklichkeit des Bösen sind naiv, und Naivität hat in der metaphysischen Logik keinen Platz.

Das Böse hat keine Macht und kein Dasein. Vielmehr beansprucht es, daß es sie besitze und die Menschheit zum Opfer seiner falschen Ansprüche machen könne.

Die sprechende Schlange im Garten Eden gilt schon lange als Symbol des Bösen. Hatte die Schlange in der Allegorie die Macht, Eva zu veranlassen, die verbotene Frucht zu essen? Nein, aber sie redete ihr ein, daß die Frucht wünschenswert sei und sie Freude daran hätte. Die Schlange meinte sogar, daß Gott nicht gewußt habe, wovon er sprach, als Er ihr verbot, die Frucht von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen.

Wir dürfen den wichtigen Punkt nicht vergessen, daß Eva sozusagen ihre eigene Frucht aß. Sie reagierte auf die Argumente der Schlange, die an sich keine Macht hatten, sie zu vernichten. Es waren nur Suggestionen. In gewissem Sinne zerstörte Eva sich selbst.

Der tierische Magnetismus hat all die Jahrhunderte hindurch auf dieselbe Weise wie die Schlange gewirkt. Das Böse kann dem menschlichen Bewußtsein nur etwas einreden; es hat keine Macht, die Suggestion in die Tat umzusetzen. Wir Menschen tun das selbst und müssen dann die Folgen tragen.

Die wichtige Frage ist daher: „Wie kann ich mich davor hüten, auf die Suggestionen des tierischen Magnetismus einzugehen?“ Die Antwort ist inhaltsschwer und doch so einfach: Sichern Sie Ihre menschlichen Schwächen ab! Der tierische Magnetismus packt nämlich immer jemanden an seinem schwächsten Punkt an. Beobachten Sie im Leben, wie oft Schwierigkeiten auf die gleiche Weise entstehen. Wenn jemand z. B. zum Schwatzen neigt, werden Sie feststellen, daß sein vieles Reden sehr oft zu Schwierigkeiten führt. Ist jemand empfindlich, scheinen die Angriffe durch den persönlichen Sinn eines reizbaren Wesens zu kommen.

In der Christlichen Wissenschaft geht die Heilung menschlicher Schwächen weit über den Versuch hinaus, einen schwachen Sterblichen in einen starken umzuwandeln. Zur Heilung gehört, daß wir unseren Begriff von uns selbst in das Reich geistiger Wirklichkeit erheben — indem wir zu der Tatsache erwachen, daß wir überhaupt kein Sterblicher sind. Wenn jemand sein wahres Wesen als Gottes eigene Widerspiegelung erkennt, beginnt er zu beweisen, daß er durch die Angriffe des Bösen nicht verletzt werden kann und daß der Irrtum den wirklichen Menschen, die geistige Idee Gottes, nicht kennt. Der Irrtum weiß nicht, wo die Idee des Geistes weilt oder was sie tut, weil der Irrtum in der Christlichen Wissenschaft erwiesenermaßen unwirklich ist.

Die beste Verteidigung gegen jede Form des Bösen ist es, in unserem Denken die nichterlösten Elemente zu erlösen. Unser Meister, Christus Jesus, besiegte die aggressivsten Angriffe des Bösen durch seine Reinheit. Er wußte, wer er war: „Ich und der Vater sind eins.“ Joh. 10:30. Und er wußte auch, wohin er gehen würde: „Ich gehe zum Vater.“ 16:17. Diese Kenntnis des Christus, seines wahren geistigen Selbst, erhob ihn aus der Reichweite des Bösen und befähigte ihn, das Böse als machtlos und unwirklich zu beweisen. Auf dem Berg der Versuchung wies er alle Suggestionen des Teufels zurück. Der Teufel konnte Jesus nicht hinunterwerfen. Wie die Schlange bei Eva, konnte das Böse Jesus nur einreden, daß er sich selbst hinabstürzen sollte. In dem gottähnlichen Denken des Heilands gab es nichts, was auf die Suggestionen des Bösen eingehen konnte, so daß er allen Versuchungen widerstand.

Die Wissenschaft des Christus lehrt nicht nur, wie man die unerlösten Aspekte seines eigenen Lebens erkennt, sondern sie erläutert auch, wie man sie heilt. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Erlösung. Wenn man das eigene Ich ehrlich prüft, erkennt man die starken christlichen Eigenschaften, die man besitzt, wie auch die gottunähnlichen Charakterzüge, die Schwierigkeiten zur Folge haben.

Gottunähnliches Denken und Handeln wird dadurch ausgemerzt, daß wir den Begriff von uns selbst zu unserem wahren Sein als Gottes Gleichnis erheben. Weil der Mensch Gottes Widerspiegelung ist, hat er schon immer das Original ausgedrückt — rein, sündlos und vollständig. In dem Maße, wie wir unsere geistige Unschuld in Christus, der wahren Idee, erblicken, zerstören wir immer mehr die falschen Annahmen, die besagen, daß wir jemals unsere Reinheit verloren hätten.

Wenn der Irrtum seine Ansprüche in Form von Sünde oder Krankheit zu stellen scheint, beharrt der wachsame Metaphysiker auf seiner Unschuld und Reinheit in Christus — voller Vertrauen darauf, daß Wahrheit ihm zeigen wird, wo sich die „schwache Stelle“ in seinem Sicherheitssystem befindet. Eine Freundin machte mich einmal darauf aufmerksam, daß die Wassermassen, die gegen einen Deich drükken, keine Intelligenz haben, um zu wissen, wo eine schwache Stelle ist. Aber es liegt im Wesen der Wassermassen, den Deich an seiner schwächsten Stelle zu durchbrechen, sofern eine solche vorhanden ist.

Ebenso verhält es sich mit dem tierischen Magnetismus. Er besitzt nicht die Intelligenz, jemandes Schwächen zu kennen. Aber es ist das Wesen des Bösen, den einzelnen mit aggressiven mentalen Suggestionen unter Druck zu setzen. Und es sind immer die unerlösten Stellen des menschlichen Selbst, die nachgeben — jenes Selbst, das die Christus-Idee letzten Endes erlösen muß.

Mrs. Eddy erkannte, daß sich die Christlichen Wissenschafter vor den aggressiven Suggestionen des tierischen Magnetismus unbedingt schützen müssen. Im Handbuch Der Mutterkirche schreibt sie in einer Satzung mit der Überschrift „Pflichttreue“: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu verteidigen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen. Nach seinen Werken wird er gerichtet, und zwar gerechtfertigt oder verdammt.“ Handb., Art. VIII Abschn. 6.

Wenn vorsätzlicher tierischer Magnetismus jemanden anzugreifen scheint (wie er sogar den Meister angriff), hat es manchmal den Anschein, als ob das Böse weitaus bösartiger sei als nur eine Suggestion, die im eigenen Denken auftritt. Das Böse scheint durch Menschen und Dinge zu handeln. Aber das ist ja das Wesen des Bösen — wirklich und persönlich, boshaft und vorsätzlich zu scheinen, obgleich es in Wirklichkeit keine Macht hat. Die Kreuzigung Jesu war nicht darauf zurückzuführen, daß der tierische Magnetismus Jesus beeinflußte, vielmehr redete der tierische Magnetismus Jesu Feinden seine Vernichtung ein. Die schwache Stelle lag in dem Denken der Pharisäer und Sadduzäer, nicht im Denken Jesu. Diese Schwachheit ließ sie zu dem Hauptopfer für die Suggestion des Bösen werden, die ihnen einflüsterte, daß sie durch die Vernichtung Jesu gesegnet würden. Ihr Nachgeben ließ sie glauben, daß sie den Christus, die Wahrheit, die er verkörperte, vernichten könnten, indem sie den Meister töteten.

Jesu Auferstehung ist der höchste Beweis dafür, daß der tierische Magnetismus niemals stärker ist als unsere Fähigkeit, ihn als eine Suggestion zu überwinden. Wenn Jesus den Angriff personifiziert hätte — ihn als persönlich oder als von Personen kommend empfunden hätte —, wäre er nicht imstande gewesen, ihn abzuwehren. Jesus wußte, daß die wirklichen Feinde weder die Priester noch die Menschen waren, sondern der tierische Magnetismus. Auf diese Weise konnte unser Meister den tierischen Magnetismus überwinden, der sich seiner Verfolger bediente. Sein letztes Gebet war: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Luk. 23:34.

Mrs. Eddy sagt: „Das Böse hat keine Wirklichkeit. Es ist weder Person, Ort noch Ding, sondern einfach eine Annahme, eine Illusion des materiellen Sinnes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 71. Um das Böse zu überwinden, muß man aufhören, an böse Personen, böse Orte oder böse Dinge zu denken. Alles Böse ist nichts anderes als eine Suggestion — eine Suggestion, daß es eine vermeintliche Macht gebe, die sich Gott widersetzt. Die geistige Tatsache ist jedoch, daß der tierische Magnetismus nicht nur machtlos, sondern nicht einmal eine Wesenheit ist und keine zeitweilige Wirklichkeit besitzt. Die Christlichen Wissenschafter heilen das Böse mit Erfolg, wenn sie die Lehren ihrer Führerin in bezug auf den tierischen Magnetismus verstehen.

Der Christus überwindet jede Form des Bösen. Christus, Wahrheit, stellt die wirkliche Anziehungskraft des Universums dar, die das menschliche Bewußtsein zu Gott erhebt. Der Christus, die beständige Botschaft von Gott, schließt die aggressiven Suggestionen des fleischlichen Gemüts aus, die einen zu vernichten trachten, wenn man nicht den Methoden dieses fleischlichen Gemüts gegenüber wachsam ist. Der Christus offenbart die Wissenschaft vom Verhältnis des Menschen zu Gott, und diese Wissenschaft weist die Lüge zurück, daß das Böse Macht und Wirklichkeit besitze oder daß der Mensch vom Guten auch nur durch die Suggestion einer Gott entgegengesetzten Macht getrennt werden könne. Die Wissenschaft des Christus zu betätigen bietet uns wirklichen Schutz vor dem tierischen Magnetismus.

Was das Böse dem menschlichen Denken auch darbietet, wie bösartig oder persönlich es zu sein beansprucht, wir brauchen diesen Anspruch nur in eine Waagschale zu legen und den Christus, die Wahrheit, in die andere, um beim Auswiegen die Nichtsheit des Bösen zu erkennen. In allen seinen Anmaßungen ist der tierische Magnetismus nie mehr als eine Illusion. Eine Illusion hat keine Macht zu handeln — sie kann nur täuschen; und das Bewußtsein, das mit dem Christus erfüllt ist, kann nicht einmal getäuscht werden. Wenn wir die Intelligenz des Gemüts, die Substanz des Geistes und die Tätigkeiten des Lebens gegenüber einer Illusion abwägen, ist es nicht schwer zu erkennen, daß die Übermacht bei Gott liegt.

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