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FRÜHE MITARBEITER DER BEWEGUNG: Sie folgten dem Ruf

In der ersten Zeit zog die Bewegung der Christlichen Wissenschaft Mitarbeiter aus allen Teilen der Welt an. Sie waren voller Elan und von der Überzeugung erfüllt, daß diese Sache größer war als jede andere auf der Welt; und sie verschrieben sich ihr ganz und gar. Diese Serie untersucht, was dem Engagement dieser Menschen zugrunde lag.

FRÜHE MITARBEITER DER BEWEGUNG: Sie folgten dem Ruf

Aus der November 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Ich war dabei, aber wie gewöhnlich im Hintergrund.” M. Adelaide Still, Erinnerungen, Archiv Der Mutterkirche. Diese Worte verraten uns eine ganze Menge über den Charakter ihrer Urheberin, Minnie Adelaide Still, die Mrs. Eddy in ihren letzten dreieinhalb Jahren als persönliche Hilfe und als Mädchen für alles diente.

Mrs. Eddy fragte sie bei dem Einstellungsgespäch für diese Arbeit, ob sie zur Christlichen Wissenschaft gekommen sei, weil sie physische Heilung suchte. Adelaide Still erwiderte: „Nein, weil ich danach hungerte, die Wahrheit über Gott zu erfahren.“ Ebd.

Ihr Hunger nach geistiger Wahrheit mag schon in jungen Jahren durch harte Erfahrungen verstärkt worden sein. Sie wurde als erstes von vier Kindern in einer englischen Arbeiterfamilie geboren. Als ihr Vater wegen Krankheit seine Arbeit verlor, mußte die 14jährige Adelaide die Schule verlassen und eine Stelle als Dienstmädchen annehmen. Keine zwei Jahre danach geriet die Familie durch den Tod des Vaters so in Not, daß Adelaide Still später sagte: „Ich konnte nicht verstehen, wie Gott das zulassen konnte.“ Ebd.

Ihr Interesse an der Christlichen Wissenschaft wurde dadurch geweckt, daß ihr kongregationalistischer Sonntagsschullehrer in einem Bibelkurs dieses Thema anschnitt. Innerhalb von zwei Jahren wurde sie Mitglied einer Zweigkirche und Der Mutterkirche und nahm am Klassenunterricht teil. 1906 wurde ihr Heilungszeugnis im Christian Science Sentinel veröffentlicht. Siehe Sentinel, Band 9, 6. Oktober 1906, S. 92–93.

Im selben Jahr kam sie in die Vereinigten Staaten. Sie wurde in einer christlich-wissenschaftlichen Familie als Kindermädchen angestellt. Als sie ein Jahr später dazu berufen wurde, in Mrs. Eddys Haushalt zu arbeiten, brachte sie viel mehr mit als nur eine 20jährige Erfahrung als Hausmädchen. Durch ihr Studium der Wissenschaft war sie wahrhaftig eine Dienerin Gottes geworden.

Sehr aufschlußreich ist ein Bericht über Adelaide Still, der für Mrs. Eddy bestimmt war: „Sie hat ... bemerkenswerte Erfahrungen in der christlich-wissenschaftlichen Heilarbeit; durch eine einzige Behandlung hat sie den Anspruch von chronischem Rheumatismus geheilt, außerdem hat sie Typhus und Blutvergiftung geheilt ... Sie ist mutig, in der Lage, selbständig zu denken, und gewohnt, Schwierigkeiten durchzustehen.” Daisette D. S. McKenzie, Brief an Mrs. Eddy vom 1. Januar 1907, im Archiv. Es versteht sich von selbst, daß alle Mitarbeiter in Mrs. Eddys Haushalt, auch die Hausangestellten, ein unerschütterliches geistiges Verständnis brauchten.

Adelaide Stills Pflichten bestanden unter anderem darin, Mrs. Eddy die Mahlzeiten zu servieren, ihre Kleidung in Ordnung zu halten, ihr beim Frisieren zu helfen und sich immer bereit zu halten. Auf Mrs. Eddys Veranlassung hin nahm Adelaide Still an dem metaphysischen Unterricht teil, den Mrs. Eddy einigen Mitarbeitern ihres Haushalts erteilte. Einer dieser Mitarbeiter, William Rathvon, äußerte sich sehr anerkennend über Still Arbeit. Er schrieb: „ ... sie beherrscht den praktischen Teil ihrer Pflichten von Grund auf, erweist sich als treu wie Gold und so loyal wie der Getreuesten einer in alter und neuer Zeit.” William R. Rathvon, Erinnerungen, im Archiv.

Adelaide Still verbrachte fast jeden wachen Augenblick mit Mrs. Eddy, hielt sich entweder in ihrem Arbeitszimmer auf oder in einem Nebenraum, zu dem die Tür offenstand. Sie erlebte denkwürdige Ereignisse mit wie Mrs. Eddys Verfolgung und Rehabilitierung während des Prozesses der „Nächsten Freunde” im Jahre 1907 und ihren Umzug von Concord, New Hampshire, nach Chestnut Hill, Massachusetts. Adelaide Still war auch dabei, als Mrs. Eddy am Tage vor dem Danksagungstag 1908 die erste Ausgabe des Christian Science Monitors in Empfang nahm.

Sie war aber auch Zeuge von weniger dramatischen Begebenheiten: Sie nahm am Sonntagssingen teil, zu dem sich Mrs. Eddy und ihr Haushalt in ihrem Wohnzimmer zu versammeln pflegten, oder sie hörte Mrs. Eddys Berichte über ihre Kämpfe und Heilungen, und sie war auch zugegen, als Mrs. Eddys zwei kleine Enkelsöhne sie zum letzten Mal besuchten.

Minnie Adelaide Still war eines der letzten überlebenden Mitglieder von Mrs. Eddys Haushalt. Was sie einst einem Bekannten schrieb, hat auch für uns Bedeutung: „Wie Du Dir denken kannst, kommen mich eine Menge Schüler besuchen, um etwas über unsere Führerin zu hören... Ich habe versucht, ihre Gedanken auf das große Werk zu lenken, das sie vollbrachte, habe ihnen aber auch gesagt, daß vieles von ihrer Demonstration durch Leid und Not und dergleichen zustande kam und daß wir ihr unendliche Dankbarkeit schulden für die Standhaftigkeit, mit der sie der Welt diese große Wahrheit verkündete.” Brief von M. A. Still an Guy Parkhurst Estes (ohne Datum), im Archiv.

Und schulden wir nicht eine gewisse Dankbarkeit auch jener treuen, englischen Dienerin, die immer um Mrs. Eddy war, obwohl „wie gewöhnlich im Hintergrund”?

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