Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Was wir von Mirjam lernen können

Aus der August 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Aufgabe, die Mose zu erfüllen hatte, war nicht immer leicht. Und einmal erschwerte sie ihm sogar seine Schwester. Was Mirjam Mose antat und die Krankheit, die sie deshalb befiel, kann uns einen wichtigen Hinweis geben, wenn wir Heilung suchen.

Mirjam wurde geheilt; das ist eine bedeutende Tatsache. Aber sie hätte überhaupt nicht leiden müssen, wenn sie wachsamer gewesen wäre. Sie und ihr anderer Bruder Aaron hatten Moses besondere Aufgabe vergessen. Mose verstand seine enge Beziehung zu Gott, und dadurch wurde ihm eine unmißverständliche Aufgabe zuteil. Mirjam stellte dies in Frage.

Sprach Gott nicht ebensoklar zu ihr und Aaron wie zu Mose? Natürlich ist Gott jedem Seiner Kinder nahe. Doch der wichtige Punkt ist, daß sie Moses Berufung, Gottes Wort zu verkünden, anzweifelte. Mirjam mußte dafür leiden, doch sie hatte eine wichtige Lektion gelernt. S. 4. Mose 12.

Eine solche Begebenheit nimmt sich in der Bibel wie ein ziemlich unbedeutender Vorfall aus. Für Mirjam dagegen war er das sicher nicht. Wenn wir wie Mirjam irren, können auch wir in Schwierigkeiten geraten. Die Geschichte in der Bibel zeigt uns aber, daß wir geheilt werden können. Wir können geistig wachsen, indem wir aus den Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert werden, lernen. Mirjam hatte sich eine abwertende Einschätzung von Mose zu eigen gemacht. Doch als diese Einschätzung durch Gott berichtigt wurde, trat bald die Heilung ein.

In der Bibel gibt es viele Beispiele dafür, wie Menschen gezwungen wurden, die Meinung, die sie von anderen hatten, zu berichtigen. Naëman z. B. mußte lernen, demütig zu sein. Aber er mußte außerdem seine Ansicht über Elisa ändern ― den Mann, von dem er anfangs gedacht hatte, er würde die Krankheit einfach zum Verschwinden bringen. S. 2. Kön. 5. Der Lahme, der beim Tempeleingang saß, lernte, daß Petrus ein ganz anderer Mensch war als die gewöhnlichen Passanten, die bereit waren, ein Almosen zu geben. S. Apg. 3. Diejenigen, die Christus Jesus richtig einschätzten, stellten fest, daß diese Fähigkeit ein wichtiges Element bei ihrer eigenen Heilung war.

Auch heutzutage leiden Menschen manchmal, weil sie andere falsch einschätzen. Doch die Harmonie kann in ihrem Leben sofort wiederhergestellt werden, sobald sie einander richtig zu schätzen lernen. Manchmal jedoch verzögert sich die Heilung dadurch, daß es uns wichtiger ist, von der körperlichen Disharmonie frei zu werden, als die gottgegebene Rolle eines anderen anzuerkennen.

Wenn wir Disharmonie zerstören wollen, müssen wir beherzigen, was Christus Jesus mit den Worten „das Reich Gottes ist inwendig in euch“ Luk. 17:21 [Fußnote]. zum Ausdruck brachte. Dieses Reich ist der Himmel; es ist die Gegenwart der göttlichen Harmonie. Mrs. Eddy bezieht sich auf unser Ziel, die richtige Vorstellung vom Himmel, von Harmonie, zu erlangen, wenn sie schreibt: „Dieses Ziel wird niemals erreicht, solange wir unseren Nächsten hassen oder solange wir eine falsche Wertschätzung von irgend jemandem haben, den Gott berufen hat, Sein Wort zu verkünden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 560.

Viele von uns mögen glauben, in dieser Hinsicht keine Probleme zu haben. Durch unser Studium haben wir die Gestalten der Bibel richtig einzuschätzen gelernt. Wir erkennen und verehren die Stellung, die Christus Jesus zukommt. Wir verstehen, daß er der Sohn Gottes ist und daß er wie niemand anders verstand, daß Gott vollkommen und der Mensch Gottes reiner Ausdruck ist.

Mary Baker Eddy verdient es, für die einzigartige Stellung, die sie in der menschlichen Geschichte einnimmt, anerkannt zu werden. Sie ist der erfolgreichste Nachfolger Christi Jesu in der heutigen Welt und führt uns durch ihre Schriften zu einem besseren Verständnis des Christus, der Wahrheit ― zu der Wirklichkeit des Seins selbst. Sie hat uns verständlich gemacht, daß der Christus universal ist, daß die wahre Natur jedes einzelnen Gott widerspiegelt und daß das Verständnis dieser Tatsache uns befähigt, so zu heilen, wie es Christus Jesus von uns erwartete. Wir sind Mrs. Eddy für diese Entdeckung und für die Bewegung viel schuldig, die sie zu deren Erhaltung und Verbreitung schuf. Manchmal werden Menschen von langwierigen Problemen geheilt, wenn sie ihre Vorurteile über Mrs. Eddy aufgeben oder anfangen, ihr die wahre Anerkennung zukommen zu lassen, die sie ihr bis dahin vorenthalten haben.

Jemanden richtig einschätzen zu lernen, „den Gott berufen hat, Sein Wort zu verkünden“, hat noch weitgehendere Bedeutung. Beim Besuch der Gottesdienste können wir die Leser und den Solisten in diesem besonderen Licht sehen. Und die Anerkennung, die wir einem Vortragenden der Christlichen Wissenschaft entgegenbringen, entspringt derselben Erkenntnis. Wenn wir hingehen, um das Wort Gottes zu hören, und dabei die richtige Wertschätzung für diejenigen empfinden, deren Aufgabe es ist, Sein Wort zu verkünden, dann werden wir mit größerer Wahrscheinlichkeit den heilenden Einfluß spüren, der diesem Wort innewohnt.

Wie verhält es sich nun mit dem Posten des Ausübers der Christlichen Wissenschaft? Angenommen, Sie wären der Ausüber, der für sich selbst als Patient betet. Wie sehen Sie sich? Entmutigt, unsicher oder uninspiriert? Wenn ja, dann müssen Sie sich selbst besser einschätzen, denn Sie sind dazu berufen, Gottes Wort in Ihrem eigenen Fall zu verkünden.

Und wie steht es mit dem Zeugnis, das uns bei einer Mittwochabendversammlung nicht besonders beeindruckt hat? Dann ist da der Nachbar, der uns etwas erzählt, was wir lieber nicht hören möchten. Ganz offensichtlich müssen die anderen noch geistig wachsen. Wenn wir es aber zulassen, daß wir das, was der Nächste uns zu sagen hat, anzweifeln, weil wir glauben, er wisse nicht viel oder wir wüßten viel mehr, dann könnten wir leicht in Mirjams Fehler verfallen und die ehrliche Bemühung eines anderen, Gottes Wort zu verkünden, falsch einschätzen. Und das wäre zu unserem eigenen Schaden.

Wenn wir jedoch genügend Verständnis haben, die geistige Natur jedes einzelnen zu erkennen, kann uns diese richtige Einschätzung von ihm vor körperlichen Beschwerden bewahren; oder diese Erkenntnis mag uns, wenn wir uns nicht wohl fühlen, das geben, was wir zu unserer Heilung benötigen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1981

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.