„Man kann nicht in einer gefahrlosen Umwelt leben; sie existiert nicht“ Zitiert im Wall Street Journal, 13. März 1979., sagt der Leiter einer Studiengruppe bekannter Wissenschaftler, die die National Academy of Sciences vor einigen Jahren ins Leben rief, um zu untersuchen, inwieweit gewisse Lebensmittelzusätze die Gesundheit der Konsumer gefährden.
Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht erneut von der wachsenden Ungewißheit über die Gefahren berichtet wird, denen wir durch die Nahrung, die wir zu uns nehmen — oder auch durch die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, selbst durch die Welt, in der wir leben —, ausgesetzt sind. Das zunehmende Bewußtsein, in einer gefahrvollen Umwelt zu existieren, veranlaßt viele Menschen zu der Frage, ob es heutzutage nicht geradezu gefährlich sei, überhaupt zu leben. Tun wir eigentlich irgend etwas, was keine Gefahren in sich birgt?
Die Behauptung, daß es eine gefahrlose Umwelt einfach nicht gebe, ist fast eine Untertreibung — wenn man sich auf den Bereich der Materialität bezieht. Eine auf der Materie beruhende Existenz kann uns keine wirkliche Gewißheit und Sicherheit bieten. Wie sehr wir uns auch bemühen und welche Vorsichtsmaßnahmen wir auch ergreifen mögen, die Sterblichkeit stellt kaum eine logische Grundlage für ein sicheres Leben dar. Viele meinen wohl, die Religion sähe den letzten Ausweg aus der Unsicherheit dieser Existenz darin, daß wir sterben und in den Himmel kommen, wo Gott alles unter Kontrolle hat. Andere dagegen mögen eine noch größere Gefahr erkennen — die Gefahr, irgendwo anders hinzukommen als in den Himmel!
Die immer stärker werdende Tendenz, zu glauben, daß jeder Aspekt der Materialität für unsere Gesundheit gefährlich sein könne, wird sich als heilsam erweisen, da sie uns zwingt, eine wahrhaft wissenschaftliche Grundlage für unsere Sicherheit zu finden. Mrs. Eddy vergleicht diesen Zustand der Unsicherheit über unsere Gesundheit und unser Wohlergehen mit der Angst, die Kinder vor Gespenstern haben. Sie schreibt: „Krankheitserörterungen haben eine mentale Wirkung ähnlich der, die man auf Kinder hervorbringt, wenn man ihnen im Dunkeln Gespenstergeschichten erzählt... Wie verängstigte Kinder überall nach dem eingebildeten Gespenst ausschauen, so erblickt die kranke Menschheit in jeder Richtung Gefahr und schaut nach allen Seiten nach Erleichterung aus, nur nicht nach der richtigen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 371.
Die Christliche Wissenschaft besteht darauf, daß der einzige Platz, an dem wir wahre Erleichterung finden, der Himmel ist und daß wir nicht durch Sterben dorthin gelangen. Ja, es führt kein anderer Weg in diese gefahrlose Umwelt als das Erwachen zum geistigen Leben. Und das vollzieht sich Tag für Tag, von Augenblick zu Augenblick, solange wir bereit sind zu akzeptieren, daß das himmlische Klima der Geistigkeit alle und alles umgibt.
Wir brauchen uns niemals vor unserer Umwelt zu fürchten — jedenfalls nicht, wenn wir bereit sind, von einer geistigen Basis aus zu argumentieren. Die Materialität ist in Wirklichkeit keine Grundlage für wahres Leben. Gott, Geist, ist die wirkliche Basis der Existenz. Er ist die einzige echte Substanz, die es gibt. Die Materialität war niemals die substantielle Struktur der Existenz. Sie ist schon immer unbeständig und ungewiß gewesen, weil sie auf der sterblichen Annahme anstatt auf der unsterblichen Wahrheit beruht.
Geist ist Wirklichkeit. Die Materie wurde noch nie, oder wird jemals, wahrhaftig als wirklich angesehen; sie setzt sich vornehmlich aus Begrenzungen, Ungewißheiten, Zweifeln zusammen. Jene Annahmen — die das Wesen der Materie ausmachen — können unmöglich Gesundheit und Wohlergehen oder das Leben als solches erhalten.
Die menschliche Gesellschaft wird sich der Gefahren, die der Materie innewohnen, stärker bewußt. Mit anderen Worten, wir spüren, daß die Materie unser Wohlergehen nicht gewährleisten kann. Früher oder später werden wir lernen, daß die Materialität niemals Sicherheit geboten hat. Geist verleiht Sicherheit. Geist hat das schon immer getan. Gesundheit, Vollständigkeit und Sicherheit, ja alles wahre Leben, das uns jemals zuteil wurde, kam tatsächlich vom Geist und wird vom Geist erhalten.
Je klarer die Menschen erkennen, daß die Vorstellung von einer sterblichen Umwelt auf einem Irrtum beruht, eine angebliche Ansammlung von Gefahren und Ungewißheiten ist, desto eher werden sie zugeben können, daß die Harmonie des Geistes, der Himmel selbst, wahrlich substantiell und wirklich ist — schon immer hier bestanden, uns gesegnet, umsorgt und beschützt hat. Unsere Führerin, Mrs. Eddy, erklärt: „Wenn der geistige Sinn der Wahrheit seine Harmonien entfaltet, dann läufst du der Weltklugheit des Irrtums gegenüber keine Gefahr.“ Ebd., S. 452.
In Wirklichkeit ist in der Existenz kein Raum für Besorgnis. Als Ausdruck des Gemüts äußert sich das individuelle Sein ewiglich lebhaft durch frisches, neues, kraftvolles Tun. Und Gemüt ist allwissend. In der ewigen Gegenwart des Gemüts gibt es nichts Unbekanntes. Die Angst vor Gefahren ist auf die Annahme zurückzuführen, der Mensch sei sterblich. Die Allheit Gottes gibt unserem Leben Gewißheit, wenn wir Ihn anerkennen. Dann lösen sich die Ungewißheiten, die Besorgnis, ja jeder Aspekt der Angst auf. Wir entdecken, daß der Mensch unsterblich ist. Wahrheit bringt Sicherheit, niemals Ungewißheit. Die Bibel berichtet: „Hab ich dir’s nicht mannigfach aufgeschrieben als Rat und Erkenntnis, um dir kundzutun zuverlässige Worte der Wahrheit, damit du rechte Antwort bringen könntest... ?“ Spr. 22:20, 21.
Die Wahrheit beseitigt alle Ungewißheiten. Die Geistigkeit läßt keinen Raum für beunruhigende und ängstliche Gefühle. Wächst unsere Erkenntnis dieser Tatsache, erheben wir uns über die Begrenzungen der Sterblichkeit. Wenn wir geistig erwachen, lösen wir uns von der riskanten Materialität und entdecken, daß wir in einer gefahrlosen geistigen Umwelt leben. Diese Umwelt ist mental. Sie ist tatsächlich die einzige Umwelt, die es in Wirklichkeit gibt. Der Himmel ist der einzige Platz, an dem wir als Ausdruck des Geistes wahrlich wohnen können. Verstehen wir die Allheit des Geistes, geben wir die Vorstellung von einer begrenzten materiellen Existenz mit ihrer gefährlichen Umgebung auf. Hier, wo wir sind, lernen wir Gottes Gesetz der Vollkommenheit kennen. Mrs. Eddy schreibt: „Wer dem Gesetz Gottes gehorcht, läuft keine Gefahr; er wird das Leben finden, das nicht verlorengehen kann.“ Vermischte Schriften, S. 211.
Wir finden unser wirkliches Leben im Himmel — hier —, sind sicher und wohlauf, wenn wir die Allheit des Geistes erkennen. Wahres Sein birgt keine Gefahren. Und wenn wir diese Wahrheit anerkennen, können wir in unserem menschlichen Leben gegen Gefahren oder die Angst vor ihnen immer stärker immun sein.
