Bei jeder kreativen Tätigkeit, ob wir nun Künstler, Schriftsteller, Hausfrau, Lehrer oder Unternehmer sind, suchen wir nach neuen und originellen Wegen, die nützlichen Ideen, die uns ständig kommen, zum Ausdruck zu bringen. Manchmal mögen wir innehalten und uns fragen: „Wo kommen diese Ideen her?" Manch einer meint vielleicht, sie hätten ihren Ursprung im menschlichen Gehirn und hingen deshalb vom individuellen Erbgut, von der Umwelt oder der Erziehung ab. Aber andere erkennen Gott als den einzigen Schöpfer und somit als die Quelle aller Intelligenz.
Christi Jesu Leben ist ein Beispiel dafür. Er wußte, daß zwischen Gott und ihm eine Vater-Sohn-Beziehung bestand, und er wandte sich an seinen himmlischen Vater, um die geistigen Ideen zu erhalten, die er zur Erfüllung seiner Mission als Lehrer und Heiland benötigte. In allem, was er sagte und tat, verkörperte er den Christus, den Geist Gottes. Christus öffnet die Tür zu unendlichen Möglichkeiten, und durch die Erleuchtung des geistigen Verständnisses bringt er den Menschen eine Fülle kreativer Ideen.
Wie aber kann uns all das heute helfen, wenn wir an einem Projekt sitzen — einer Sache, die wir entweder für uns selbst oder zur Verbesserung der Lebensumstände anderer tun — und nicht weiterwissen? Wir können uns im Gebet an Gott wenden und Ihn demütig als die Quelle unserer Intelligenz anerkennen.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch diese Intelligenz ausdrückt; sie gibt uns einen völlig geistigen Begriff vom Menschen als Gottes Idee — Seine Widerspiegelung. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zeigt uns Mrs. Eddy Gott und den Menschen aus der folgenden aufschlußreichen Perspektive:
„Gott: Göttliches Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe, Seele, Geist, Gemüt.
Der Mensch: Gottes geistige Idee, individuell, vollkommen, ewig." Und dann folgt eine Wörterbuchdefinition des Begriffs Idee: „Ein Bild im Gemüt; der unmittelbare Gegenstand des Verständnisses. — Webster." Wissenschaft und Gesundheit, S. 115.
Hier wird der Mensch von einem geistigen Standpunkt aus erklärt, der uns allen ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. Uns leuchtet ein, daß wir uns nicht länger auf irgendwelche persönlichen Fähigkeiten zu verlassen brauchen, sondern statt dessen anerkennen können, daß das eine Gemüt, Gott, Seine Originalität und Vollkommenheit in Seiner Schöpfung ständig zum Ausdruck bringt. Und jeder von uns spiegelt dieses Wissen wider.
Hier mag jemand fragen: „Wie weiß ich, ob ein Gedanke, der mir kommt, von Gott stammt?" Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, finden wir eine ähnliche wichtige Frage: „Wie kann man wahre Ideen von Illusionen unterscheiden? Dadurch, daß man den Ursprung beider ergründet. Ideen sind der Ausfluß des göttlichen Gemüts. Gedanken, die dem Gehirn oder der Materie entspringen, sind Schößlinge des sterblichen Gemüts; sie sind sterbliche materielle Annahmen. Ideen sind geistig, harmonisch und ewig." Ebd., S. 88.
Wir brauchen Demut und Beharrlichkeit, um diese Unterscheidung machen zu können, denn wir müssen zuerst der Ansicht entwachsen, wir hätten ein eigenes, von Gott getrenntes Gemüt. Und nicht immer erlangen wir die eindeutige Gewißheit, ohne darum zu ringen. Doch wenn wir die begrenzende Vorstellung, Gemüt sei in der Materie, aufgeben und die Wirklichkeit akzeptieren, daß der Mensch der intelligente Ausdruck des einen Gemüts ist, stellen wir fest, daß wir uns ebenso wie Christus Jesus an Gott und so die erforderlichen rechten Lösungen finden können.
Jesus bezeichnete sich als „der gute Hirte" Siehe Joh 10:9-11., der seine Herde auf fruchtbares Weideland führt. Er sagte: „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.. . Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen." Hier bezog er sich auf den Christus, die ewige Wahrheit, die er ausdrückte.
Überall, wo der Meister hinkam, zeigte er den Menschen, wie reich sie gesegnet werden, wenn sie in der Herde Gottes leben. Er befreite Männer und Frauen von ihrer Last — von Krankheit, Blindheit, Sünde und Lähmung — und gab ihnen ihr rechtmäßiges Erbe der Gesundheit und Freiheit.
Jesus forderte seine Jünger auf, ihre Netze auszuwerfen, und als sie das taten, „fingen sie eine große Menge Fische" Lk 5:6.. Ein anderes Mal wurden Tausende, die ihm in die Wüste gefolgt waren, mit nur wenigen Broten und Fischen gespeist, und „sie aßen alle und wurden satt" Mt 15:37.. Jesus bewies, daß Gottes Macht und Gegenwart etwas Konkretes, Praktisches ist und ihren Hunger reichlich stillte.
Wenn wir so denken — wenn wir uns an Gott, Gemüt, als die Quelle aller rechten, geistigen Ideen wenden —, können wir dazu beitragen, den großen geistigen Hunger, der heute in der Welt herrscht, zu stillen, und so die Not lindern. Ein Korrespondent des Christian Science Monitors sagte in einem Bericht aus verschiedenen Ländern, daß sich viele Menschen auf der Welt im Grunde mit einem Mangel an Ideen konfrontiert sähen. „. .. es herrscht ein Hunger nach Ideen, die zu neuen Forschungen führen und zu verbesserten, dürreresistenten Getreidesorten. Es besteht ein Hunger nach neuen landwirtschaftlichen Methoden. . .
Die Landwirte brauchen neue Anreize, damit sie anbauen, was die Menschen so dringend für ihre Ernährung brauchen." The Christian Science Journal, März 1985, S. 148.
Wir können beten, damit wir selber empfänglich sind für die geistigen Ideen, die Gott Seiner Schöpfung ständig mitteilt. Wie dankbar sind wir für die neuen Gedanken, die wir dieses Jahr, diesen Monat oder gerade heute von Gott empfangen haben? Je häufiger wir Gott als die Quelle aller Intelligenz anerkennen und uns selbst — ja alle Menschen — als den „unmittelbare[n] Gegenstand des Verständnisses" sehen, um so schneller werden die Menschen Lösungen für die dringenden Probleme finden.
Weder Bürokratismus, Habgier noch Korruption kann den Strom rechter Ideen einschränken, die ständig zur Verfügung stehen, um die Menschheit zu bereichern. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft lesen wir: „In Gottes Schöpfung wurden Ideen fruchtbar, gehorsam gegen das Gemüt." Wissenschaft und Gesundheit, S. 544. In Gottes wohlgeordnetem Universum gibt es keinen Mangel; die von Gott ausströmende Liebe reicht immer aus, um jedes Seiner Kinder in reichem Maße zu segnen.
