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„Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Matthäus 5:9

Aus der November 1988-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie ich gebetet habe

Hattest du schon einmal Streit mit deinem Vati? Ich schon.

Eines Tages half ich meinem Vati, unser neues Haus zu streichen, und aus Versehen strich ich an einer falschen Stelle. Mein Vati glaubte, ich hätte es absichtlich getan. Er wurde richtig wütend und schickte mich auf mein Zimmer. Dort betete ich und wußte, daß der Irrtum oder böse Gedanken keine Macht an sich reißen konnten. Während ich zu Gott betete, wußte ich, daß Gottes Kind niemals wütend sein, sondern nur Gottes Güte und innere Ruhe widerspiegeln konnte. Den ganzen Abend über, bis ich zu Bett ging, dachte ich über Gott nach und über Seine Widerspiegelung, die mein Vati und ich ja sind. Am nächsten Tag war mein Vati richtig froh. Ich dankte Gott dafür, daß Er meinen Vati froh gemacht hatte.

Und seitdem bin ich sogar noch vorsichtiger, wenn ich ihm bei der Arbeit helfe.

Gott ist bei mir

Sind wir reich? Ja. Sind wir reich, weil wir Geld haben? Nein — wir sind reich durch Liebe. Gott versorgt uns mit liebevollen Gedanken.

„Unser Vater, der Du bist im Himmel.
Unser Vater-Mutter Gott, all-harmonisch.. .“ Es handelt sich hier um die erste Zeile aus dem Gebet des Herrn; Christus Jesus sagt darüber in seiner Bergpredigt, daß es gut sei, so zu beten (Mt, Kapitel 5–7). In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit führt Mrs. Eddy die geistige Bedeutung für das Gebet des Herrn an (S. 16–17).

Das ist ein guter Gedanke, denn Gott sorgt für uns und Er ist Alles für uns, unser Vater und unsere Mutter. Wir sind ruhig und friedlich, wie Gott es ist; denn wir sind die Widerspiegelung Gottes, wie eine Widerspiegelung in klarem, stillem Wasser.

Krieg ist nicht nötig, denn wir sind alle Gottes Widerspiegelung, und wir sind alle Seine Kinder. Wir können ein viel glücklicheres Leben haben, wenn wir zur Kirche gehen und Gott verstehen lernen und nicht nur den ganzen Sonntag über etwa Glücksspiele oder sonst etwas spielen.

Wir können auf Gott hören und an Ihn glauben. Wenn wir uns scheinbar nicht wohlfühlen, so ist das nicht wahr, denn Gott kennt uns gar nicht anders als gut und gesund. Gott weiß nur, daß wir Sein Bild und Gleichnis sind. Darüber dachte ich einmal nach, als ich verreisen sollte und Bauchschmerzen bekam. Ich sagte meiner Mutter nichts davon, aber ich wußte, daß Gott bei mir war und daß Er niemals weggehen würde. Es gab einfach keinen Platz für den Irrtum. Gott und Seine Güte sind immer gegenwärtig. Und ich war geheilt.

Heilung in der Sonntagsschule

Ich hatte mich nicht wohlgefühlt, und ich war auf meinen Bruder wütend gewesen. Aber an dem Morgen sangen wir in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft das Lied „Nimm unter Deine Flügel uns“ Siehe Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 30.. Als ich sang, dachte ich über die Liebe nach, und dabei wurde mir klar, daß Gott keines Seiner Kinder krank oder schlecht machte. Und daher bedeutete das für mich, daß weder ich noch sonst jemand krank sein konnte. Wo Mrs. Eddy sagt, „Nimm unter Deine Flügel uns“ und „Liebe Leben ist“, kam mir der Gedanke, das bedeutet, daß ich nicht auf meinen Bruder oder auf irgend jemand anders böse werden konnte. Nach der Kirche ging es mir sehr gut, und ich war auf meinen Bruder nicht mehr so böse.

Liebe ist stärker als Haß

Eines Tages spielten meine Freunde und ich in der Schule während der Pause draußen Fußball. Einige Kinder begannen, sich zu prügeln. Ich sagte zu einem der Jungen, weil er mich schubste: „Laß das!“ Wütend sagte er: „Das möchtest du wohl!“ Ich wollte ihn nicht verletzen oder Ärger bekommen. Dann sagte ich: „Hör auf, mich zu boxen“, und meine Freunde hielten ihn zurück.

Als wir ins Schulgebäude gingen, drohte er immerzu, er werde mir's noch feste geben. Die Lehrerin kam, und ich erzählte ihr die Geschichte. Sie sagte, sie werde am nächsten Morgen mit ihm sprechen. Ich machte mir echt Gedanken, denn dieser Junge hatte schon andere Kinder verprügelt.

Als mich meine Mutter nach der Schule abholte, erzählte ich ihr das. Wir kamen zu der Überzeugung, daß Gebet meine Furcht heilen konnte. Meine Mutti zitierte aus Wissenschaft und Gesundheit: „Bist du mit dem Panzer der Liebe angetan, so kann menschlicher Haß dich nicht erreichen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 571. Ich mußte Panzer im Wörterbuch nachschlagen. Dieses Wort bedeutet: „Eine volle Rüstung“ und „eine schützende Hülle“. Meine Mutti sagte, göttliche Ideen seien stärker als Furcht oder Haß.

Da wurde mir immer klarer, daß mich kein haßerfüllter Gedanke verletzen konnte, da Gott mein Beschützer war. In der Bibel heißt es auch: „Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich.“ Ps 56:4.

Meine Mutti und ich sprachen miteinander, bis mir einleuchtete, daß dieser Junge vielleicht deshalb so gemein war, weil niemand bislang erkannt hatte, daß er in Wirklichkeit Gottes Kind war, oder nett zu ihm gewesen war. In der Schule mochte ihn niemand.

Als ich daran dachte, daß Christus Jesus jeden geliebt hatte, selbst die Leute, die ihm nach dem Leben trachteten, wollte auch ich versuchen zu lieben. Ich hatte keine Angst mehr, und ich beschloß, die Situation zu heilen und diesen Jungen nicht einfach zu ignorieren. Ich wartete darauf, daß mir Gott dazu die Gelegenheit geben würde.

Am Tag darauf war ich mit der allwöchentlichen Aufgabe dran, während der Mittagspause das Essen hinunterzutragen. Ich konnte nicht alles auf einmal tragen, und so bat ich den Jungen, der gemein zu mir gewesen war, mir dabei zu helfen. Als ich ihm ein Tablett reichte, fragte ich ihn, ob er noch immer wütend sei. Ein breites Lächeln ging über sein Gesicht und er sagte: „Nein.“ Es war ein schönes Gefühl, als er mich anstrahlte; und als meine Mutti mich abholte, erzählte ich ihr gleich davon.

Meine Mutti lächelte. „Das ist gut“, sagte sie. „Du weißt, Christus Jesus wollte, daß seine Jünger in jeder Situation Liebe ausdrücken, sogar die Feinde lieben, so daß sie Freunde werden können. Das hast du getan.“

Ein Jünger ist jemand, der versucht, so zu leben wie Jesus. Dazu gehört, daß man vergibt — auf Gott vertraut und liebt, wenn einem Haß entgegenschlägt. Ich war so glücklich und Gott so dankbar, daß ich in unsere christlich-wissenschaftliche Kirche ging und ein Zeugnis abgab. Ein Kirchenmitglied sagte, mein Zeugnis habe ihr bei einem Problem geholfen, das sie hatte. Es war ein gutes Gefühl. Jetzt verstehe ich, warum meine Mutti jeden Mittwoch zur Kirche geht.

Anmerkung der Schriftleitung:

„Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein, du, Herr, hilfst mir, daß ich sicher wohne.“

Psalm 4:9

Da Gott Liebe ist und wir auch wirklich Seine Kinder sind, ist es möglich, in Frieden zu leben, sich nicht zu fürchten und sich wohl zu fühlen. Die Kinder, deren Beiträge wir in diesem Herold veröffentlichen, haben das sicherlich empfunden. Sie haben gebetet und Gottes Liebe und Heilkraft gespürt. Ihre Eltern sind es ebenfalls gewohnt, Gottes Fürsorge und Gegenwart zu empfinden. Teris Mutter sagt über ihre Familie: „Wir zählen manchmal auf, wofür wir dankbar sind, oder was wir gezielt getan haben, um liebevoller oder freundlicher zu sein, oder woran wir gemerkt haben, daß Gott gerade dort ist, wo wir sind. Wir sprachen darüber, daß Liebe die, holde Gegenwart' ist, die Mrs. Eddy in ihrem Lied Siehe Liederbuch, Nr. 207. beschreibt — die einzige Gegenwart — die uns immer umschlungen hält und allen Raum ausfüllt.“

Whitneys Mutter schreibt uns, daß ihre Familie wirklich erwartet, daß in der Kirche und in der Sonntagsschule Heilungen stattfinden. „Als wir nach Hause kamen, setzte Whitney sich eine Stunde lang hin und schrieb ihren Artikel. Da wurde mir bewußt, daß die Botschaft aus Mrs. Eddys Lied, Liebe‘, das die Schüler gesungen hatten, die Heilung bewirkt hatte.“

Als uns Heaths Mutti schrieb, um seinen Artikel zu beglaubigen, teilte sie uns noch folgendes mit: „Kurz vor Heaths Erfahrung hatte ein Elfjähriger einen Ladenbesitzer getötet. An unserem Ort hatte sich viel Furcht breit gemacht. Wir beteten für uns und die Allgemeinheit. Hilfreich waren dabei Mrs. Eddys Gedanken aus den Vermischten Schriften:, Die göttliche Liebe ist unsere Hoffnung, unsere Stärke und unser Schutz. Wir haben nichts zu fürchten, wenn Liebe am Steuer des Denkens ist, vielmehr werden wir uns aller Dinge auf Erden und im Himmel erfreuen.‘ “ Verm., S. 113.

Familien, Freunden und Nachbarn fällt es nicht immer leicht, den Frieden aufrechtzuerhalten. Manchmal ist es für die Eltern genausoschwer wie für die Kinder, nicht wütend zu sein oder sich nicht zu fürchten. Deshalb ist es so wichtig, zu beten und gemeinsam daran festzuhalten, daß wir auf Gott und Seine Liebe vertrauen können, um zu erkennen, daß wir in Wirklichkeit rein und liebevoll und heil sind. Wie Sarah sagte: „Wir sind alle Gottes Widerspiegelung.“

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