Die Christliche Wissenschaft ist seit mehr als dreißig Jahren unser Arzt, Führer und Berater. Die göttliche Wissenschaft hat sich wahrlich als unser Tröster erwiesen.
Als unser Sohn drei Jahre alt war, zeigten sich bei ihm dieselben Krankheitssymptome wie bei unserer Tochter, als sie vier Jahre vorher weiterging. Sie war damals in medizinischer Behandlung gewesen, und der Arzt sagte uns zur Zeit ihres Todes, daß seines Wissens noch niemand von solch einer Krankheit geheilt worden sei. Damals studierten wir noch nicht die Christliche Wissenschaft.
Als unser Sohn krank wurde, rief ich mitten in der Nacht eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an. Sie sagte mir am Telefon, daß ich das Kind in Gottes Obhut geben müsse. Das tat ich auch. Die Ausüberin sagte ferner, daß sie aufbleiben und beten werde.
Später in der Nacht hörte ich, wie unser Sohn vor Schmerzen aufschrie und nach mir rief. Ich sprang aus dem Bett; aber da fühlte ich eine innere Überzeugung, die mir so klar sagte, als ob die Worte gesprochen würden: „Laß Wahrheit, Gott, aufstehen, und laß Seine Feinde zerstreut werden.“ Laß Wahrheit aufstehen, nicht mich! Ich fühlte, daß ein Kampf vor sich ging, an dem ich nicht beteiligt war. Ich legte mich daher wieder hin und schlief ein. Dies war keine herzlose Vernachlässigung unseres Sohnes, denn ich hatte wirklich erkannt, daß Gott gegenwärtig war und das Kind sich tatsächlich in Seiner Obhut befand.
Während der folgenden drei Wochen kämpfte ich mit Frucht, denn die Erinnerung an die Krankheit unserer Tochter stand mir noch lebhaft vor Augen. Ich erklärte, daß das Kind durch ein Verständnis von Gott und der Machtlosigkeit der Krankheit geheilt werden konnte, denn nur das Gute hat Macht. Und ich betete, um mir darüber völlig klar zu werden.
Ich sagte mir eines Tages: „Wenn doch das Geschwür nur an die Oberfläche kommen und sich entleeren würde; wie viel wohler wäre mir.“ Einige Gedanken aus einem Artikel, den ich im Christian Science Journal gelesen hatte, unterstützten dann meinen Entschluß, die Gesundheit des Kindes in Gott zu finden. Der Artikel wies darauf hin, daß aller wahren Existenz Vollkommenheit zugrunde liegt. Es gibt keine verborgene Stelle im Leben oder im Gemüt, wo böse Annahmen entstehen können. Es gibt keinen Schlupfwinkel, wo das Böse sich vor der immer tätigen Wahrheit verstecken könnte. Der Gedanke an das göttliche Leben und die ihm zugrundeliegende Vollkommenheit befriedigte mich.
Ich hatte den Artikel viele Male gelesen und hielt an der Bedeutung der Botschaft fest. Sie gab mir, was ich brauchte, nämlich eine Grundlage für richtiges Argumentieren, für die kräftige Verneinung des Irrtums und die Bejahung der Wahrheit. Ich erklärte konsequent, daß der Junge das Kind Gottes war und immerdar von Ihm erhalten und umsorgt wurde.
Wir sprachen mit niemandem außerhalb der Familie über die Krankheit. Nachdem die Heilung vollständig war, wurde sie gut zwei Jahre lang niemandem gegenüber erwähnt, denn ich hielt es für das beste, die Heilung im stillen zu beschützen. Ich hatte außerdem in der Bibel die Stelle gelesen, wo Jesus einem Geheilten riet (Matth. 8:4): „Sage es niemand“, und ich fühlte, daß das in diesem besonderen Fall das richtige war.
Ein Jahr vor dieser Heilung wurde derselbe Sohn — er war damals zwei Jahre alt — eines Nachts krank und bekam hohes. Fieber. Das nächste Telefon befand sich über einen Kilometer weit entfernt, und es war Mitternacht. Da ich vor meiner Ehe Krankenschwester gewesen war, wußte ich, daß das Kind sehr krank war. Ich bat meinen Mann, zu dem entfernten Postamt zu gehen und die bereits erwähnte Ausüberin anzurufen. Bald nachdem er gegangen war, bemerkte ich, daß der Junge nicht mehr atmete; es war kein Puls zu fühlen. Furcht übermannte mich; ich wußte, daß ich mich darüber erheben mußte. So sang ich dem Jungen Mrs. Eddys Lied „Der Mutter Abendgebet“ vor. Die erste Strophe lautet (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207):
Kraft, Freude, Friede, holde Gegenwart,
Die schützend birgt, was noch des Werdens harrt,
Liebreich des Nestlings zagen Flug bewacht:
Dein Fittich trag empor mein Kind heut Nacht!
Die folgenden Worte waren für mich von besonderer Bedeutung: „Die schützend birgt, was noch des Werdens harrt.“ Ich sprach zu dem Jungen und sagte ihm, daß er Gottes vollkommenes Kind sei und daß nichts ihn verletzen könne. Ich sagte zu ihm: „Du kannst mich hören, also antworte mir.“ Er gab keine Antwort. So sang ich Lied Nr. 268, das folgendermaßen beginnt:
Da Gott uns alles ist,
So fürchten wir uns nicht,
Sieh, Übel ist nur Trug,
Es flieht vor Gottes Licht.
Ich bemühte mich, mir die Wahrheit dieser Worte zu vergegenwärtigen. Ich sprach den Jungen wieder an wie vorher und sagte ihm, er müsse mir antworten. Das ging ungefähr zehn Minuten lang so weiter, und dann stöhnte er. Bald danach brach er in Schweiß aus, und das Fieber ging zurück. Am nächsten Tag rannte er umher, als ob nichts geschehen wäre.
Diese und viele andere Heilungen sind Beweise der Allheit Gottes und der Machtlosigkeit des Bösen, und für dieses Verständnis bin ich unaussprechlich dankbar.
Mackay, Queensland, Australien