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Die Herrlichkeit des Lebens

Aus der November 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Laufe der Jahre hat sich bei den Schriftleitern dieser Zeitschrift eine feste Verpflichtung gegenüber ihren Lesern entwickelt. Ständig bemühen wir uns, eine Monatszeitschrift herauszugeben, die aus christlicher Sicht die schwierigen Herausforderungen, denen die Menschen und die Gesellschaft heutzutage gegenüberstehen, ehrlich ansprechen kann. Zu dieser Verpflichtung gehört auch der aufrichtige Versuch, heilende Antworten zu geben, Antworten, die sich aus der reinen Wissenschaft des Christentums ergeben.

Vielleicht handelt es sich um bescheidene Bemühungen, aber wir erhalten doch immer mehr Zuschriften von Lesern, die berichten, wie ihnen geholfen wurde und wie ermutigt sie sich fühlten. In ihren Briefen berichten sie auch darüber, wie sie eine neue geistige Richtung für sich im Leben gefunden haben.

Sicherlich wäre es naiv zu behaupten, daß Traurigkeit und Probleme in unserer heutigen Welt nicht reichlich vorhanden seien. Aber es ist doch wichtig, daß es eine Zeitschrift gibt, die hin und wieder auch etwas über die Herrlichkeit des Lebens sagen kann — über die Schönheit, die Poesie, die Güte, den Mut einzelner und die Freude, die das Leben lebenswert macht.

Wir alle kennen Augenblicke voll Schönheit und Poesie. Einmal im Frühsommer sah ich bei Sonnenaufgang einen Schwarm kanadischer Wildgänse in vollendeter Formation über mich hinwegfliegen. Wie das Licht ihre Schwingen an den Flügelspitzen erfaßte, die Freude, mit der ihre unaufhörlichen Rufe den Morgen weckten — das war Schönheit und Posie!

Wir alle haben auch schon lebendige Zeichen von Güte und Wohlwollen erlebt. Kürzlich sah ich einen jungen Mann, der auf einen Fremden zuging, um ihm über eine belebte Straße zu helfen. Der ältere Herr trug schwer an seinen Einkaufstaschen und versuchte, damit nach Hause zu kommen. Dieser hilfsbereite junge Mann war so freundlich, ihm die Taschen abzunehmen und ihn über die Straße und zu seinem Wohnhaus zu begleiten. An der Haustür angekommen, richtete sich der alte Mann auf und lächelte dankbar. Diese kleine Tat, aber noch mehr vielleicht das Gesicht des alten Mannes, zeigte jenes Wohlwollen, das so viel für das menschliche Leben bedeutet.

Und denken Sie an den Mut einzelner Menschen. Hat das heroische Verhalten eines anderen uns nicht alle schon einmal gestärkt? Vor einiger Zeit beobachtete ein Fallschirmspringerlehrer, wie eine Frau in der Luft mit einem anderen Fallschirmspringer zusammenstieß und das Bewußtsein verlor. Der Lehrer, selbst in dreitausend Meter Höhe, reagierte sofort. Wie ein menschlicher Pfeil schoß er mit über dreihundert Stundenkilometern durch die Luft und versuchte, die fallende Frau zu erreichen. In einer Höhe von etwa zwölfhundert Metern und etwa zehn Sekunden vor dem drohenden Aufschlag war er bei ihr. Es blieben ihm noch sechs Sekunden, nachdem es ihm gelungen war, erst die Reißleine am Fallschirm der Frau und dann seine eigene zu ziehen. Die Frau war bei der Landung zwar noch bewußtlos, aber er hatte ihr das Leben gerettet. Das war Mut!

Und dann gibt es auch die Freude im Leben! Wir sind alle irgendwie berührt, wenn eine Großmutter von einem Spaziergang mit ihrer Enkelin berichtet. Während sie erzählt, haben wir das Gefühl, als hielten wir selber die kleine Hand und schauten in die großen staunenden Augen und lachten über die weisen Fragen, die nur eine Vierjährige stellen kann. Das ist Freude.

Uns könnten sicherlich noch viele solche Beispiele einfallen. Und es tut zweifellos gut, sich einmal einen Augenblick von den anderen Nachrichten abzuwenden, die die Welt dauernd herausschreit. Werden uns nicht jeden Abend Berichte über Verbrechen und Mißhandlungen, über Terror, Korruption und Krankheit sehr eindringlich und anschaulich durch die Nachrichtensendungen vermittelt? Doch wir wissen, daß wir uns nicht abwenden können. Wir können den Kopf nicht in den Sand stecken, wir können nicht überhören, wie die Welt nach Heilung schreit.

Und gerade in dem Augenblick, in dem wir die Not sehen und den Aufschrei hören, ist es vielleicht wichtiger denn je, die wirkliche Herrlichkeit im Leben zu begreifen. Die Schönheit, Güte und Freude, die wir in vielen Fällen erleben, sind wichtig, Sie sind lebenswichtig. Doch noch tiefer liegt die Substanz der wahren Herrlichkeit des Lebens, die man nur in Gott findet.

Das Dasein hat einen grundlegenden geistigen Sinn, und durch Gebet kommen wir ihm näher. Es ist dieser Sinn des Lebens, der uns sagt, daß Gott gut ist und daß alles, was mit dem Leben zusammenhängt, das Er geschaffen hat, auch gut sein muß. Die Christliche Wissenschaft lehrt: Gott, der eine vollkommene Schöpfer, ist unendlicher Geist, göttliches Gemüt, reine Liebe. Die wirkliche Herrlich keit im Leben besteht darin, daß die Schöpfung in Wahrheit Gott ausdrückt. Das heißt, der Mensch ist nicht sterblich, und er muß nicht unter Traurigkeit, Hartherzigkeit und Erfolglosigkeit leiden. Der Mensch ist gottähnlich, geistig und intelligent, er ist liebevoll aus reinen Beweggründen. Und das ist unsere wirkliche Identität.

Die Wahrheit über den Menschen Gottes umfängrt uns genau dort, wo wir gerade sind. Wenn wir das Leben als das erkennen, was es ist — wenn wir das Leben in Gott verstehen —, selbst wenn wir nur einen Schimmer davon bekommen, verändert sich etwas, weil sich unser Denken ändert. Unser Leben gewinnt an Güte und bekommt einen tieferen Sinn. Wir spüren den Segen der Verheißung Christi Jesu: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh 10:10.

An einer Stelle im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft wird klar gezeigt, wo die Quelle wirklicher Herrlichkeit des Lebens liegt. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe erfüllen allen Raum. Das genügt!“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 520.

Immer wenn die Hartherzigkeit der Welt auf uns eindringt und wenn es so aussieht, als gäbe es zuviel Traurigkeit, können wir uns im Gebet an die göttliche Liebe wenden und den ersehnten Trost finden. Wir werden geheilt, wenn wir uns vergegenwärtigen, wie wahr die Herrlichkeit der Liebe ist, und wenn wir begreifen, daß es unsere Aufgabe ist, diese Herrlichkeit zu bezeugen. Wirkliche Schönheit und Güte, wirklichen Mut und wirkliche Lebensfreude gibt es in der göttlichen Liebe mehr als genug. Es ist unsere Aufgabe, das zu wissen, dankbar dafür zu sein — und es auszudrücken.

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