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Mit den Gedanken nicht mehr in der Materie

Aus der November 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wieso befaßt sich die Christliche Wissenschaft
Christian Science (kr’istjәn s’aiәns) mit der Beschaffenheit der Materie, wenn sie sich doch als Religion in erster Linie auf Gott, Geist, und auf die christliche Lebensführung konzentriert? Weil man sein Verständnis von Gott in dem Maße begrenzt, wie man der Materie — dem materiellen Leben und allen seinen Umständen — vertraut.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es tatsächlich möglich ist, zu erkennen, daß Gott das ganze Leben und die gesamte Substanz des Menschen ist; zu begreifen, daß die Materie nicht mehr als ein Bild im menschlichen Denken ist, und dies alles durch christliches Heilen zumindest teilweise zu beweisen.

Wer Christlicher Wissenschafter geworden ist und die Heilarbeit aufgenommen hat, der hat erlebt, daß disharmonische Materie — Krankheit, chronisches Leiden, Unfallfolgen — sich durch ein neues Verständnis der alles einschließenden Wirklichkeit Gottes und Seines Gesetzes buchstäblich verändert hat, ja geheilt wurde.

Anfang dieses Jahrhunderts beschrieb eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft einmal ein Erlebnis, das zweifellos für viele christlich-wissenschaftliche Heilungen bezeichnend ist. „Unsere Gedanken waren nicht mehr in der Materie“, sagte sie, „sondern wir hörten, wie dazumal die Jünger, die Stimme Christi, die da sagte:, Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht!‘ (Mark. 6:50).“  Frances Thurber Seal, Wundertaten der Wahrheit im Anfang der Christian Science in Deutschland (G. Tschan, Liestal, Schweiz, 1975), S. 16.

Wenn wir nicht länger im Banne der falschen Vorstellung sind, daß Materie primär und endgültig sei, können wir viel freier mehr von der Allgegenwart Gottes, des Guten, erfahren. Dann sprechen wir auf das an, was schon immer da war, uns aber wegen unserer falschen Annahmen über die Materie unklar zu sein schien. Wir können dann den Christus, die Wahrheit, im Denken sprechen hören. Dadurch erkennen wir eine neue „Welt“ — das Himmelreich —, in der das Gute natürlich ist. Die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, bemerkt dazu: „Philosophie, materielle Medizin und scholastische Theologie waren unzulänglich, Jesu Lehre zu beweisen, und ich gab die Form auf, um den Geist oder das Geheimnis der Gottseligkeit zu erlangen. Daher wird dem Gottesfürchtigen das sogenannte Geheimnisvolle meiner Schriften klar.“ Botschaft an Die Mutterkirche für 1901, S. 24.

Der Materialismus behauptet heute mit zunehmend sophistischen Argumenten, daß jeder die „unausweichliche“ Tatsache vom Leben und Sterben in der Materie akzeptieren müsse. Um so wichtiger ist es daher, wachsam zu sein und uns dessen bewußt zu werden, was Mrs. Eddy den „Hauptfaktor“  Siehe Wissenschaft und Gesundheit 109:2. bei der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft nennt: nämlich daß Gemüt, Gott, Alles ist und daß die Materie nichts ist. Im Kapitel „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft“ in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt sie: „Leugne das Vorhandensein der Materie, und du kannst die Annahme von materiellen Zuständen zerstören. Wenn die Furcht verschwindet, ist die Grundlage der Krankheit dahin.“  Ebd., S. 368.

Ohne Zweifel meinte Mrs. Eddy damit nicht, daß wir die Eindrücke, die die physischen Sinne von der Materie gewinnen, leichthin gedanklich leugnen sollten. Sie sah das Leugnen der Existenz der Materie als das Ergebnis christlicher Jüngerschaft, das fest auf geistiger Entdeckung, Vernunft und Verständnis gegründet ist. Sie stellt fest: „Das Christentum veranlaßt die Menschen, sich in natürlicher Weise von der Materie dem Geist zuzuwenden, wie die Blume sich von der Dunkelheit dem Licht zuwendet.“  Ebd., S. 458.

In Wissenschaft und Gesundheit wird erklärt, daß das, was Materie und ein von Gott getrenntes materielles Leben zu sein scheint, ein subjektiver Zustand des menschlichen Denkens ist. Dieses Buch enthält viele beispiele, die die mentale Beschaffenheit körperlicher Disharmonie und die Tatsache enthüllen, daß das sterbliche Gemüt die Tätigkeit, die Substanz und die sogenannte Gesetzmäßigkeit des Körpers darstellt. Interessanterweise zieht die heutige medizinische Forschung ganz ähnliche Schlüsse.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Die psychiatrische Forschung hat kürzlich gezeigt, daß sogenannte alternierende Persönlichkeit in einem Menschen unterschiedliche physische Zustände im Körper hervorrufen kann, je nachdem welche Persönlichkeit gerade vorzuherrschen scheint. Allergien und Blutdruck können sich verändern. Bei ein und demselben Menschen kann sich sogar die Einstellung des Augapfels so verändern, daß verschiedene Brillenstärken erforderlich sind.Brain/Mind Bulletin, 3. Oktober 1983, S. 1, 3.

Aber der bei weitem überzeugendste Beweis ist immer die eigene Heilung. Wenn wir erleben, daß das, was kranke oder zerstörte Materie zu sein schien, sich normalisiert, weil wir etwas von der Allheit des göttlichen Gemüts erkannt haben, können wir nur mißtrauisch gegenüber den konventionellen Anschauungen von der Materie werden.

Doch lange bevor wir auch nur einen Teil des Ganzen beweisen, können wir Gott geistig sehen, als wahre Substanz und wahres Leben, und diese inspirierende Sicht gibt uns die Grundlage zum Heilen. Wir sehen ein, daß wir den falschen Standpunkt, wir seien Sterbliche, die sich ihren Weg aus der Materie mühsam herausdenken müssen, aufgeben können; und wir können uns durch Gott, das unendliche Gemüt, mit dem geistigen Verständnis Seines vollkommenen Menschen und Universums erfüllen lassen. Das gibt uns eine beachtliche Freiheit; es erschließt uns ganz neue Denkbereiche, Möglichkeiten und Heilungen. Plötzlich wird uns bewußt, wie natürlich es für uns ist — wie sehr es im Rahmen unserer Fähigkeiten liegt —, die Materie zu leugnen und auf den Geist anzusprechen. Wie der Verfasser des folgenden Verses im Buch des Propheten Jesaja nehmen wir Gottes Botschaft an: „So viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“  Jes. 55:9.

Das moderne Denken versteift sich noch immer auf den Standpunkt eines an die materie gebundenen Bewußtseins. Es ist aggressiv und hypnotisch. Wir können aufwachen und begreifen, was da vor sich geht! Unser inbrünstiges, gehorsames Gebet, nur einen Gott, ein Gemüt, zu haben, läßt uns erkennen, daß wir das geistige Verständnis, nach dem uns so sehr verlangt, bereits besitzen. In dieser Klarheit können wir die Materie leugnen — denn die einfache Wahrheit ist, daß Gemüt, Gott, Alles ist (und Materie nichts ist). Gemüt gibt dem Menschen ständig diese wahre Intelligenz und dieses wahre Verständnis. Sind unsere Gedanken dann nicht mehr in der Materie, so können wir die wahren Dimensionen des göttlichen Geistes, unseres Gottes, der Alles ist, erkennen und beweisen.

Zum gleichen Thema erschien in der Oktoberausgabe des Herolds ein Leitartikel mit dem Titel „, Inmitten einer Revolution‘ “.

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