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Keine Verdammung

Aus der August 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Heilung ist uns gewiß, wenn wir die Wahrheit erkennen, daß Gott den Menschen ohne Fehler geschaffen hat. Der einzig wirksame Weg zur Heilung ist, sich von einer falschen, verdammenden, sterblichen Anschauung über sich selbst und andere abzuwenden und den wahren Menschen, Gottes Menschen, zu sehen, wie er jetzt ist und immer sein wird.

Da der Mensch der Ausdruck Gottes ist, muß man erst verstehen, was Gott ist, ehe man wirklich erkennen kann, was der Mensch ist. Durch die Christliche Wissenschaft lernen wir, daß Gott das eine göttliche, unendliche, allerhabene Prinzip von allem ist. Gott ist durch sich selbst bestehendes Sein, der Alles-in-allem. Er ist der einzige Schöpfer und somit der Ursprung, die Ursache und Quelle von allem, was in Wirklichkeit existiert. Da Gott Prinzip ist, beherrschen Seine Regierung und Sein Gesetz alles Dasein. Gott ist immer ganz und gar gut.

Da der Mensch Gott, die einzige Quelle seines Seins, widerspiegelt, kann er nicht durch Sünde oder Krankheit gefährdet werden. Der Mensch ist vollkommen, unversehrt. Er braucht ebensowenig geheilt zu werden wie Gott. Dieses Verständnis von Gott und dem Menschen wandelt unser Denken und daher unser Leben um.

Das Böse muß immer verurteilt und auf sein Nichts zurückgeführt werden, da es Gott unähnlich ist. Aber einen Menschen mit dem Bösen zu identifizieren und ihn als sterblich und sündig zu verurteilen führt zu nichts Gutem.

Wie wichtig es ist, keinen Menschen zu verurteilen, vor allem nicht bei der Heilarbeit in der Christlichen Wissenschaft, wurde mir deutlich klar, als mein Sohn einmal im Sommer mit einem schwierigen, körperlichen Problem von der Universität nach Hause kam. Von der dortigen Krankenstation war ihm eine sofortige Operation nahegelegt worden, doch er bat um christlich-wissenschaftliche Behandlung.

Früher war dieser junge Mann zuweilen widerspenstig, reizbar und faul gewesen. Viel Liebe, Verständnis und Geduld bewirkten jedoch, daß die Züge, die zu einem falschen Begriff vom Menschen gehören, mit der Zeit durch Rücksichtnahme und mehr Selbstdisziplin ersetzt wurden. Jetzt arbeitete er mit Freude, um einen klareren Begriff von seinem wahren, vollkommenen Selbst zu erlangen und um Wachstum und Fortschritt als geistige Tätigkeiten zu erkennen. Innerhalb weniger Tage war er vollständig geheilt.

Als ich über diese Erfahrung nachdachte, wurde mir klar, daß der junge Mann nicht wegen früherer Fehler oder Unzulänglichkeiten verurteilt wurde; und auch er hatte sich keinen Augenblick selbst verdammt. Der Gedanke kam mir überhaupt nicht, daß er vielleicht nicht gut genug sei, um geheilt zu werden, oder daß ich etwa nicht in der Lage sein könnte, die nötige gebeterfüllte, metaphysische Arbeit zu tun. Statt dessen wurden die Identität des jungen Mannes, sein geistiges Wachstum und sein Fortschritt von der höchsten Warte aus gesehen.

Unsere Führerin, Mrs. Eddy, schreibt: „Der von Reinheit, Wahrheit und Liebe durchdrungene Gedanke, von der Wissenschaft des metaphysischen Heilens belehrt, ist die mächtigste und wünschenswerteste Heilkraft auf Erden.“ Vermischte Schriften, S. 4. Ferner erklärt sie: „Wenn Gott gerecht und ewig ist, ist der Mensch, Sein Gleichnis, standhaft im Guten und bleibt immerdar in Leben, Wahrheit und Liebe. Wenn die große Ursache vollkommen ist, ist ihre Wirkung ebenfalls vollkommen; und Ursache und Wirkung sind in der Wissenschaft unwandelbar und unsterblich.“ Ebd., S. 79.

Solange man andere oder sich selbst verurteilt, kann man den von Gott erschaffenen Menschen nicht sehen. Die Sünde ist dem göttlichen Gemüt, der unendlichen Intelligenz, entgegengesetzt. Sie ist eine Erscheinungsform des fleischlichen oder sterblichen Gemüts. Sünde bringt Krankheit und Tod mit sich. Aber da sie Störungen sind, haben sie keine Grundlage in Gott, Wahrheit, und deshalb auch keine Macht. Der Christlichen Wissenschaft gemäß sind sowohl Sünde als auch Krankheit unwirklich.

Wir sollten unrechte und böse Neigungen nicht ignorieren, denn irgendwann müssen sie überwunden und beseitigt werden. Die Sünde, der falsche Begriff von Gott und dem Menschen, sollte verurteilt werden. Irrtum sollte nicht verziehen oder entschuldigt, sondern vernichtet werden. Er wird durch die göttliche Wahrheit ausgelöscht, die seine Nichtsheit, sein Nichtbestehen, aufdeckt. In dem Buch Vermischte Schriften erklärt Mrs. Eddy, warum die Sünde unwirklich ist: „Die Sinne möchten sagen, daß das, was von Sünde erlöst, die Sünde kennen müsse. Wahrheit erwidert, daß Gott zu rein ist, um das Böse sehen zu können, und kraft Seines Nichtwissens um das, was nicht ist, kennt Er das, was ist, und bleibt in Ihm selbst, dem einzigen Leben, der einzigen Wahrheit und Liebe — und wird von einem Weltall widergespiegelt, das Sein Ebenbild und Gleichnis ist.“ Ebd., S. 367.

Wir werden vom Bösen erlöst, wenn wir verstehen und beweisen, daß die Sünde nichts mit dem wahren Selbst des Menschen zu tun hat. Wir müssen immer weiter arbeiten, um Böses jeder Art auf diese Weise zu überwinden — ohne Entmutigung, Enttäuschung oder Verdammung. Jesaja sagt: „Vorschrift muß auf Vorschrift folgen, Vorschrift auf Vorschrift; Zeile auf Zeile, Zeile auf Zeile; hier ein wenig, da ein wenig.“ Jes. 28:10 [n. der engl. King-James-Ausgabe].

Es bedarf großer Weisheit, Recht und Unrecht auf der menschlichen Daseinsebene zu beurteilen. Nur allzuoft scheint sich Shelleys Bemerkung zu bewahrheiten: „Verleumdung zerstört den guten Ruf des Unschuldigen.“ Selbst da, wo der Fehler eines anderen offensichtlich ist, kann uns die Erwartung, daß er dafür leiden muß, oder das widerwärtige Gefühl der Überheblichkeit keine Genugtuung bringen. Christi Jesu Worte, die er zu den Pharisäern und Schriftgelehrten sprach, als sie eine Ehebrecherin steinigen wollten, zeugen von großer Weisheit: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ Als Jesus dann im weiteren Verlauf dieser Begebenheit die Frau fragte: „Wo sind sie, deine Verkläger? Hat dich niemand verdammt?“, antwortete sie ihm: „Herr, niemand.“ Und Jesus sagte zu ihr: „So verdamme ich dich auch nicht; gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.“ Joh. 8:7, 10, 11.

Gottes Wahrheit ist die einzige Macht, das einzige Gesetz und die einzige Tätigkeit. Alles, was geschieht, ist die Wahrheit Gottes, ganz gleich, was die sterblichen, körperlichen Sinne für wirklich halten mögen. Wenn wir beharrlich daran festhalten, daß die göttliche Wahrheit und Liebe den Menschen regiert, werden Sünde und Krankheit weichen. Diese beweisbare, heilende Kraft der Wahrheit und Liebe ist jetzt für alle erreichbar und bewirkt geistige, moralische und körperliche Erneuerung.

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