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Der Mensch: „Widerspiegelung der Unendlichkeit“

Aus der Mai 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir verstehen wollen, wer wir in Wirklichkeit sind, müssen wir materielle Standpunkte aufgeben und mit Gott beginnen. Das ist ein logischer Anfang. In der Bibel heißt es: „Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn.“ 1. Mose 1:27. Wenn wir das Wesen Gottes, des unendlichen Geistes, erforschen, stellen wir fest, daß dies einen radikalen, progressiven Wandel in der Art und Weise, wie wir über uns selbst denken, mit sich bringt.

Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Der Mensch spiegelt Unendlichkeit wider, und diese Widerspiegelung ist die wahre Idee Gottes.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 258. Diese Erklärung und ihre Randüberschrift „Widerspiegelung der Unendlichkeit“ sind revolutionär; sie erschließen uns neue Erkenntnisse über den Menschen.

Da Gott unendlich ist — und der Mensch ist Seine unendliche Widerspiegelung —, haben solche endlichen Begriffe wie Zeit, Raum, Schwäche, Leiden, Frustration, Tod in Wirklichkeit nichts mit dem Menschen zu tun. Sie können nur eine irrige, sterbliche Auffassung sein. Wenn wir den von Gott erschaffenen Menschen verstehen lernen, tritt das unendliche Wesen und geistige Sein des Menschen in unserem Leben klarer in Erscheinung. Mrs. Eddy schreibt: „Die menschlichen Fähigkeiten erweitern und vervollkommnen sich in dem Verhältnis, wie die Menschheit den wahren Begriff vom Menschen und von Gott erlangt.“ Ebd. Selbst wenn wir im Augenblick nur allmählich Fortschritte zu machen scheinen, so werden wir doch durch die Christliche Wissenschaft die Richtigkeit der Erklärung Mrs. Eddys in immer größerem Maße beweisen können.

Ihrem Begriff nach muß die Unendlichkeit Alles und Eins sein — in ihrem Wesen und Sein. Es kann nichts außerhalb der Unendlichkeit geben, denn die Unendlichkeit hat keine Grenzen, sie umfängt alles und ist Alles. Es kann nichts innerhalb der Unendlichkeit geben, was dem Wesen des Unendlichen entgegengesetzt ist, denn das Unendliche schließt die Möglichkeit eines Gegenteils seiner selbst aus. Die Unendlichkeit muß sowohl in Quantität als auch Qualität unendlich sein und kann daher nichts Endliches einschließen. Auf diese Weise gelangen wir zu einem unendlichen Gott, dem Schöpfer, und Seinem unendlichen Ausdruck als der einzigen Wirklichkeit des Daseins. Und dieser Ausdruck ist der Mensch — die „Widerspiegelung der Unendlichkeit“.

Die Bibel lehrt uns, daß Gott Leben ist. S. 5. Mose 30:19, 20; Hiob 33:4; Joh. 17:3; Apg. 17:24, 25. Daher ist Leben unendlich, in keiner Hinsicht endlich. Was bedeutet das für Ihr individuelles Sein — das wirkliche „Ich“ im Gegensatz zu dem sterblichen Begriff? Es bedeutet: kein Anfang, kein Ende, keine materielle Geburt, keine Krankheit, kein Zyklus von Entwicklung und Verfall in der Materie, keine Vergessenheit, sondern vielmehr die ewige Entfaltung des unendlichen Seins des Menschen, das von der Materie unbegrenzt bleibt.

Es bedeutet: keine Trennung von den unversiegbaren Energien des Lebens, keine Beeinträchtigung der Fähigkeiten des Lebens, keine Erschöpfung, keine Abhängigkeit von organischen Prozessen, keine Anfälligkeit für Unfälle, kein verhängnisvolles Ende. In Wahrheit ist Ihr Sein die unermeßliche Entfaltung der unendlichen Ressourcen des Lebens. Der Mensch ist unsterblich, unzerstörbar und harmonisch, weil er die Widerspiegelung Gottes, des Lebens, ist.

Ist unsere gegenwärtige Fähigkeit scheinbar weit davon entfernt, diese Wahrheiten unter Beweis zu stellen? Wie beruhigend ist es doch, zu wissen, daß die unendliche Liebe immer gegenwärtig, allumfassend und augenblicklich verfügbar ist! Wenn wir die Allmacht der göttlichen Liebe anerkennen, wie sie die Christliche Wissenschaft erklärt, können wir ihren errettenden Einfluß erleben. Wir können die Lösung für jedes besondere menschliche Bedürfnis in der erhaltenden Macht dieser Liebe finden. Wenn wir innig und nach bestem Vermögen beten, um Gott besser zu erkennen und zu verstehen, wird uns Seine Gegenwart und unendliche Güte in zunehmendem Maße klar, und wir hören Seine Antwort auf unseren Hilferuf.

In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Gemüt ist der Ich bin oder die Unendlichkeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 336. Da Gemüt unendlich ist, ist Intelligenz unendlich. In unendlicher Intelligenz gibt es keine mentale Dunkelheit — keine Unzulänglichkeit, keine Fehler, keinen Verfall, keinen Makel einer sterblichen Persönlichkeit. Außerdem kann es im unendlichen Gemüt und seinem unendlichen Ausdruck weder Ungewißheit, Unsicherheit, Rätsel noch ungelöste Probleme, Konflikte oder Aussichtslosigkeit geben, auch nicht irgendwelchen Mangel an den richtigen Ideen, die wir gerade brauchen.

Der Mensch spiegelt die unendlichen Fähigkeiten des Gemüts wider. Diese Fähigkeiten zeigen sich in vollendeter, müheloser Auffassungsgabe, richtiger Intuition, intelligentem Denken, gesundem Urteilsvermögen und reiner Weisheit, die die liebevolle Herrschaft des Gemüts über sein unendliches Universum von Ideen widerspiegeln. Was zu diesen Wahrheiten im Widerspruch steht, ist ein endlicher materieller Sinn, ein falscher sterblicher Begriff, dessen Unwirklichkeit in dem Verhältnis bewiesen werden kann, wie wir die göttliche Wissenschaft von Gott und dem Menschen verstehen.

„Unendlichkeit“ ist ein Wort, das das Wesen wahrer Substanz, der Substanz des Geistes, beschreibt. Denken Sie einmal an den ewigen Strom göttlicher Herrlichkeit, den Strahlenglanz der grenzenlosen Liebe. Der Mensch ist Gottes bewußter Ausdruck dieser Herrlichkeit; und dieses geistige Bewußtsein, das das unendliche Gemüt, Geist, widerspiegelt, ist das eigentliche Wesen und die Substanz vom Sein des Menschen.

In dem reinen Licht dieses wissenschaftlichen Verständnisses erkennen wir, daß die sterblichen Elemente der Furcht, Sünde, Armut, Entbehrung, mangelnden Anpassung an die Umwelt, Habgier, erschöpften Reserven und Trennung vom Guten in Nichts zergehen müssen. Mrs. Eddy vermittelt uns den wahren Begriff von der Unendlichkeit des Guten, das aus der Liebe hervorströmt, wenn sie schreibt: „Gott ist Liebe. Können wir Ihn bitten, mehr zu sein?“ Und dann sagt sie: „Sollen wir an dem offenen Quell, aus dem schon mehr hervorströmt, als wir entgegennehmen, um noch mehr flehen?“ Ebd., S. 2.

Als Widerspiegelung der Unendlichkeit ist der Mensch immerdar Zeuge des unerschöpflichen Guten. Selbst ein Schimmer von dieser erhabenen Wirklichkeit inspiriert den Neuling dazu, demütig und dankbar zu arbeiten und die Wahrheiten, um die es hier geht, wenigstens bis zu einem gewissen Grade in der Praxis zu beweisen.

Was in bezug auf den Menschen als „Widerspiegelung der Unendlichkeit“ wahr ist, kann als Gesetz bezeichnet werden — als geistiges Gesetz, das das allwissende göttliche Prinzip zum Ausdruck bringt und alles, was Gott schafft, regiert. Die Gesetze der Unendlichkeit führen niemals zu Ungerechtigkeit oder Diskriminierung, Knechtschaft oder Hoffnungslosigkeit. Sie lassen niemals zu, daß der Mensch vom Guten getrennt wird. Sie machen das wahre Sein des Menschen niemals den Beschränkungen der Materie untertan, sondern erlösen uns daraus.

Diese Gesetze schließen Stillstand, Rückschritt und Mißerfolg aus. Fortschritt ist das Gesetz der Unendlichkeit. Warum? Weil Entfaltung das Wesen der Unendlichkeit ist. Und daher ist Entfaltung das Wesen der Identität des Menschen — Ihrer Identität. Wenn wir Gottes Gesetze wissenschaftlich verstehen und einhalten, können wir beweisen, daß sie sogenannte schädliche materielle Gesetze aufheben. Gottes Gesetze befreien und erneuern.

Der Mensch ist nie mehr und nie weniger als die Widerspiegelung der Unendlichkeit. Das unendliche Gemüt offenbart und äußert sich in seinem unendlichen Ebenbild, seiner unendlichen Idee, die sich immerdar in der unermeßlichen Unendlichkeit des Gemüts entfaltet — und dieses Ebenbild oder diese Widerspiegelung ist der Mensch.

Durch unser wachsendes Verständnis davon, was Gott ist und was Er Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, gibt, wird uns klar, was der Mensch ist. Diesen neuen Ausblick gewinnen wir durch die erleuchtende Macht und Tätigkeit des immergegenwärtigen Christus, der Wahrheit — nicht lediglich durch menschliches Bemühen, obwohl wir ständig bestrebt sein müssen, in Übereinstimmung mit Wahrheit und Liebe zu leben.

Christus Jesus sagte: „Wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber.“ Joh. 5:26. Im Einklang damit erklärt Mrs. Eddy, daß der wirkliche Mensch die getreue und genaue Verkörperung des Gemüts ist, das ihn schafft. An einer Stelle, die sich auf Gott bezieht und die auf das wahre Sein eines jeden von uns anwendbar ist, schreibt sie: „Er erhält meine Individualität. Nein, mehr noch — Er ist meine Individualität und mein Leben.“ Die Einheit des Guten, S. 48.

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