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Die Christliche Wissenschaft ist im Kommen, nicht im Schwinden begriffen

Aus der Mai 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In unserer Familie geht die Geschichte von einer lieben Großmutter um, die einmal über eine Bekannte, die es eilig hatte, die Bemerkung machte: „Sie ging genauso schnell, wie sie kommen konnte." Und manchmal sagt man von jemandem, der verwirrt ist: „Er weiß nicht, ob er kommt oder geht."

Es ist gut, den Unterschied zu kennen!

Von Anfang an hat das sterbliche Gemüt den Untergang der Christlichen Wissenschaft
Christian Science (kr'istjən s'aiəns) vorausgesagt. Selbst in den ersten Jahren wurde vorhergesagt, daß die Christliche Wissenschaft im „Schwinden" begriffen sei. Aber offensichtlich war damals — aus menschlicher Erfahrung gesehen — die Wissenschaft des Christus in Wirklichkeit im „Kommen". Das stimmt auch heute noch. Wir brauchen jedoch die gleiche geistige Einsicht wie die Menschen damals, um Gottes Plan wahrnehmen zu können, der inmitten der Täuschung und Finsternis des fleischlichen Gemüts sichtbar wird.

Eine vertraute Bibelstelle gibt uns Inspiration und zugleich eine wichtige Richtlinie. Der Psalmist singt: „In deinem Lichte sehen wir das Licht."  Ps 36:10. «

Wenn ein Christlicher Wissenschafter sich einer physischen Krankheit gegenübersieht, so ist die christlich wissenschaftliche Regel, daß er sich an Gott um Licht und Verständnis wendet. Sind wir gehorsam, dann beginnen wir, jede Situation mit anderen Augen zu betrachten. Aber wir sehen sie nicht nur anders, sie ist im Licht des geistigen Verständnisses buchstäblich verändert. Wir sehen, wie Gottes unwiderstehliches Gesetz in der menschlichen Erfahrung gegenwärtig und wirksam ist. Wir fühlen die Gegenwart einer neuen, bedeutenden geistigen Triebkraft, und die Heilung tritt ein.

Ähnlich verhält es sich mit der Sache der Christlichen Wissenschaft. Wenn wir irrtümlicherweise meinen, wir seien nur Mitglieder einer kleinen Religionsgemeinschaft, die in einer materialistischen Welt ums Überleben kämpft, werden wir vielleicht entsprechend denken und handeln. Wenn wir aber verstehen, daß die Christliche Wissenschaft die in der menschlichen Erfahrung erscheinende Christus-Idee ist, und von dieser Grundlage aus beten und arbeiten, haben wir ganz natürlich mehr Licht. Wir bewegen uns dann in Übereinstimmung mit der gewaltigen Macht und Quelle, die diese Idee in erster Linie hervorgebracht hat. Mit anderen Worten, wir erkennen, daß es Gottes, nicht unser „Werk" ist.

Das bedeutet nicht, daß wir passive Beobachter sind. Im Gegenteil, nur wenn wir in dem christlichen Kampf mit unserem sogenannten Selbst erfolgreich sind, können wir unseren Fuß auf den Felsen der Wahrheit setzen und so an der Erfüllung von Gottes Plan teilhaben. Christus Jesus vergleicht einen Menschen, der seine Worte nicht nur hört, sondern danach handelt, mit „einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute"  Mt 7:24..

Wenn wir erkennen, daß die Christliche Wissenschaft die in der menschlichen Erfahrung aufdämmernde Christus-Idee ist, tut sich uns eine umfassende und inspirierende Perspektive auf. Anfang des Jahrhunderts schrieb Mary Baker Eddy in einer Botschaft an Die Mutterkirche: „Wie die Stille der Nacht die Dämmerung und die Geschäftigkeit des Morgens ankündigt, wie die Trägheit von heute neue Energie für morgen prophezeit, so deuteten die heidnischen Philosophien und Stammesreligionen von gestern nur auf die geistige Morgendämmerung des zwanzigsten Jahrhunderts hin — auf eine Religion, die sich von ihrer Materialität löst." Botschaft an Die Mutterkirche für 1902, S. 5.

Tatsächlich sehen die, die ihre Augen offenhalten, viele Zeichen dieser Morgendämmerung. Heilung, wie Mrs. Eddy sie beschreibt, ist eins der grundlegendsten. Heute sind viel mehr christliche Kirchen als zu Beginn des Jahrhunderts für den Gedanken aufgeschlossen, daß Gebet auch beim Heilen von Krankheit wirksam ist, nicht nur wenn es Probleme der „Anpassung" und zwischenmenschlicher Beziehungen zu lösen gilt. Das christlich-wissenschaftliche Heilen dauert an. Vielleicht finden wegen der sich verändernden Natur der heutigen Gesellschaft Heilungen, die durch christlich-wissenschaftliche Behandlung bewirkt werden, oft in einem Rahmen statt, der irgendeinen entsprechenden „Beweis" umfaßt — zum Beispiel eine von der Firma geforderte Röntgenaufnahme, eine Untersuchung für eine Versicherungsgesellschaft oder einen Krankenhausaufenthalt, der Beobachtung und Pflege, nicht aber medizinische Behandlung einschließt. Der wissenschaftliche Charakter von Geistigkeit und Gebet klopft weiter mit Nachdruck an die Tür menschlichen Denkens.

Wie Mrs. Eddy vorausgesagt hat, ist der Sauerteig der geistigen Idee auf den Gebieten der Wissenschaft, Theologie und Medizin am Wirken. Die neue, mehr geistige Idee von Gott beeinflußt die menschliche Erfahrung. Sie ist nicht lediglich eine weitere religiöse Einstellung — etwas, was dem allgemeinen Wandel menschlicher Ansichten unterliegt und daher beeinflußt und verschlungen werden kann. Sie ist etwas, was weit über das menschliche Leben hinausreicht und es unwiderstehlich ändert.

Mitte unseres Jahrhunderts schien es, als ob die Gewalt des Materialismus beinahe nicht zu brechen wäre; in den letzten drei Jahrzehnten jedoch haben sich die Dinge ganz anders entwickelt — und viel schneller als erwartet.

Um nur ein Beispiel von vielen anzuführen: Vor kurzem erschien in der New York Times ein Artikel, der von einer Studie berichtet, nach der Männer und Frauen, die zu selbstloser Liebe neigen, weniger Infektionskrankheiten hatten als andere. „Diese Ergebnisse", so hieß es in dem Bericht, „erhärten die einer früheren Studie,. .. in der die Immunität von Personen geprüft wurde, bevor und nachdem sie einen [inspirierenden] Film gesehen hatten.. . Bei den meisten Personen, die den Film gesehen hatten, war ein bedeutender, wenn auch nur vorübergehender Anstieg der Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen der oberen Atmungswege festzustellen. Und als die Personen aufgefordert wurden, eine Stunde lang sich Augenblicke ins Gedächtnis zu rufen, in denen sie geliebt hatten oder geliebt worden waren, blieb der Grad der gemessenen Immunität die ganze Zeit auf dem höheren Stand."  Daniel Goleman, „Psychologists Pursue the Irrational Aspects of Love", The New York Times, 22. Juli 1986. (Stellen Sie sich vor, was man nach einer christlich-wissenschaftlichen Schülerversammlung feststellen würde!)

Auf dem Gebiet der Physik wird in zunehmendem Umfang der subjektive mentale Charakter der Beobachtung und Erfahrung als Tatsache anerkannt. Ein führender Physiker erläutert: „Das Universum existiert nicht da draußen, unabhängig von uns. Wir tragen unweigerlich zu dem, was zu geschehen scheint, bei. Wir sind nicht lediglich Beobachter. Wir sind Teilnehmer. In einem unerklärlichen Sinn ist dies ein teilnehmendes Universum."  John Archibald Wheeler, zitiert in „Face to Faith", The Guardian (London), 9. März 1987.

Wir stehen tatsächlich an der Schwelle historischer Veränderungen, was das Selbstverständnis der Menschheit betrifft. Die Veränderungen in der menschlichen Gesellschaft sind nicht alle positiv, was Mrs. Eddy schon angedeutet hat. Die Umwälzungen und der Aufruhr sind stürmisch, und zwar physisch wie gesellschaftlich. Es kann uns beinahe wie eine „biblische" Zeit vorkommen, in der gewaltige Probleme wie Hungersnot, Krieg und Seuchen in krassem Gegensatz zu der Stimme geistiger Prophezeiung und göttlicher Zusicherung stehen. Aber in Wahrheit ist es die neu-alte Idee der Allheit Gottes — diese Idee, die göttlich ist —, die die Welt verändert. Wir brauchen ein größeres Verständnis, wie Mrs. Eddy es hatte, von dem, was in der Welt geschieht beim Erscheinen der Christlichen Wissenschaft auf dem menschlichen Schauplatz. Das ist für die Ausübung der Christlichen Wissenschaft in der heutigen Zeit unerläßlich.

Mrs. Eddy schreibt: „Die materiellen Fragen unserer Zeit über das Wiedererscheinen der kindhaften Idee vom Menschen Gottes gleichen denen einer Mutter im Fleisch, obgleich sich die Antworten auf die geistige Idee im Sinne der Christlichen Wissenschaft beziehen.. ." Dann führt sie einige dieser Fragen und Antworten an:

„Wieviel wiegt er?
Seine Substanz überwiegt die materielle Welt.

Wie alt ist er?
Seiner Tage ist nicht Anfang noch Ende.

Wie heißt er?
Christus-Wissenschaft." Vermischte Schriften, S. 167.

Das Kommen der Christus-Wissenschaft hat nichts mit menschlicher Initiative und menschlichen Gedankenvorgängen zu tun. Es gleicht mehr dem Zusammentreffen gewaltiger Ereignisse — so wie der Sonnenaufgang eintritt, weil die Erde sich langsam gedreht und uns wieder in das Licht der Sonne gebracht hat.

Da die Christliche Wissenschaft göttlich veranlaßt ist, kam sie zur rechten Zeit — zu einer Zeit, zu der sie kommen mußte, um das Christentum wiederherzustellen und der Menschheit das geistige Wesen des Menschen zu zeigen. Sie ist weder zu spät noch zu früh gekommen, und sie bleibt hier, ganz gleich, wie unterentwickelt oder gering der vorläufige Eindruck sein mag, den jemand von ihr hat.

Das ist eine Religion nach Gottes Art, nicht nach menschlicher Art. Sie entstand durch das Lauschen auf Geist, Gott. Gott gab sie als wissenschaftliches Christentum dem Menschengeschlecht; sie kennzeichnet den Beginn eines geistigen Zeitalters.

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