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In Afrika, Asien, Europa, Australien und Lateinamerika erreichen die Kurzwellensendungen des Herolds der Christlichen Wissenschaft eine große Zuhörerschaft. Herold-Leser, die diese Sendungen nicht gehört haben, werden vielleicht gern einmal Manuskriptauszüge daraus lesen.

RADIOSENDUNG Nr. 24

Was Fürsorge für andere von uns verlangt

Aus der Oktober 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ansager: Sie hören den Herold der Christlichen Wissenschaft, eine Sendung der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft. Dieses Verlagshaus ist weltweit zuständig für die Veröffentlichungen Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, USA.

Derek: Herzlich willkommen zum Herold der Christlichen Wissenschaft. Am Mikrophon sind ...

Wanjohi: Und . Heute werden wir über die Fürsorge für andere sprechen — darüber, was es wirklich bedeutet, um das Wohl anderer bemüht zu sein, wie man von der Einstellung wegkommt: „Was kümmert mich das!“

Derek: Weißt du, ich bin im Laufe der Jahre immer dafür dankbar gewesen, daß ich nette Nachbarn hatte, die jederzeit bereit waren, mir beispielsweise ein Werkzeug zu leihen, oder alles stehen und liegen ließen, um auf meine Kinder aufzupassen. Doch wie ist das mit einem Fall zu vergleichen, wo jemand sich bereit erklärt, das behinderte Kind fremder Leute in seine Familie aufzunehmen...

Wanjohi: Dann tritt ein sehr viel tieferer Aspekt der Fürsorge für andere hervor.

Derek: Ganz bestimmt. Ja, solche Fürsorge erfüllt Christi Jesu Mahnung, daß wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst.

Wanjohi: Im Verlauf unserer heutigen Sendung werden Christliche Wissenschafter zu Wort kommen, die aus eigener Erfahrung von so einem Fall berichten können, wie du ihn erwähnt hast, und die durch Gebet Lösungen gefunden haben...

Derek: Unser nächster Gast hatte dabei einen ziemlichen Kampf durchzustehen. Sie mußte ihre gewohnte Lebensweise aufgeben, um einem anderen Menschen zu helfen, und fühlte sich der Aufgabe nicht gewachsen, die ihr da angetragen worden war.

Wanjohi: Unsere Mitarbeiterin unterhält sich mit .

Mein Mann und ich hatten erwartet, daß wir Kinder bekommen würden. Aber sie ließen auf sich warten, und so erschien es uns ganz natürlich, ein Kind zu adoptieren. Genügend viele Kinder brauchten ja ein Zuhause. Doch wünschten wir uns ein Baby. Es würde, so schien uns, ganz natürlich zu uns passen. Wir wurden an eine Adoptionsvermittlungsstelle verwiesen.

Und wie lange dauerte es, bis Sie Nachricht erhielten, daß ein Baby freigegeben wurde?

Aileen: Ein Jahr lang mußten wir Untersuchungen über die häusliche Situation über uns ergehen lassen, und nach Ablauf des Jahres rief jemand [von der Vermittlungsstelle] bei uns an und sagte, daß sie einen neugeborenen Jungen hätten.

Laurie: Wie heißt er?

Aileen: Er heißt Matthew. [Er] war ein prächtiger, gesunder, kleiner Kerl. Unsere Familie war damit komplett — so schien es mir jedenfalls. Dann klingelte eines Tages das Telefon, und es meldete sich die Leiterin der Vermittlungsstelle. Sie fragte uns, ob wir an einem zweiten Kind interessiert wären... Sie müssen wissen, wir hatten keinen entsprechenden Antrag gestellt. Auf den Gedanken war ich überhaupt nicht gekommen. Die Leiterin sagte, dieses Kind sei schon einmal adoptiert worden, habe sich dann aber abnorm entwickelt, und die Ärzte — nicht nur einer — hätten festgestellt, daß es einen Wasserkopf hatte. Die ärztliche Prognose lautete, daß das Kind sich nicht normal entwickeln würde und daß seine Sehkraft nachlassen würde. Es würde nie gehen können, nie aufrecht sitzen. Ja, man war völlig davon überzeugt, daß es nicht lange leben würde. Ich sagte der Leiterin, daß ich wohl zuerst einmal mit meinem Mann darüber sprechen müßte und daß ich darüber beten müsse. Daraufhin erwiderte sie: „Eben aus diesem Grund rufe ich Sie ja an. Denn ich glaube, daß Sie für ihn im Sinne der Christlichen Wissenschaft beten würden, und das ist im Moment die einzige Hoffnung für ihn.“ Ich sagte ihr, daß ich sie am nächsten Morgen zurückrufen würde. Alles andere hätte ich mir gewünscht, nur das nicht. Als mein Mann abends nach Hause kam, sprachen wir darüber und überlegten, was das für uns beide bedeuten würde.

Laurie: Ihr Mann ist offensichtlich auch Christlicher Wissenschafter.

Aileen: Mein Mann ist in der Christlichen Wissenschaft groß geworden. Bis ich meinen Mann kennenlernte, hatte ich noch nie etwas über die Christliche Wissenschaft gehört. Mich hat es sehr beeindruckt, wie er Gott ins Alltagsleben der Menschen hineinbringen konnte. Zu meiner Überraschung war er bereit, das Kind aufzunehmen.

Laurie: Und wie dachten Sie darüber?

Aileen: Ich wußte nicht, ob ich dazu wirklich bereit war. Ich wußte nicht, ob ich das konnte. Ich hatte überhaupt keine Erfahrung mit behinderten Kindern gehabt... Ich war wohl neugierig, wie das Kind aussehen würde. Doch war ich mir darüber im klaren, daß das körperliche Erscheinungsbild des Kindes auf keinerlei Weise unsere Entscheidung beeinflussen durfte. Ich erinnere mich daran, daß ich in jener Nacht wenig Schlaf fand und viel betete. Ich habe immer Gott vertrauen können. Aber jetzt mußte ich sozusagen darauf vertrauen, daß ich Gott vertrauen konnte. Es war wie in der Nacht, die Jesus vor der Kreuzigung in Gethsemane verbracht und in der er gebetet hatte: Vater, wenn es Dein Wille ist, so nimm dieser. Kelch von mir, doch nicht mein, sondern Dein Wille geschehe. Siehe Lk 22:42. Irgendwann wurde mir in jener Nacht klar, daß mir noch eine andere Möglichkeit offenstand. Ich brauchte nicht davon auszugehen, daß ich ein behindertes Kind in unsere Familie aufnahm. Vielmehr bot sich mir die Möglichkeit, Gottes Schöpfung zu erkennen. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „In der Wissenschaft ist der Mensch der Sprößling des Geistes. Das Schöne, das Gute und das Reine sind seine Ahnen." Science and Health (Wissenschaft und Gesundheit), S. 63: “In Science man is the offspring of Spirit. The beautiful, good, and pure constitute his ancestry.“ ... Ich konnte in unserer Familie nur Gutes für dieses Kind erwarten. [In Wirklichkeit] war es der Sprößling, das Geschöpf [Gottes], das Produkt der göttlichen Liebe. Und ich konnte doch nicht zögern, mehr Liebe in unser Heim aufzunehmen. Wenn Gott Liebe ist und Er uns die Fähigkeit gibt, einander zu lieben, dann zeigt Er uns auch, wie wir diese Liebe betätigen können. Gegen Morgen hatte ich das Gefühl, daß es richtig war, diesen Jungen aufzunehmen, der ja offensichtlich brauchte, was wir ihm geben konnten: Gebet im Sinne der Christlichen Wissenschaft, und das bedeutete für ihn Hoffnung. Hier hatten wir eine weitere Gelegenheit, Gottes Liebe in unserem Leben auszudrücken. Und das würde alle segnen. Es würde keine Last werden.

Laurie: Wie bald kam das Kind dann zu Ihnen?

Aileen: Es dauerte keine Woche... Es war ein hübscher kleiner Junge mit blauen Augen und blondem Lockenschopf, der da in seinem tragbaren Kindersitz saß und uns so lieb anlächelte. Sein Kopf war ungewöhnlich groß; er konnte nicht aufrecht sitzen, Hände und Füße waren aber voll bewegungsfähig. Ich erinnere mich, daß er mit seinen kleinen Füßen strampelte und die Hände nach einem Spielzeug ausstreckte. Er drückte nur Freude aus. Alle noch verbliebenen Zweifel lösten sich in jenem Augenblick auf.

Laurie: Und wie heißt dieser Junge?

Aileen: Craig.

Laurie: Craig. Haben sich Matthew und Craig miteinander vertragen?

Aileen: Ja, sehr, sie freundeten sich sofort an. Und es war einfach herrlich, das zu beobachten. Die Ärzte hatten gesagt, [Craig] würde nicht älter als drei werden. Das heißt, nach ihrer Erfahrung hatten sich andere Kinder [die diese Behinderung gehabt hatten] körperlich nicht so entwickelt, daß sie eine Überlebenschance gehabt hätten. Ich sah das genau anders herum. Unsere Einheit mit Gott, dem Schöpfer alles Guten, und die Fortdauer der göttlichen Schöpfung bestehen im Bereich des Geistigen. In diesem geistigen Bereich ist alles gut, ist alles vollkommen. Denn Gott hat es so eingerichtet. Ich wußte, daß das auch für Craig, als Sprößling des Geistes, galt. Das Geistige ist Craigs beständige, wirkliche Identität und die einer jeden anderen Idee Gottes und Seiner Kinder.

Laurie: Und Sie erwarteten, daß sein Zustand der geistigen Tatsache weichen würde.

Aileen: Das mußte er. Davon war ich überzeugt. Wir beteten jeden Tag, um zu erkennen, daß der Junge normal war und ein willkommener Familienzuwachs und ein normaler Teil unserer Familie. Wir riefen eine Ausüberin an, eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, und baten sie um Unterstützung bei unseren Gebeten für das Kind. Alles verlief ganz normal. Die geäußerten Befürchtungen haben sich nicht erfüllt. Man hatte erwartet, daß der Junge erblinden würde. Das traf nicht ein. Er entwicklte sich und wuchs heran. Er konnte sitzen und lernte laufen. Alle Symptome, die mit dem frühkindlichen Befund in Verbindung standen, sind völlig verschwunden. Damals war sein Kopf im Verhältnis zu seinem Körper ungewöhnlich groß. Aber heute, er ist jetzt neunzehn,... ist er körperlich gesund, und er hat in der Schule [Amerikanischen] Fußball gespielt. Er hat jetzt seine eigene Wohnung. Er ist berufstätig. Er steht heute auf eigenen Füßen.

Laurie: Haben Sie Ihre Entscheidung je bereut?

Aileen: Ja, sicher. [Denken nicht alle Eltern] manchmal gern an ein ungebundenes Leben zurück? Nein, es war nicht leicht. Ständig kamen neue Anforderungen auf uns zu. Doch hatten [sie] auch immer ihren Lohn. In unserer Familie hätten wir uns nie gegenseitig so sehr schätzen gelernt, wie es auf diese Weise der Fall gewesen ist. Unsere Erfahrung wäre einfach sehr viel ärmer an Liebe gewesen. Für die Eltern ist es tröstlich zu wissen, daß wir ja nichts allein tun, daß unser Vater-Mutter Gott in den schwierigsten Augenblicken unmittelbar bei uns ist und für uns sorgt, während wir für unsere Kinder sorgen. Wir können uns auf Ihn verlassen, wie sie sich auf uns verlassen. Denn durch unser Gottvertrauen sorgen wir für unsere Kinder. Gottes Liebe ist bei uns. Gott ist Liebe, und diese Liebe ist unbegrenzt für alle da, die sie erfahren wollen.

Laurie: Vielen Dank, Aileen.

Aileen: Nichts zu danken.

Laurie: Wir sprachen mit Aileen Cord aus Williamston, [im amerikanischen Bundesstaat] Michigan.

Wanjohi: Wir haben soeben gehört, daß wir fähig sind, füreinander zu sorgen, weil diese Fähigkeit der Macht der Liebe, der Macht Gottes, entspringt...

Wenn Sie das ganze Programm des Herolds der Christlichen Wissenschaft hören möchten, schreiben Sie bitte an: Letterbox; P.O. Box 860; Boston, MA, USA 02123. Wir werden Ihnen dann eine Liste mit den Kurzwellenfrequenzen für Ihr Sendegebiet zuschicken.

Sie können sich auch überall in der Welt in den örtlichen Leseräumen der Christlichen Wissenschaft Kassetten mit den Radiosendungen anhören oder sie kaufen.

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