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Warum die Christliche Wissenschaft kein Kult ist

Anmerkung der Schriftleiter: Schon in den frühesten Tagen der Christlichen Wissenschaft haben Kritiker falsche Darstellungen über ihre Lehren in Umlauf gebracht. In jüngerer Zeit haben die Bestrebungen, die Christliche Wissenschaft als einen „nichtchristlichen Kult“ zu brandmarken, mit einem Angriff an vielen Fronten zugenommen. Wir glauben, daß die Fragen und Antworten, die das Komitee für Veröffentlichungen über einige der wesentlichen Punkte zusammenstellte, für unsere Leser und alle Interessenten aufschlußreich sein werden. Wir legen sie im Geist der Worte Mary Baker Eddys dar: „Eine Lüge, die man auf sich beruhen läßt, ist nicht so bald zerstört, wie wenn man ihr mit Wahrheitserklärungen entgegentritt.“1

Warum die Christliche Wissenschaft kein Kult ist — 5

Aus der November 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Frage: Wenn die Christliche Wissenschaft behauptet, Sünde sei unwirklich, verneint sie damit nicht die Notwendigkeit, daß wir von der Sünde erlöst werden — eine Notwendigkeit, die zum Wesen des Christentums gehört?

Antwort: Wohl kaum, wenn doch Mrs. Eddy ausdrücklich feststellt, daß die Erlösung der Sterblichen von der Sünde der eigentliche Zweck der Christlichen Wissenschaft — wie des gesamten Christentums — ist. Ja, sie verwendet in ihren veröffentlichten Schriften den Begriff „Sünde“ und davon abgeleitete Wörter über dreizehnhundertmal. Sie schreibt z. B.: „Die Sünde ist das Abbild des Tieres, das durch Angstschweiß ausgelöscht werden muß.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 327. Jeder, der ihre Schriften gewissenhaft studiert, weiß, wieviel sie über Erlösung, Errettung, Reue, Versöhnung, Opfer, Gnade, Vergebung, das Ablegen des „alten Menschen“ und das Anziehen des „neuen Menschen“ zu sagen hat.

In einem wichtigen Punkt dieser Frage unterscheiden sich die Christlichen Wissenschafter jedoch von den meisten anderen Christen. Die Christliche Wissenschaft lehrt nämlich, daß es zur Vergebung der Sünde erforderlich ist, die Sünde aufzugeben; und eine solche radikale Erlösung kann nicht zustande kommen, wenn man akzeptiert, daß die Sünde als unabwendbares Übel zur menschlichen Natur gehört. Die Christliche Wissenschaft besteht darauf, daß Gott die Sünde weder hervorgebracht noch zugelassen hat und sie daher kein Teil jenes Menschen ist, den Gott zu Seinem Ebenbild erschaffen hat und der durch Christus offenbart wird. Folglich kann die Sünde nur überwunden werden, wenn die ursprüngliche Sündlosigkeit des Menschen, sein echtes, ihm von Gott gegebenes Sein, verstanden wird.

Die Unwirklichkeit der Sünde ist daher in dieser tieferen Bedeutung ein Kernpunkt in der Christlichen Wissenschaft. Ebenso wesentlich ist es aber, daß man in der nichterlösten menschlichen Natur die Sünde weiterhin erkennt, mit ihr ringt und sie auf dieser Grundlage überwindet — und das wird jedem unvoreingenommenen Leser aus den Lehren der Christlichen Wissenschaft auch vollkommen klar.

Frage: Leugnen die Christlichen Wissenschafter im Grunde nicht Jesu Christi Versöhnungswerk für die Menschheit?

Antwort: Die Christlichen Wissenschafter sind der Ansicht, daß die Versöhnung, wie sie in Mrs. Eddys Schriften verstanden wird, mehr Bedeutung erhält, nicht weniger. Sie sehen in Jesu Opfer, das er mit der Kreuzigung auf sich nahm, die höchste Veranschaulichung der göttlichen Liebe, die weder menschlicher Haß besiegen noch der Tod zerstören konnte. Sie sind überzeugt, daß er „dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergänglich Wesen ans Licht gebracht [hat] durch das Evangelium“  2. Tim. 1:10. — durch die „frohe Botschaft“ seines Sieges über das Grab. In diesem zentralen historischen Ereignis sehen die Christlichen Wissenschafter nicht nur die Offenbarung der Einheit des Heilands mit Gott, dem ewigen Leben, sondern auch die Verheißung des Einsseins (der Versöhnung) aller Menschen mit dem himmlischen Vater, indem sie lernen, was es heißt, „Gottes Erben und Miterben Christi“  Röm. 8:17. zu sein.

Mrs. Eddy schreibt: „Seine Güte und Gnade erkauften die Mittel, um die Sterblichen von der Sünde zu erlösen ... “ Vermischte Schriften, S. 165. Aber sie erklärt ferner: „Wenn wir auch Jesus verehren und unser Herz von Dankbarkeit überfließt für das, was er für die Sterblichen getan hat — indem er zu dem Thron der Herrlichkeit hinan seinen Pfad der Liebe einsam wanderte und in wortloser Qual für uns den Weg erforschte —, so erspart Jesus uns doch nicht eine einzige individuelle Erfahrung, wenn wir seinen Geboten getreulich folgen; und alle müssen den Kelch kummervollen Mühens im Verhältnis zu ihrer Demonstration seiner Liebe trinken, bis alle durch die göttliche Liebe erlöst sind.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 26.

Im nächsten Monat wird das Thema behandelt:
Der wahre christliche Geist

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