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Ärztliche Diagnose? Warum?

Aus der August 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Bibel lehrt uns: „Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, daß sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten.“ Jak. 5:14, 15. Mrs. Eddy hat dafür gesorgt, daß es Ausüber der Christlichen Wissenschaft gibt, die wir um Hilfe bitten können, wenn wir glauben, uns nicht selbst durch unsere eigene gebeterfüllte Arbeit heilen zu können.

Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft heilt durch die Macht des göttlichen Gemüts über den Irrtum. Er erhebt sein Denken zu der Wirklichkeit, daß im Menschen und im Universum Vollkommenheit herrscht. Seine Heilmethode, wie die Jesu, ist dem menschlichen Verfahren diametral entgegengesetzt. Jesus betrachtete die Materie als machtlos, er schaute durch den Nebel der Materie hindurch und richtete seinen Blick auf den Beweis der Liebe Gottes zum Menschen. Durch die Macht des göttlichen Gemüts heilte er die Blinden, die Kranken, die Tauben und die Stummen und erweckte er die Toten zum Leben. Er sah Gottes Ebenbild, den vollkommenen Menschen.

Bisweilen, wenn eine Heilung lange auf sich warten läßt, mag man in Versuchung geraten, eine ärztliche Diagnose einzuholen. „Oh, ich werde mich weiterhin ganz auf die Christliche Wissenschaft verlassen, aber ich möchte gern wissen, um welch eine Annahme es sich handelt. Eine ärztliche Diagnose wird mir wenigstens sagen, was nicht in Ordnung ist.“ Das ist es doch, was wir gelegentlich hören. Und wenn wir es hören, könnten wir die Gelegenheit wahrnehmen, die täuschenden Suggestionen zu durchschauen und an der Wahrheit festzuhalten. Selbst wenn der Patient glaubt, er werde sich weiterhin völlig auf die Christliche Wissenschaft verlassen, mag die ärztliche Diagnose ihn zu der Annahme verleiten, daß er etwas erhalten werde, was ihm noch fehlt, daß etwas ergänzt oder umgewandelt werden müsse, um die Heilung herbeizuführen. Diese falsche Vorstellung von Hilfe können wir zurückweisen, indem wir Gott als das eine und einzige allgegenwärtige Gemüt anerkennen.

Obwohl die meisten Menschen, die einen medizinischen Beruf ausüben, den ehrlichen Wunsch haben, der Menschheit zu helfen, gehen sie in ihren Bemühungen doch von der Annahme aus, daß der Mensch materiell sei und die Materie seinen Zustand bestimme. Demgegenüber zeigt die Christliche Wissenschaft, daß der Mensch geistig und vollkommen ist. Der sterbliche Körper ist lediglich der subjektive Zustand sterblicher Gedanken, und sein Befinden spricht auf die Annahmen derer an, die diesen Körper im Bewußtsein haben.

Der Patient, der eine Diagnose stellen läßt, unterwirft sich der autoritären Ansicht des Arztes, daß die Krankheit etwas Wirkliches sei, was überwunden werden müsse, und er stellt möglicherweise fest, daß sie seine eigene Überzeugung von der Krankheit noch vertieft. Unwissentlich oder bewußt erkennen Arzt und Patient eine Macht neben Gott an; sie glauben an viele Gemüter. Von der Frau, die hoffte, durch das Berühren der Kleider Jesu geheilt zu werden, wird gesagt, sie „hatte viel erlitten von vielen Ärzten und hatte all ihr Gut darauf verwendet, und es half ihr nichts, sondern vielmehr ward es ärger mit ihr“ Mark. 5:26.. In ihrem Fall war die falsche Annahme von Krankheit als etwas Tatsächliches betont und untermauert worden. Es gibt jedoch nur eine Aktivität, eine Ursache, ein Ergebnis, und das ist Gott, das Gute.

Um die Christliche Wissenschaft demonstrieren zu können, brauchen wir nicht die Namen oder Beschreibungen zu kennen, die die Medizin einer Krankheit gibt. Furchterregende Wendungen und unheilvolle Prognosen könnten uns bedrohen und ängstigen, wenn wir nicht Wache über unser Denken halten und uns vor solchen Suggestionen schützen. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, schreibt Mrs. Eddy: „Ein Patient hört das Urteil des Arztes wie der Verbrecher sein Todesurteil. Der Patient mag dabei ruhig scheinen, er ist es aber nicht. Seine Tapferkeit mag ihn aufrechterhalten, aber seine Furcht, die bereits die Krankheit, die immer mehr Herrschaft über ihn gewinnt, entwickelt hat, nimmt durch die Worte des Arztes noch zu.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 198.

Eine Untersuchung des Körpers, um über seinen materiellen oder mentalen Zustand verläßliche Informationen zu erhalten, wird das Problem eher verschärfen als lindern. Die Analyse eines materiellen Zustands ist das genaue Gegenteil christlich-wissenschaftlichen Gebets, durch das Gesundheit und Harmonie als immer gegenwärtig und von Dauer bestätigt werden. Der Mensch kennt nur das, was Gott kennt: einen vollkommenen Gott, einen vollkommenen Menschen, ein vollkommenes Universum.

Der Irrtum (ein anderer Name für Krankheit, Funktionsstörung, Fieber und Schmerzen) befindet sich scheinbar dort, wo in Wirklichkeit Gott ist. Der Irrtum ist ein Glaube an das falsche Zeugnis, das die körperlichen Sinne vermitteln, das Gegenteil der Wahrheit. Das Wissen, das diese Sinne uns vermitteln, führt zu Krankheit und Tod. In Wirklichkeit hat der Irrtum keinen Namen, keinen Platz, an dem er sich aufhalten könnte, und man kann ihn weder sehen noch fühlen, außer als einen falschen Eindruck, eine Täuschung.

Die Bibel verkündet uns Gottes Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir." 2. Mose 20:3. Der Mensch, der das allwissende, allwirkende Prinzip widerspiegelt, läßt sich nicht von der Traumvorstellung täuschen, daß er ein hilfloses Opfer sei und ärztliche Behandlung — irgendeine zusätzliche Macht — brauche. Jemand, der die heilende Wirksamkeit des göttlichen Prinzips demonstriert hat und die unfehlbaren Segnungen der Christlichen Wissenschaft — sowohl in körperlicher wie moralischer Hinsicht — bezeugen kann, läuft nicht Gefahr, durch ärztliche Behandlung Hilfe zu suchen. Wenn wir die geistige Einheit von Gott und dem Menschen verstehen und beweisen, werden wir von der Suggestion frei, daß eine solche Hilfe notwendig sei.

Kommen wir in Versuchung, ärztlichen Rat einzuholen, wenden wir uns am allerbesten an Gott, an das eine vollkommene Gemüt, und bitten um Erleuchtung und Verständnis. Durch unser tägliches Studium der Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft zu finden ist, können wir einen geistigen Kurs einschlagen und täglich der steten Gegenwart und Güte Gottes gewiß sein. Wir lernen, unsere Lebensweise und unser Denken mit Gottes Gesetz in Einklang zu bringen. In demütigem Gebet wenden wir uns an das göttliche Gemüt, um Inspiration und Führung zu erhalten, so daß wir unser Denken über jeden disharmonischen, falschen Augenschein erheben können. Wir schützen unser Denken vor der Suggestion, wir könnten die christlich-wissenschaftliche Behandlung mit den Auffassungen der Medizin verbinden, ob es sich nun um eine ärztliche Diagnose, die Verabreichung von Medikamenten oder eine psychologische Analyse handelt.

Christlich-wissenschaftliche Behandlung und ärztliche Diagnose haben nichts miteinander gemein. Zwischen ihnen kann es zu keinem Vergleich kommen. Sie können nicht miteinander verbunden werden; eine gemeinsame Anwendung der beiden ist nicht möglich. Wahrheit allein heilt. Christus Jesus sagte in seiner Bergpredigt: „Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon."Matth. 6:24.

Wenn man sagt, daß in oder an dem Körper etwas sei, was nicht zu ihm gehört, oder wenn man zugibt, daß sich Zeichen einer Funktionsstörung oder des Verfalls zeigten, bedeutet das, an die Existenz eines materiellen Körpers zu glauben, der als Mensch paradiert. Der Mensch, den Gott erschaffen hat, besteht nicht aus Organen, Nerven, Blut und Knochen, denen ein Verstand (Gehirn genannt) Übergeordnet ist, um dieses physische Gebilde zu regieren und zu beschützen. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch unzerstörbar und ewig ist. Er spiegelt Gott, alle Substanz, wider.

Der Arzt sucht nach körperlichen Symptomen, der Metaphysiker hingegen schließt diese Krankheitsbilder als unzuverlässigen Augenschein aus seinem Denken aus, als etwas, was an Gottes vollkommener und harmonischer Schöpfung keinen Anteil hat. Als geistige Idee Gottes verfügt der Mensch über Weisheit und Intelligenz. Wenn wir auf dieses geistige Erbe Anspruch erheben, können wir den vollkommenen Menschen sehen, wie Gott ihn zu Seinem Bild und Gleichnis erschaffen hat — frei von Krankheit und Unfähigkeit, von Beschränkungen, Begrenzungen und Schmerzen.

Der Christliche Wissenschafter, der erkennt, daß Gott die einzige Macht ist, die es gibt, wird nicht das Gefühl haben, sich oder seine Familie zu vernachlässigen, wenn er materielle Heilmittel ablehnt. Wenn wir Gottes Gebote einhalten, vernachlässigen wir nichts. Unser Gehorsam gegen die Lehren der Christlichen Wissenschaft verstärkt unser Vertrauen auf Gott in allen Nöten. Christus, Wahrheit, heilt Krankheiten jeder Art ohne ärztliche Diagnose oder Behandlung und ohne Medikamente oder Drogen. Mrs. Eddy schrieb 1899 an ihre Kirche: „Wenn wir unser wissenschaftliches System metaphysischer Heilweise mit der Arzneimittellehre vergleichen, dann finden wir, daß die göttliche Metaphysik die Arzneimittellehre völlig in den Schatten stellt und zu Fall bringt, ebenso wie Aarons Stab die Stäbe der ägyptischen Zauberer verschlang.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 127.

Für den sogenannten menschlichen Sinn sind der Verlaß auf materielle Hilfsmittel und Gesundheitsgesetze und der Glaube an Alter und Unfall äußerst wichtig. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß Gott unser Bewußtsein beherrscht — Er ist unser Gemüt, das einzige Gemüt. Demzufolge kommt alles wirkliche Denken von Gott und erschaut die Harmonie Seiner unveränderlichen Schöpfung. Das wahre Bewußtsein ist rein geistig und braucht nichts Körperliches. Durch unsere Bemühungen um eine Heilung in der Christlichen Wissenschaft macht die Disharmonie in unserem Leben der Harmonie Raum, das Böse dem Guten und Krankheit der Gesundheit. Unsere Besorgnis, die niemals wirklich war, schwindet aus unserem Bewußtsein.

In ihrem Artikel „Die Wiedergeburt“ bezieht sich Mrs. Eddy auf die Notwendigkeit, das geistige Gesetz zu demonstrieren, und erklärt dann: „Und ehe die Flammen auf diesem Berg der Offenbarung erloschen sind, ziehst du wie vor alters der Patriarch die Schuhe von deinen Füßen — legst deine materiellen Hemmnisse, menschliche Meinungen und Lehren, ab, gibst deine mehr materielle Religion mit ihren Gebräuchen und Zeremonien auf, läßt deine Arzneimittel- und Gesundheitslehren als völlig nutzlos fallen —, um niederzusitzen zu Jesu Füßen. Dann beugst du dich demütg vor dem Christus, der geistigen Idee von der heilenden und erlösenden Macht Gottes, die unser großer Meister uns brachte.“ Vermischte Schriften, S. 17.

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