„Der Herr ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke“ (Psalmen).
Nach einem häuslichen Unfall plagte mich lange Zeit ein verletzter Fuß. Ich wurde zwar schnell von den starken Schmerzen befreit, doch die völlige Heilung ließ auf sich warten. Die inspirierte Wahrheit aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben, denn in der Vollkommenheit ist kein Raum für Unvollkommenheit“ hatte ich immer wieder — und wie ich meinte — mit Verständnis bekräftigt. Trotzdem änderte sich der Zustand des Fußes nicht.
Mit Hilfe der Gebete einer Ausüberin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) erkannte ich schließlich, daß eine falsche Denkweise mich daran hinderte, die herrliche geistige Wahrheit, daß der Mensch frei ist, für mich selber zu beanspruchen. Ich war innerlich noch nicht von dem Unfall losgekommen und hatte mir wegen meiner Ungeschicklichkeit Vorwürfe gemacht. Dadurch ließ ich den Unfall in Gedanken immer wieder geschehen!
In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Die Gottheit war zufrieden mit ihrem Werk. Wie könnte sie auch anders als zufrieden sein, da ihr Erzeugnis, die geistige Schöpfung, der Ausfluß ihres unendlichen Selbstgenüges und ihrer unsterblichen Weisheit war?“ Jetzt dämmerte die befreiende Erkenntnis in mir auf: Gott war mit mir zufrieden! Mit anderen Worten, in Wirklichkeit hatte ich mich als der von Gott geschaffene geistige Mensch ununterbrochen in der Obhut und unter der Herrschaft der göttlichen Liebe befunden — und dort würde ich mich als Seine Schöpfung immerdar weiter befinden. Es war ganz einfach! Die Heilung trat sofort ein.
Durch diese Erfahrung gewann ich ein vorher nicht gekanntes Gefühl der Selbstachtung. Bis zu einem gewissen Grade war das menschliche Selbst mit dem Geist des Evangeliums erfüllt worden.
Eine Möglichkeit, unsere Dankbarkeit auszudrücken, haben wir durch aktive Kirchenarbeit. Ich hatte einmal Schwierigkeiten, auf einem Ohr zu hören. Zuerst nahm ich es nicht besonders ernst, bis ich eines Morgens auf dem Ohr überhaupt nichts mehr hörte. Es war nur ein schwerer Druck zu spüren. Es überkam mich große Furcht. Doch dann erinnerte ich mich an die soeben geschilderte Erfahrung, und ich konnte diese Furcht überwinden.
Zu dieser Zeit beschäftigte mich sehr ein Problem in unserer Zweigkirche. Es schien in dieser Angelegenheit einige Verwirrung zu herrschen, und offensichtlich gab es mehrere Lösungen. Was nötig war, war das rechte Lauschen auf Gottes Stimme. Ich nahm mir vor, im geistigen Suchen nicht nachzulassen, bis die Lösung zu erkennen war.
An dem Morgen, an dem ich feststellte, daß ich auf dem einen Ohr nicht hören konnte, führte ich ein Telefongespräch mit einem Kirchenmitglied. Danach empfand ich viel Freude über die ausgetauschten geistigen Wahrheiten. Dabei hatte ich nicht einen Augenblick an die Hörschwierigkeit gedacht. Eigentlich war ich nur sehr dankbar, daß ich einer Kirche angehöre, die mir hilft, inspiriert, fortschrittlich und diszipliniert zu denken. Kurz darauf stellte ich fest, daß sich der Druck in dem Ohr gelöst hatte. Nach etlicher Zeit hörte ich jetzt wieder einwandfrei. Ich bin Gott tief dankbar.
Hamburg, Bundesrepublik Deutschland