Wenn sich Christen dazu verpflichten, ihr Leben Gott anzuvertrauen, erfüllt es sie mit besonderer Freude, sich in allen Lebensbereichen auf Seine Führung zu verlassen. Tatsächlich entscheiden sie sich dafür, in ihrem Leben die Richtlinie zu befolgen, die Christus Jesus seinen Jüngern im Gebet des Herrn darlegte, als er sie anwies zu beten: „Dein Wille geschehe...“ Matth. 6:10.
Mit derselben uneingeschränkten Verpflichtung beschließen auch manche Christen, sich im Krankheitsfall ausschließlich auf Gott zu verlassen. Wenn sie mit Krankheit, Verletzung oder irgendeiner anderen Schwierigkeit konfrontiert werden, beten sie. Sie erkennen dankbar an, daß Gott die nie versiegende Quelle des Trostes, der Stärke und der Freiheit ist. Das heilende Gesetz Gottes ist ihre erste Zuflucht, ganz gleich, wie groß die Herausforderung auch sein mag, vor der sie stehen.
Doch mögen sich gelegentlich manche Leute fragen, ob es wirklich wichtig ist, worauf man sich verläßt, um geheilt zu werden. Wenn geistiges Heilen physische Freiheit bringt und wenn materielle Mittel oder ärztliche Behandlung auch Heilung versprechen, warum soll man sich dann an Gott wenden, um geheilt zu werden?
Zum einen bietet geistiges Heilen weit mehr als lediglich ein anderes Heilverfahren für körperliche Krankheiten. Geistige Mittel sind nicht nur eine andere Methode der Gesundheitsfürsorge. Wahres geistiges Heilen ist wissenschaftliches christliches Heilen. Und christliches Heilen bewirkt viel mehr als nur die Wiederherstellung normaler Körperfunktionen oder die Befreiung von schmerzhaften körperlichen Zuständen. Christliches Heilen bewirkt all das; doch es verändert uns auch — es erneuert uns, es wandelt unser Denken um, es vergeistigt unser Bewußtsein, wir werden geistig wiedergeboren.
Gerade diese Umwandlung, diese Vergeistigung des Bewußtseins, ist ausschlaggebend dafür, daß wir uns für geistiges Heilen entscheiden. Bei der Anwendung materieller Heilmittel geht man von einer anderen Basis aus; die Methoden, die sich auf Materie verlassen, verlangen weder Gebet noch die Abkehr von der Sünde, noch ein Verständnis des geistigen Gesetzes. Im allgemeinen beschäftigen sich die materiellen Heilmittel und -methoden allein damit, den Körper zu manipulieren, ihm Medikamente zu verabreichen, ihm Bewegung zu verschaffen oder irgendein krankes Teil zu entfernen.
Christliches Heilen gründet sich jedoch einzig und allein auf Gebet. Es schließt notwendigerweise Erlösung und Wiedergeburt ein. Außerdem kann wahres christliches Heilen nicht von geistigem Verständnis getrennt werden — von der Erkenntnis, daß Gott unendlicher Geist, göttliches Gemüt, reine Liebe und der Mensch die vollkommene, geistige Widerspiegelung seines Schöpfers ist.
Es gibt noch viele andere wichtige Aspekte des christlichen Heilens, die zeigen, warum es sich hier nicht einfach um eine alternative Behandlungsweise handelt. Zum Beispiel ist es ein Wesenselement der christlichen Religionsausübung. Geistiges Heilen verherrlicht Gott, demonstriert die stete Gegenwart Seiner Liebe und zeigt die Allerhabenheit geistiger Macht. Es ist immer anwendbar und kann nicht durch materielle Zustände begrenzt oder eingeschränkt werden, denn beten kann man überall. Durch geistiges Heilen kommen wir Gott näher; wir wachsen in der Gnade. Mit der Änderung des Denkens und des Charakters, die die Tätigkeit des Christus, der Wahrheit, durch Gebet vorantreibt, bringt geistiges Heilen eine Heilung, die von Dauer ist.
Ferner stand geistiges Heilen im Mittelpunkt des Wirkens Christi Jesu und der Mission, die er seinen Nachfolgern übertrug. Unser Meister sagte uns: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, denn ich gehe zum Vater.“ Joh. 14:12.
Mary Baker Eddy, die Gründerin der Kirche Christi, Wissenschafter, erklärt in einer ihrer Bibellektionen die machtvolle Bedeutung der eben erwähnten Worte Jesu etwas näher. Sie schreibt: „Die Verwirklichung der großen Wahrheiten des christlichen Heilens gehört jedem Zeitalter an, wie die obige Schriftstelle eindeutig erklärt und wie das frühe Christentum bezeugt.“ Dann nimmt Mrs. Eddy auf eine andere Schriftstelle Bezug, wo Jesus die besondere Bedeutung des geistigen Heilens herausstellt. Sie sagt: „Auch wird dies im letzten Kapitel des Markusevangeliums betont, das das Heilen zu einer Bedingung für die Erlösung macht, die sich über alle Zeiten erstreckt und die ganze Christenheit angeht.“ Vermischte Schriften, S. 192.
Jede durch Gebet herbeigeführte Heilung beschleunigt unseren Fortschritt in der Ausarbeitung unserer Erlösung. In dem Maße, wie unsere Gebete und unsere Heilungen etwas von der reinen Harmonie der Schöpfung Gottes bezeugen — von der Wahrheit des Seins —, helfen wir auch der Welt, sich von dem Glauben an die Lüge frei zu machen, es gebe eine Macht, die sich gegen Gott erhebe. Und im Grunde genommen ist Krankheit nichts anderes als eine Lüge, die suggeriert, es existiere eine Macht, die die Wahrheit über Gottes Allmacht und Seine unendliche Güte für ungültig erklären könnte.
Christliches Heilen widerlegt Lügen. Es löscht Furcht und Unwissenheit aus. Es verbannt Sünde. Es wandelt uns um. Christliches Heilen ist „eine Bedingung für die Erlösung“. Darum ist es von Bedeutung.