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Die Mißhandelten wiederherstellen

Aus der November 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ausführliche Berichte über Kindesmißhandlungen erschüttern überall die Gewissen der Leute. Die täglichen Nachrichten scheinen diese Art des Verbrechens immer mehr ins Bewußtsein zu rücken.

Wer würde die Mißhandlung und Belästigung von Kindern nicht beklagen! In einigen Fällen schlägt die Empörung hohe Wellen. Das Mitleid mit dem Opfer mag so groß sein, daß die Neigung wächst, die traurige Lage des betroffenen Kindes zu rächen.

Schuld und Bestrafung festzulegen ist Aufgabe des Gerichts. Aber kann ein Urteilsspruch den Mißhandelten wiederherstellen? Wird Mitgefühl allein gebrochene Herzen und Körper heilen? Die menschliche Gesellschaft mag aus gutem Grund beunruhigt sein, da Experten festgestellt haben, daß Gewalttäter gegen Kinder oft selbst im Kindesalter mißhandelt wurden. Ist das bedauernswerte Opfer von heute dazu verurteilt, zum Gewalttäter von morgen zu werden?

Die goldene Regel zeigt uns, wie wir diese Entwicklung umkehren können. Wenn man durch andere verletzt wird, muß das nicht dazu führen, daß man seinerseits andere verletzt. Gott offenbart sich als Liebe, und die Gerechtigkeit der Liebe bewirkt Wiederherstellung für alle. Der Psalmist singt: „Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“ Ps. 100:5.

Es mag tatsächlich schwierig erscheinen, angesichts der traurigen Resultate der Gewalttätigkeit zu erkennen, daß die Wahrheit über Gott und Seine vollkommene Schöpfung jetzt demonstrierbar ist. Aber wenn man durch Gebet und geistiges Wachstum das Menschliche mit dem Göttlichen versöhnt, muß das zwangsläufig Heilung bringen. Die Tatsache muß immer bestehenbleiben, daß Gottes Schöpfung, einschließlich des geistigen Menschen, der der Heiligen Schrift zufolge zu Seinem Ebenbild geschaffen ist, weder Schaden zufügen noch Schaden erleiden kann. Gott, das Gute, unterstützt weder das Auftreten oder die Wiederholung von Mißhandlung noch die Erinnerung daran. Wenn auch der einzelne Fall weit von der geistigen Wirklichkeit entfernt zu sein scheint, so kann doch jeder davon Betroffene die unverletzbare Vollständigkeit des Menschen verstehen und demonstrieren, die in Wahrheit unser Eigentum ist. Anstatt daß eine Generation von Sterblichen die anderen mißhandelt, kann geschehen, was der Psalmist verkündet, wobei er sich auf Gott bezieht: „Kindeskinder werden deine Werke preisen und deine gewaltigen Taten verkündigen.“ Ps. 145:4.

Gottes Sohn, Christus Jesus, liebte sowohl Kinder als auch Erwachsene von ganzem Herzen. Er heilte die Gewalttäter in der menschlichen Gesellschaft wie auch deren Opfer. Seine Worte „Dir sind deine Sünden vergeben“ Luk. 7:48. wurden durch die Heilung der Sünderin bewiesen. Sein Befehl „Stehe auf ... und gehe hin!“ Joh. 5:8. mag dem ans Krankenlager gefesselten Mann unmöglich erschienen sein. Dennoch stand der Mann auf und ging geheilt davon. Und auch wir sollten nicht an dem zweifeln, was Jesus seinen Nachfolgern verhieß: „Nichts wird euch schaden.“ Luk. 10:19. Wir können sicher sein, daß der ewige Christus, die Wahrheit, die Jesus veranschaulichte, die Macht besitzt, diese Verheißung heute wahrzumachen. Christus ist Gottes Botschaft an die Menschheit.

Von dem Augenblick an, wo wir Gottes Botschaft durch Studieren und Betätigen in unser Leben einlassen, beginnt diese Botschaft, in unserem Erfahrungsbereich die Verletzungen und Narben am Körper, an der Moral und an der Seele auszulöschen, Narben, die oft mißhandelte Opfer kennzeichnen und quälen. Christus schützt unerschrocken die Unschuldigen vor Haß und Triebhaftigkeit. Auf der Grundlage des geistigen Verständnisse und der Demonstration des Christus, der Wahrheit, werden die einzelnen geheilt; ihre Vollkommenheit und ihre Reinheit — unangetastet und vollständig in der wahren Identität des Menschen — sind wiederhergestellt.

Das Gesetz Gottes bestraft den Schuldigen, bis seine Reue echt und tief ist; denn der Christus offenbart, daß Gottes idealer Mensch weder Mißhandlungen begeht noch mißhandelt werden kann. Mrs. Eddy schreibt: „Dies ist das Gesetz der Wahrheit für den Irrtum:, Du wirst des Todes sterben.‘ Dieses Gesetz ist eine göttliche Kraft. Die Sterblichen können die Erfüllung dieses Gesetzes nicht verhindern; es bezieht sich auf alle Sünde und ihre Folgen.“ Vermischte Schriften, S. 208.

Doch derjenige, der ein Kind mißhandelt, muß und wird schließlich sein Verbrechen wiedergutmachen. Jesus lehrte, daß das Böse „ein Lügner und der Vater der Lüge“ Joh. 8:44. ist. Im Licht der Christus-Wissenschaft erkennen wir, daß es im Grunde genommen einen Gesetzesbrecher gibt, mit dem wir uns alle auseinandersetzen müssen. Dieser Gesetzesbrecher ist der Glaube an die falsche Auffassung, das Böse besitze Wirklichkeit und Macht. Jeder von uns hat die Pflicht, das Böse — Haß, Groll und Rache sowie Furcht und Kränkungen — zu überwinden. Jeder von uns muß für die Wahrheit eintreten, für die Wirklichkeit, daß es nur eine Macht, Gott, den Allmächtigen, gibt. Das Böse redet uns ein, es bestehe ein Beweggrund oder eine Willenskraft neben dem einen Gemüt, der unveränderlichen Liebe; es läßt uns an eine Unschuld glauben, die auf irgendeine Weise von dem Schutz der göttlichen Seele getrennt ist. Die Christliche Wissenschaft fragt jedoch: Kann eine böse Tat der Bestrafung, die dem Bösen zukommt, ausweichen oder ihr entgehen, wo doch Gott, das Gute, wirklich Alles-in-allem ist?

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß nach Gottes Willen allen Gesundheit, Harmonie und Freude gegeben ist. Sie zeigt, wie man die Herrschaft des göttlichen Willens ausübt, wie man boshafte Beweggründe zum Schweigen bringt, bevor sie sich zu bösen Taten entwickeln, und wie man die göttliche Gerechtigkeit auf praktische Weise demonstriert. Wenn wir die Christliche Wissenschaft anwenden, erfüllt sich die biblische Verheißung: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.“ Jes. 65:17.

„Ein neuer Himmel und eine neue Erde“ treten durch individuelle geistige Wiedergeburt des „neuen Menschen“ in Erscheinung, von dem der Apostel Paulus spricht und an dem wir alle teilhaben. Dieser neue oder wirkliche Mensch — unser wahres Wesen — ist weder ein Erwachsener noch ein Kind, er ist weder ein reifer noch ein unreifer Sterblicher. Der Mensch ist immer vollständig und vollkommen. Er spiegelt die erhabene Liebe uneingeschränkt wider und ist zugleich in ihr geborgen.

Als die Kundwerdung des Christus für dieses Zeitalter gibt uns die Christliche Wissenschaft die Möglichkeit, hier und jetzt geistig zu erwachen — Schritt für Schritt zu erkennen, daß die geistige Individualität des Menschen vom Bösen frei ist. Viele Christliche Wissenschafter arbeiten daran, sich und andere zu erwecken — zunächst die Augen für den Anspruch des Bösen zu öffnen und ihn dann zu überwinden. Ein Beispiel dafür, wie eine Christliche Wissenschafterin ihrem Land geholfen hat, finden Sie auf Seite 473 in diesem Herold.

Wissenschaft und Gesundheit weist auf das zugrundeliegende Problem hin, dem sich die menschliche Gesellschaft stellen muß, um die Ausbeutung der Jugend zu überwinden. Es heißt da: „Die Menschheit muß lernen, daß das Böse keine Macht ist. Seine sogenannte Gewaltherrschaft ist nur eine Phase des Nichts. Die Christliche Wissenschaft plündert das Reich des Bösen und fördert in höchstem Maße die Zuneigung und die Tugend in den Familien und somit in der Allgemeinheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102.

Alle werden von Gott geliebt, und jeder kann sich dem Schutz Seines Christus empfehlen. Wenn auch menschliche Schutzmaßnahmen versagen mögen, wenn auch andere glauben mögen, jemand sei zu abgebrüht oder zu jung, um sich der Christus-Botschaft von der Wissenschaft bewußt zu sein, so ist dennoch die Mission des Christus immer wirksam und schließt alle ein.

Kein menschliches Wesen kann so grausam sein, daß es nicht durch den Christus, den göttlichen Erlöser, errettet werden könnte. Und kein menschliches Wesen kann so grausam behandelt worden sein, daß es nicht durch Christus, den himmlischen Erretter, wiederhergestellt werden könnte. Auch kann kein menschliches Wesen so empört sein, daß es nicht erkennt, daß alle daran teilhaben, das Himmelreich auf Erden erscheinen zu lassen, und durch Gebet die Errettung und Wiederherstellung derer beschleunigt, die sich der Mißhandlung schuldig gemacht oder Mißhandlung erlitten haben.

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