„Daß ein Ire durch einen Landsmann umgebracht wird, gehört in der Auseinandersetzung in dieser Provinz [Nordirland] so sehr zum Alltag, daß es schon ungewöhnlich ist, wenn der Tod unschuldiger Menschen die Leute einen Moment innehalten läßt und sie zu der Frage bewegt, ob nicht dieses lange, rohe Hin und Her von Rache und Trauer geändert werden könne.
Nur wenige wagen es, darauf eine endgültige Antwort zu geben. Doch wird nun gerade diese Frage in Belfast, Dublin und London heiß diskutiert, nachdem hier [in Enniskillen] am 8. November elf irische Zivilisten bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen sind. Unter den Opfern befand sich auch die 20jährige Marie Wilson, eine Krankenschwester, die sich noch in der Ausbildung befand; sie wurde tödlich verletzt, als sie von einer Mauer begraben wurde, an der die Irisch-Republikanische Armee eine schwere Bombe versteckt hatte, um einen Gedenkgottesdienst zu stören...
,Ich hege keine Rachegefühle‘, sagte ihr Vater, der in den ersten Stunden des Zorns nach dem Anschlag viele Menschen in Großbritannien dadurch in Erstaunen versetzte, daß er sagte, er bete für die Mörder seiner Tochter, das sei seine Reaktion auf ihren Tod...
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.