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Christliches Heilen — „eine Forderung der Zeit“

Aus der Oktober 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gewisse Elemente der modernen Gesellschaft neigen dazu, alle Dinge im Leben, auch die heiligen, auf das Niveau von „Spiel und Spaß“ herunterzuziehen. Vor kurzem fanden wir in einer religiösen Zeitschrift eine Kleinanzeige; sie wandte sich mit Jünger-Spielen und Abenteuererzählungen, auch fantastischen Geschichten und Sciencefiction-Romanen, an Kinder.

Die Anzeige ließ nicht erkennen, wo die Jüngerschaft aufhörte und wo Science-ficton anfing. Und traurig stimmte der Gedanke, daß vielleicht junge Menschen heranwachsen, ohne daß sie so recht den Unterschied kennen zwischen dem „Stoff, aus dem die Träume sind“, und der lebensverändernden, lebenspendenden Wirklichkeit, die hinter der Forderung nach wahrer Jüngerschaft steht. Das christliche Heilen, das Jesus seinen Nachfolgern ans Herz legte, kann durchaus ein tiefgreifendes geistiges Abenteuer sein; aber es ist alles andere als ein Spiel oder ein Hirngespinst.

Im weitesten Sinne bildet das christliche Heilen tatsächlich die Substanz der Jüngerschaft. Es ist nicht für einige wenige Auserwählte gedacht, sondern es ist die heilige Pflicht eines jeden Nachfolgers Jesu. Diese heilige Aufgabe umfaßt nichts Geringeres als die Fürsorge für die gesamte Menschheit, und sie beginnt damit, daß wir unseren Nächsten so lieben wie uns selbst. Durch das metaphysische Heilen sollen die menschlichen Gemüter von Sünde gereinigt, trauernde Herzen getröstet, gebrochene Menschen und gebrochene Körper geheilt und das wahre Gute wiederhergestellt werden, das so vielen verlorengegangen zu sein scheint. Genau das vollbrachte Christus Jesus. Und kein Weg geht an seinem Wort vorbei, das an jeden von uns gerichtet ist: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue.“ Joh 14:12.

Für den christlichen Heiler, der vor den großen und drängenden Problemen unserer Zeit steht, ist ein kompromißloser Realismus unabdingbar — ein reifes Erkennen dessen, was für das Heilen notwendig ist, im Hinblick auf individuelles geistiges Wachstum, Erlösung und Wiedergeburt. Niemals darf der Christ die Tatsache aus den Augen verlieren, daß es beim Heilen letztendlich um Erlösung geht. Nicht nur sollen Krankheiten geheilt und Schmerzen gestillt werden, so wichtig diese Dinge auch für den Leidenden sind; beim christlichen Heilen geht es vielmehr darum, daß Sünde überwunden wird, daß wir schaffen, um selig zu werden.

Die Christliche Wissenschaft erklärt die eigentliche Ursache und Wirkung des metaphysischen Heilens von einem radikal geistigen Standpunkt aus. Sie lehrt, daß Gott allein die einzig regierende Macht ist, daß Seine Macht nur dem Guten dient und daß diese Macht die Schöpfung in Übereinstimmung mit den göttlichen Gesetzen der Harmonie, der Ordnung und der Reinheit erhält. Die Wissenschaft des Christus lehrt ferner, daß der eine allmächtige Gott unendlicher Geist und ewiges Leben ist und daß alles, was Er schafft, Sein Wesen zum Ausdruck bringen muß. Daher ist der Mensch als Gottes Gleichnis geistig, vollständig, und jeder Aspekt seines Seins tut das unsterbliche Gute Kund.

Diese grundlegende geistige Wirklichkeit ist die Wahrheit über unsere eigene Identität. Wir sind dieser von Gott geschaffene Mensch. Natürlich ist es klar, daß diese göttliche Norm völlig im Widerspruch steht zu jener anerzogenen materiellen Auffassung, daß Mann und Frau schwach, hinfällig, von Natur aus sündig, sterblich und körperlich seien. Doch der Christlichen Wissenschaft zufolge ist das sterbliche Erscheinungsbild, ganz gleich wie handfest und überzeugend es zu sein scheint, ein Trugbild, eine Täuschung — und durch geistiges Heilen kann bewiesen werden, daß das so ist.

Im Mittelpunkt dieser Demonstration steht unser Gebet und damit einhergehend Treue, Hingabe an das göttliche Gute und Demut. Wenn sich unsere Gebete auf die christlich wissenschaftliche Wahrheit des Seins gründen, durchbrechen sie die Trugbilder. Mit dem geistigen Sinn erkennen wir schon hier und jetzt etwas vom Reich Gottes. Eine wundervolle Umwandlung setzt im Bewußtsein ein. Licht fällt auf die dunklen Orte der Furcht, der Sünde und der Schmerzen. Wir erkennen besser, wer wir als Gottes Geschöpf sind. Unser Leben kommt dem Ideal näher. Wir werden geheilt; und wir können anderen dieses Heilen näherbringen.

In dem Artikel „Die Christliche Wissenschaft“ schreibt Mrs. Eddy: „Das metaphysische Heilen oder die Christliche Wissenschaft ist eine Forderung der Zeit. Jeder Mann und jede Frau würde danach verlangen und fragen, wenn sie seinen unendlichen Wert und seine feste Grundlage kennten. Das unfehlbare und feststehende Prinzip allen Heilens ist Gott, und dieses Prinzip sollte aus Liebe zum Guten, aus höchst geistigen und selbstlosen Beweggründen gesucht werden.“ Vermischte Schriften, S. 232.

Zwischen dieser „Forderung der Zeit“ und Spielen, fantastischen Geschichten und Science-fiction liegen Welten! Christi Aufforderung, ihm auf dem Weg des Heilens nachzufolgen, ergeht in dieser Stunde an uns alle. Und ohne jede Frage ist diese Jüngerschaft nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Aber diese heilige Arbeit hat gewiß auch ihre Freuden. Ja, nichts erfüllt das Leben mit mehr Freude oder Sinn oder Befriedigung als Gebet und Zwiesprache mit Gott — und die Fürsorge füreinander. Diese Dinge bilden den Kern des christlichen Heilens und wahrer Jüngerschaft.

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