Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Beweisführung ist erforderlich

Aus der August 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was wollte Jesus sagen?

Die Menschen umdrängten ihn. Er wandte sich ihnen zu und erzählte ihnen ein ungewöhnliches Gleichnis: „Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will, und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er's habe, hinauszuführen? auf daß nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann's nicht hinausführen, alle, die es sehen, anfangen, sein zu spotten.. .“

Dann gab er ein weiteres Beispiel: „Welcher König will sich begeben in einen Streit wider einen andern König und sitzt nicht zuvor und ratschlagt, ob er könne mit zehntausend begegnen dem, der über ihn kommt mit zwanzigtausend?. . .“

Zweifellos wies der Meister diejenigen, die sich ihm voller Eifer anschließen wollten, darauf hin, daß sie einen Preis zahlen müssen, wenn sie Christus folgen wollen; denn er sagte ihnen ferner, daß sie alles aufgeben müßten — alle weltlichen Bindungen und Ambitionen. Er vertrat den Standpunkt: „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“ S. Luk. 14:25-33.

Doch können wir nicht außerdem daraus lernen, wie wichtig es ist, das, was wir begonnen haben, auch zu vollenden? Reicht unser Einsatz nicht aus, wird unser Turm nur halbfertig oder wir verlieren die Schlacht!

Christus Jesus betonte wieder während seines Wirkens, daß wir seine Lehren nicht nur akzeptieren, sondern ihnen gemäß leben und ihre Wahrheit beweisen müssen. „Macht Kranke gesund“ Matth. 10:8.! Vollbringt die Werke! „Ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte.“ 7:17. Gebt nicht auf! Er wandte sich scharf gegen die Heuchelei jener, die „sagen's wohl, und tun's nicht“ 23:3.. Jakobus mußte diese Botschaft verstanden haben, denn er sagte: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrüget.“ Jak. 1:22.

Auch Mary Baker Eddy, die Christus Jesus unermüdlich folgte, hatte diesen Punkt erfaßt. Aus allem, was sie ihre Schüler lehrte, zu ihrer Kirche sagte und in ihren Büchern niederschrieb, geht keine Botschaft so deutlich hervor wie die Ermahnung, den christlichen Beweis zu erbringen, zu heilen und zu demonstrieren. Sie sagt warnend: „Der Irrtum der Zeiten ist Predigt ohne Praxis.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 241. Die tatsächlichen Beweise in Form von Heilungen durch die im Gebet erschaute göttliche Macht sind es, die die Kundwerdung des Christus, der Wahrheit, von den Lehren und theoretischen Philosophien unterscheiden, die von Menschen aufgestellt und ersonnen wurden.

Wäre es angesichts solch eindringlicher Forderungen nicht töricht, jene nur halbdurchdachten Meinungen zu akzeptieren, die bisweilen geäußert werden, wie z. B.: körperliches Heilen sei heutzutage aus irgendeinem Grunde „veraltet“ und für die Christlichen Wissenschafter nicht mehr so wichtig wie früher; „modernere“ Methoden, die Christliche WissenschaftChristian Science (kr'istjәn s'aiәns) zu fördern, könnten wirksamer als das Heilen sein; eine „höhere Lehre“ befreie uns von der Notwendigkeit, durch das Heilen Beweise zu erbringen, oder die Heilarbeit sei etwas, was wir anderen überlassen könnten!

Um den immergegenwärtigen Christus zu demonstrieren, ist das Heilen unerläßlich. Die göttliche Kundwerdung der Macht und Liebe Gottes — die in Christus Jesus so deutlich zum Ausdruck kam — zeigt sich den Sterblichen stets mit höchstem Erbarmen, sanft und kraftvoll. Sie erscheint hier und jetzt in der Wahrheit, die sich uns offenbart, um uns gesund zu machen und zu erlösen. Sie kommt, um die Sünde zu vernichten und auf diese Weise den individuellen Charakter zu läutern; die Menschheit vom Leiden zu befreien; um die Alpträume zu vernichten, die durch den Glauben an böse Mächte entstehen, die sich der allmächtigen Liebe widersetzen.

Die Forderung zu demonstrieren, und die Möglichkeit, es zu tun, sind schon im Wesen der Wahrheit enthalten. Es liegt in der Natur der Wahrheit, daß sie demonstriert werden kann. Alles, was wahr ist, kann bewiesen werden. Die göttliche Wahrheit bringt sich selbst zum Ausdruck und ist daher selbstverständlich. Die Wahrheit bekundet ihre eigene Unsterblichkeit, Harmonie, Vollständigkeit, Reinheit. In der Wahrheit gibt es nichts Unharmonisches, Ungewisses, Geheimnisvolles, weder Täuschung, Widerspruch, Angst noch Konflikte; und deshalb beseitigt sie diese Irrtümer im menschlichen Bewußtsein, wenn wir ihre Allgegenwart und Allmacht akzeptieren und anerkennen.

Die Aufforderung zum Heilen und die Macht, es zu tun, gehen von der göttlichen Liebe aus. Die materielle Karikatur vom Menschen, die ihn als einen verdammten, schwächlichen, für Krankheiten anfälligen, fleischlichen Organismus darstellt, steht wohl kaum mit einem guten und vollkommenen Gott in Einklang. Die göttliche Liebe berichtigt unsere Vorstellung vom Menschen, so daß wir ihn als die Widerspiegelung Gottes, das Ebenbild oder die Idee des göttlichen Gemüts, als den Ausdruck der göttlichen Liebe selbst sehen. Was auch immer verneinen möchte, daß der Mensch in seinem wirklichen Sein Gottes Ebenbild — sündlos und vollständig — ist, kann auf sein ursprüngliches Nichts zurückgeführt werden, indem wir die göttliche Liebe verstehen und ihr Wesen und ihre Eigenschaften in unserem Leben zum Ausdruck bringen.

Hin und wieder sucht jemand, der sich mit der Christlichen Wissenschaft befaßt, nach einer besonderen Methode, die er in den heiligen Schriften nicht finden kann und die automatisch Heilung garantiert — nach etwas, was leicht ist und schnell zu Ergebnissen führt. In unserer technologischen Gesellschaft haben sich die Menschen an die Art von Anweisungen gewöhnt, die einem erklären, wie man z. B. den neuen Rasenmäher zusammenbaut: Sie brauchen lediglich „A“ und „B“ durch „C“ miteinander zu verbinden, und — voilá — die Maschine läuft genauso, wie es in der Reklame versprochen wird.

Aber die Christliche Wissenschaft ist ganz anders. Ihr liegt ein unveränderliches Prinzip zugrunde, sie hat feste Regeln, eine systematische Methode und führt zu wissenschaftlichen Ergebnissen. Doch sie fordert wesentlich mehr als das Einhalten von Regeln. Unsere Führerin, Mrs. Eddy, schreibt: „Der Geist und nicht der Buchstabe verrichtet die lebensvollen Funktionen von Wahrheit und Liebe.“ Vermischte Schriften, S. 260.

Wenn die moralischen und geistigen Eigenschaften von Wahrheit und Liebe in unserem Leben eine führende Rolle spielen, weil wir ihnen gemäß leben und sie zum Ausdruck bringen, können wir die heilende Macht verwirklichen. Das Wirken des Christus, die Kundwerdung von Wahrheit und Liebe, die das menschliche Bewußtsein erfüllt, bringt Heilung.

Heilung tritt ein, wenn das menschliche Gemüt seine Furcht, seinen Egoismus und seine sündhaften Wesenszüge aufgibt und Wahrheit und Liebe anerkennt; wenn wir bereit sind, den Willen des himmlischen Vaters auszuführen, so wie Christus Jesus es lehrte; wenn das menschliche Bewußtsein zu der Erkenntnis erwacht, daß Wahrheit und Liebe allgegenwärtig und allmächtig sind, und die sündlose Vollkommenheit des wirklichen Menschen, der geliebten Idee Gottes, zugibt. Diese reine Erkenntnis vertreibt Sünde und Disharmonie und erfüllt damit die Voraussetzung für das Heilen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1981

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.