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„Beachtet“ Gott unsere Gebete?

Aus der Oktober 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Korrespondent der Londoner Times für Kirchenfragen Clifford Longley ehrte kürzlich einen ehemaligen Erzbischof von Canterbury. Longley schrieb, daß dieser Kirchenführer „die charakteristischen Eigenschaften eines Mannes Gottes hatte und allem Anschein nacht mit dem Allmächtigen auf vertrautem Fuße stand“. Er schrieb weiter: „Solche Menschen vermitteln den Eindruck, daß sie mit ihren Augen des Glaubens so scharf sehen, daß sie tatsächlich etwas sehen können, was uns anderen verborgen bleibt. Sie erkennen, daß Gott ihren Gebeten Beachtung schenkt.“

Er beendete den Artikel mit folgenden Worten: „Die Lektion, die uns ein Mann Gottes lehrt, lautet: Die eine einzigartige Schule der Liebe, von der wir wissen, ist ein gebeterfülltes Leben. Das kann nur heißen, daß Gebet ein Erlebnis des Geliebtwerdens ist.“ „The inward calm of holiness” in The Times (London) vom 26. April 1988.

Ja, Gott hört unsere Gebete. In der Bibel finden sich viele Berichte über Männer und Frauen, die sich mit ihren größten Anliegen an Gott wandten und Seine Liebe erlebten, denn Er erhörte ihr Gebet.

So lesen wir zum Beispiel im Buch Samuel die Geschichte über Hanna, Elkanas Frau. Siehe 1. Sam 1:8–20. Hanna war sehr verzweifelt gewesen, weil sie keine Kinder bekam, doch sie betete zu Gott und brachte später einen Sohn zur Welt, dem sie den Namen Samuel gab.

Schon früh lernte Samuel, auf Gottes Stimme zu lauschen. Und als er Gottes Ruf hörte, antwortete er: „Rede, denn dein Knecht hört.“ 1. Sam 3:10. Da er Gott treu geantwortet hatte und Ihm gehorsam gewesen war, konnte er später, als er erwachsen war, Gottes Botschaft an sein Volk weitergeben. Er wurde ein Prophet, ein treuer „Mann Gottes“. Die Propheten des Alten Testaments dienten Gott geistig. Und in vielerlei Hinsicht deutet sich in diesem geistigen Dienen das unvergleichliche Werk unseres Meisters Christus Jesus bereits an.

Der obenzitierte Korrespondent für religiöse Fragen erwähnte die „Schule der Liebe“. Ganz gewiß war Christus Jesus ein Meister dieser „Schule“. Er lebte selbst ein gebeterfülltes Leben; er ist unser Vorbild.

Jesus wußte, daß er der geliebte Sohn Seines göttlichen Vaters war. Und er lehrte auch seine Jünger, Gott als ihren Vater anzuerkennen. Er brachte ihnen bei, wie sie in diesem Sinne beten sollten. Der Meister wußte, daß sie ihren himmlischen Vater durch Gebet besser kennen- und liebenlernen würden und Seiner zärtlichen Fürsorge, die nie versagt, vertrauen würden. Er sagte: „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“ Mt 7:7, 8.

Jesus erläuterte seinen Nachfolgern, daß geradeso wie sie ihren Kindern Gutes gaben, auch ihr himmlischer Vater denen alles Gute gibt, die ihn darum bitten. Immer wieder demonstrierte er Gottes überströmende Liebe. Er bewies, daß Gott mit der Fülle Seiner Liebe schon für alle unsere Nöte vorgesorgt hat, ob nun bessere Gesundheit, ob Heiligkeit benötigt wird oder ob mehr Leben und Tätigkeit zum Ausdruck kommen müssen.

Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) folgt dieser biblischen Tradition des Gebets. Sie betont, daß wir praktische Antworten auf die vielen Herausforderungen finden können, vor denen wir alle stehen. Mary Baker Eddy stammte aus einer frommen christlichen Familie und lernte schon in ihrer Kindheit. Gott zu lieben und zu Ihm zu beten. So hat der englische Historiker H. A. L. Fisher über die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft geschrieben: „Von Kindheit an hatte sie viel Energie auf Gebet, Meditation und eine wißbegierige Hinterfragung der Bibel verwandt, so daß die, die sie später kennenlernten, eine gewisse ruhige Erhabenheit spürten, die wohl eine Frau besitzen kann, die einen geheimen geistigen Vorsprung wahrt... Gott, die Unsterblichkeit, die Seele, ein vom Christentum durchdrungenes Leben — diese großen Ideen waren ihrem Denken niemals fremd.“ Zitiert in Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Discovery (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1966), S. 102.

Mrs. Eddy widmete das erste Kapitel des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dem Gebet. Aus der Tiefe ihrer eigenen stillen Zwiesprache mit Gott konnte sie schreiben: „Gott ist Liebe. Können wir Ihn bitten, mehr zu sein?“ Später fährt sie dann fort: „Sollen wir an dem offenen Quell, aus dem schon mehr hervorströmt, als wir entgegennehmen, um noch mehr flehen? Das unausgesprochene Verlangen bringt uns der Quelle allen Daseins und aller Glückseligkeit näher.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 2.

Warum gelingt es uns manchmal nicht, Gottes Nähe zu spüren, und sorgen wir uns, daß Er unsere Gebete nicht gehört hat? Liegt es nicht daran, daß wir unseren Blick für Seine ständige Gegenwart durch Furcht, Sünde oder Skepsis verdunkeln lassen? In solchen Fällen können wir beharrlicher so lange „bitten“, „suchen“ und „anklopfen“, bis der Christus, die Wahrheit, unser Denken wieder erleuchtet und die Antwort auf unser Gebet in unserem Leben offenbar wird. Oder wir können still beten, um uns der Liebe Gottes stärker bewußt zu werden. Da die göttliche Liebe das eigentliche Prinzip unseres Seins ist, brauchen wir niemals an Gottes Gegenwart zu zweifeln. Wenn wir lernen, unser Herz für unseren himmlischen Vater zu öffnen, und die Fülle des Guten zu würdigen wissen, die Er ständig über alle Seine Kinder ausschüttet, werden wir nach und nach umgewandelt. Wir werden uns einer zärtlichen inneren Wärme bewußt, und unsere Freude drückt sich darin aus, daß wir andere lieben.

Unsere Gebete ziehen uns zur Quelle aller Glückseligkeit hin; wir spüren eine läuternde Reinheit. Sünde und Materialität verblassen in unserem Denken, und wir verstehen nun voller Freude, was es bedeutet, gottähnlich zu sein. Wir begreifen, daß wahre Heiligkeit und die damit einhergehende innere Ruhe unermeßliche Schätze sind. Heiligkeit hält uns nahe bei Gott, Seele, und unsere Hingabe vertieft sich, während wir in Seinem Dienst Vorangehen.

In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Wenn wir zu Gott als zu einer körperlichen Person beten, so wird uns dies hindern, die menschlichen Zweifel und Befürchtungen fahrenzulassen, die eine solche Annahme begleiten, und so können wir die Wunder nicht fassen, die die unendliche, unkörperliche Liebe wirkt, bei der alle Dinge möglich sind.“ Ebd., S. 13.

Jener Korrespondent für Kirchenfragen bezeichnete Gebet als ein Erlebnis des Geliebtwerdens. Auch wir können damit anfangen, ein gebeterfülltes Leben zu führen und für die Tatsache zu zeugen, daß Gott die immergegenwärtige Liebe, tatsächlich unsere Gebete beachtet!

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