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Mit dem Herzen verstehen

Aus der August 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn man das, was man versteht, getreu im Leben anwendet, kann man Gott hinreichend kennen, um bis zu einem gewissen Grade zu beweisen, daß Er Alles-in-allem ist. Er muß mit dem Herzen verstanden werden, wenn Er demonstriert werden soll. Mit dem Herzen verstehen heißt die unmittelbare Gegenwart Gottes empfinden, Ihn mit völliger Gewißheit kennen.

Gott ist göttliches Prinzip; und das göttliche Prinzip lebt, es ist nicht abstrakt. Das göttliche Prinzip ist das Höchste Wesen, das ewige Leben des idealen Menschen, den Gott geschaffen hat — unsere wahre Identität. Prinzip ist Liebe, die fundamentale Quelle und direkte Ursache allen wirklichen Seins.

Wenn wir uns an die moralischen und geistigen Forderungen der christlichen Lehre halten, wird unsere Liebe durch das Verständnis von Gott und dem Menschen bereichert. Und dann bereitet es uns die größte Freude, Gutes zu tun und recht zu handeln. In dem Maße, wie wir verstehen, daß Prinzip unser einziges Leben und Gemüt, unser einziger Geist und unsere einzige Seele ist, werden wir geistig wiedergeboren, wir erkennen unsere ewiges, wahres Selbst als den zu Gottes Ebenbild geschaffenen Menschen.

Doch der Nachfolger Christi muß sich mit uneingeschränkter Hingabe bemühen, vollständig zu verstehen und unfehlbar zu demonstrieren, was Gott ist und wie sich dieses Verständnis auf die geistige Heilarbeit auswirkt. Als jemand Christus Jesus fragte, was er tun müsse, um das ewige Leben zu erlangen, antwortete Jesus mit einer Gegenfrage und lobte die Antwort darauf: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Luk. 10:27.

Und doch muß Jesus gewußt haben, daß die Menschen nur allmählich Fortschritte machen, jeder in seinem Tempo. Schließlich gehörte es ja mit zu seiner Aufgabe, seine Nachfolger darauf vorzubereiten, sein Werk fortzusetzen. Bei seinen Bemühungen, das geistige Verständnis zu fördern, suchte er mit seinen Lehren die Herzen seiner Zuhörer zu erreichen.

Als die Jünger Jesus fragten, warum er in Gleichnissen rede, antwortete er: „Dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit den Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen hülfe. Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören.“ Matth. 13:15, 16.

Dann öffnete der Meister den Jüngern die Ohren, so daß sie die Botschaft des Gleichnisses hörten, das sie zu ihrer Frage veranlaßt hatte. Er legte ihnen die Geschichte vom Säemann aus, der guten Samen auf Böden unterschiedlicher Qualität ausgesät hatte. Im Lukasevangelium wird berichtet, daß Jesus den Samen „das Wort Gottes“ nannte. Seiner Erklärung der Böden kann man entnehmen, daß ihre unterschiedliche Beschaffenheit die verschiedenen Charaktere derer darstellt, die das Wort aufnehmen. Abschließend stellte er fest, daß der Samen bei denen auf guten Boden fällt, „die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen [im Mathäusevangelium heißt es, „der das Wort hört und versteht“ Matth. 13:23.] und bringen Frucht in Geduld“ Luk. 8:15..

Einige, die an jenem Tag Jesus zugehört hatten, vollbrachten später bemerkenswerte Heilungen. Da ihre Augen seine Werke sahen und ihre Ohren seine Worte hörten, wuchs ihr Verständnis, und sie demonstrierten weitgehend das, was er lehrte. Nachdem sie dann Zeuge der Auferstehung und der Himmelfahrt ihres Meisters geworden waren, machten sie in ihrem geistigen Wachstum noch größere Fortschritte. Ihre Herzen waren so von Verständnis erfüllt, daß sie das christliche Heilen für sich und andere erfolgreich demonstrieren konnten.

Gott hat den Christus, die göttliche Idee, die Jesus verkörperte, für alle Zeiten gesandt, um den Glauben und das Verständnis zu wecken und die Demonstration zu fördern. Die Botschaft des Evangeliums, die sich in der Rechtschaffenheit und Güte individueller Nachfolger zeigt, ist mächtig genug, um reiche Frucht zu tragen. Und der Heilige Geist, die göttliche Wissenschaft oder der Tröster, der das geistige Wachstum jener frühen Jünger anregte, ist heute durch die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) in vollem Maße für uns da, um unser geistiges Wachstum zu beschleunigen, damit wir das göttliche Prinzip wahren Christentums geistig verstehen.

Wer die Lehren der Christlichen Wissenschaft wirklich befolgt, kann geistig so sehr wachsen, daß etwas von dem sieht, hört und versteht, was Mary Baker Eddy, die Entdeckerin dieser wissenschaft, sah, hörte und verstand, als sie vom Heiligen Geist berührt wurde. Sie erklärt dazu: „Die göttliche Hand führte mich in eine neue Welt des Lichts und des Lebens, in ein neues Universum — alt für Gott, aber neu für Seiner, Geringen‘ einen.“

Und sie fügt hinzu: „Es wurde offenbar, daß das göttliche Gemüt allein die Antwort geben und als das Leben oder Prinzip allen Seins erkannt werden muß, daß man sich mit Gott vertraut machen muß, um Frieden zu haben. Gott muß auf praktische Weise unser sein und all unser Denken und Handeln lenken; sonst können wir die Allgegenwart des Guten nicht genügend verstehen, um die Wissenschaft des vollkommenen Gemüts und des göttlichen Heilens auch nur zu einem Teil zu beweisen.“ Rückblick und Einblick, S. 27.

Es mag so scheinen, als müßten wir uns alle enorm anstrengen, um aus dem sinnlosen Traum eines materiellen Begriffs vom Selbst zu erwachen. Doch die Christliche Wissenschaft zerstört die hypnotische Vorstellung, wir verstünden Gott nicht ausreichend oder könnten Ihn nicht genügend verstehen, um Seine Wissenschaft zu demonstrieren.

Wenn wir geistig erwachen, ändert sich unser Blickwinkel. Der materielle Begriff eines von Gott getrennten Selbst wird dann als das aufgedeckt, was er ist: eine Täuschung. Der geistige Sinn offenbart, daß das Verständnis nicht mühsam erworben wird, sondern vom Menschen göttlich widergespiegelt wird. Das immer tätige Prinzip, Leben, vermittelt dieses Verständnis. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift schreibt Mrs. Eddy: „Geistiges Verständnis entfaltet Gemüt — Leben, Wahrheit und Liebe — und demonstriert den göttlichen Sinn, indem es den geistigen Beweis des Universums in der Christlichen Wissenschaft liefert.

Dieses Verständnis ist nicht intellektuell, nicht das Ergebnis gelehrter Errungenschaften; es ist die ans Licht gebrachte Wirklichkeit aller Dinge.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 505.

Was wir verstehen müssen, um die heilende und erlösende Wahrheit des göttlichen Prinzips zu demonstrieren, ist bereits im Gemüt enthalten und hat die Fähigkeit, sich auszudrücken. Der Psalmist sang: „Groß ist unser Herr und allgewaltig, für seine Weisheit gibt es kein Maß.“ Ps. 147:5 [Mengebibel].

Ein unendliches Herz wäre erforderlich, um unendliches Verständnis einzuschließen. Und im unendlichen Herzen des Prinzips, der Liebe, wird der geistige Mensch geliebt — das einzige Selbst, das der Mensch je haben kann. Wer das ehrlich zugibt und gut ist, weil er das in seinem Leben zum Ausdruck bringt, kann beweisen, daß das verständige Herz des göttlichen Prinzips überall widergespiegelt wird. Für ihn ist die Welt dann jeden Augenblick neu, erfüllt mit lebendiger Hoffnung und strahlender Verheißung. Da seine Neigung zuerst dem Prinzip gilt, werden sich in seiner Erfahrung geistige Heilungen und Wiedergeburt unbehindert mehren und die Illusion auflösen, daß es Widerstand oder Opposition gegen die Wahrheit gebe. Er wird schließlich feststellen, daß die Offenbarung des göttlichen Prinzips immer auf dem Verständnis beruht und nicht auf unfruchtbaren Boden fallen kann.

Wenn wir beten und die Christliche Wissenschaft konsequent anwenden, werden wir Schritt für Schritt erkennen, daß wir alle in der Tat ein verständiges Herz haben. Und damit können wir ein verstandenes Prinzip uneingeschränkt demonstrieren.

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