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Einige Fragen und Antworten über die Christliche Wissenschaft

Aus der Oktober 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wahrscheinlich hat es zu keiner Zeit in der Geschichte der Menschheit mehr Informationen über alle möglichen Sachgebiete gegeben als heute. Unser Zeitalter wird als Informationszeitalter bezeichnet. Immer mehr Datenbanken ermöglichen dem einzelnen den Zugriff auf ein Informationsspektrum, das früher nur Forschungsinstituten mit einem großen Mitarbeiterstab zur Verfügung stand. Und doch bleiben Fragen offen, bohrende Fragen, die nur „von Mensch zu Mensch“ beantwortet werden können — tiefinnere Fragen, die unser Leben, unsere Hoffnung, unsere Gedanken über Gott betreffen.

In dieser fortlaufenden Serie teilen wir unseren Lesern mit, wie bei Gesprächen, Diskussionen und in Briefen Fragen über die Christliche Wissenschaft beantwortet wurden.

Aus einem Brief an einen erklärten Atheisten

Frage: Mrs. Eddys Definition des Todes in Wissenschaft und Gesundheit als „eine Illusion, die Lüge vom Leben in der Materie ...“ scheint absurd. Wie können Sie sagen, daß der Tod eine Illusion sei?

Antwort: Über Jahrhunderte haben Christen die Meinung verfochten, daß der Tod nicht das Ende der Identität oder des Seins eines Menschen bedeute, mag der Anschein auch noch so sehr dafür sprechen. Das heißt nicht, daß man das menschliche Phänomen des Todes verneint. Noch wird hiermit gesagt, daß Christliche Wissenschafter den Tod nicht mit aller Macht und auf dem für sie wirksamsten Weg bekämpften. Sondern es soll eher bedeuten, daß der Tod nicht das ist, was er zu sein scheint, daß er letzlich trügerisch ist, genauso wie die scheinbare Festigkeit der Materie vom Standpunkt der Quantenphysik des 20. Jahrhunderts in Frage gestellt worden ist. Solche Überzeugungen — so schwierig es für jemanden mit Ihren Ansichten auch sein mag, damit übereinzustimmen — sind das Herz einer praktischen Religion, die sogar unter solch schrecklichen Bedingungen wie in Konzentrationslagern vielen Christlichen Wissenschaftern geholfen hat, sich mehr, nicht weniger, für das menschliche Leben einzusetzen. Die Christlichen Wissenschafter beanspruchen nicht, den Tod vollständig überwunden zu haben, aber durch ihre heilende Religionsausübung wird das Leben vieler Menschen erhalten und verlängert, die sonst ein frühes Ende gefunden hätten. Und so wird auch für viele das Leben mit neuer Freude erfüllt, mit neuem Sinn und Zweck.

Aus einem Gespräch mit einer Schulklasse Jugendlicher in einer jüdischen Synagoge

Frage: Wie denken Sie über ein geistig behindertes Kind? Wie paßt das in Ihre Anschauungen?

Antwort: Den Christlichen Wissenschafter bekümmern diese offensichtlich unverständlichen Situationen im Leben genauso sehr wie jeden anderen. Warum werden wir davon betroffen? Warum ich? Warum meine Familie? Warum gerade jetzt? Wie schmerzlich und traurig uns das alles vorkommt, besonders weil es keinen Grund oder keine einleuchtende Erklärung dafür gibt! Aber andererseits gibt es oft sehr wenige wirklich befriedigende Gründe für menschliche Dinge. Das Menschliche scheint sich immer einer Erklärung zu widersetzen, fast so als wollte uns das menschliche, materielle Dasein durch seine Natur ständig aus dem Gleichgewicht bringen und als ob wir unentwegt versuchten, etwas zu beantworten, was wirklich unbeantwortbar ist.

Doch in Anbetracht all dessen, was wir über das Leben, über Gott und Seine Macht und Gegenwart sagen, kann ich nicht glauben, daß Gottes Fürsorge nur begrenzt ist, daß nur kleinere Dinge davon erfaßt werden, aber die schwierigen Fälle ausgeschlossen sind. Wenn wir etwas über die unwiderlegbare Wirklichkeit der geistigen Macht und des geistigen Verständnisses lernen, erkennen wir, daß Kinder von so etwas Schwerem wie geistiger Behinderung befreit werden können, weil Gottes Wirken das nicht ausschließt. Tatsächlich gab es Fälle, wo Kinder durch jahrelanges, beharrliches Gebet von der Behinderung geheilt wurden.

Könnt ihr euch vorstellen, was Jesus in Jairus’ Haus empfunden haben muß, als die Trauernden ihn alle auslachten, weil er über die Tochter des Vorstehers der Synagoge sagte: „Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft.“? Das klang offensichtlich für die Umstehenden zu lächerlich. Oder bedenkt einmal, wie sich Jesus am Grab von Lazarus verhielt, wie er Gott dankte, daß er sein Gebet immer erhörte — sogar angesichts eines solch offensichtlich aussichtslosen Falls. Wenn wir aus diesem ausgezeichneten Beispiel etwas lernen wollen, müssen wir es ernst nehmen und sogar die schwierigsten Angelegenheiten Gott anheimstellen.

Aus einem Gespräch in einer Konfessionsschule

Frage: Sind nicht durch Jesu Versöhnung für uns schon alle unsere Sünden vergeben?

Antwort: Wir glauben, daß Jesu Versöhnung absolut wichtig für die Zerstörung der Sünde in unserem Leben ist. Aber seine Versöhnung gibt uns nicht automatisch Vergebung. Statt dessen gibt sie uns die geistigen Mittel, mit denen wir die Sünde bekämpfen und überwinden können. Wenn die Sünde durch Reue und Besserung und durch Teilhabe an Christi Versöhnung zerstört ist, erhalten wir Vergebung. Und wir begreifen, daß die Sünde niemals wirklich Teil unserer eigentlichen Natur war.

Mit anderen Worten, uns wird vergeben nicht mitten beim Genießen der Sünde, sondern wenn wir in unserem eigenen Leben nicht mehr sündigen. Die Bibel lehrt uns, das Gute zu lieben und das Böse zu hassen. Das bedeutet nicht, daß wir die Sünder hassen oder sie selbstgerecht behandeln sollen. Wir hassen die Sünde — mit „gründlichem Haß“ —, aber wir lieben und vergeben den Opfern der Sünde und helfen ihnen, sich umzuwandeln, wenn sie sich von uns helfen lassen.

Aus einem Gespräch mit einer Oberstufenklasse, die das Thema „Religionen der Welt“ behandelte

Frage: Ich habe gehört, daß Ihre Heiler die Heilige Schrift studieren, viel beten und sehr gläubig sind. Muß die Person, die sie heilen, genausoviel wissen oder genauso gläubig sein?

Antwort: Nicht unbedingt. Viele Menschen sind einfach geheilt worden, weil der klare, reine Gedanke eines christlich-wissenschaftlichen Heilers oder Ausübers sie befähigte, die Liebe Gottes tiefer und intensiver zu fühlen.

Was geschieht, wenn man ein helles Licht in ein Zimmer stellt? Man kann alles klar sehen — so wie es wirklich ist. Mit Ausübern ist es ebenso — ihr Verständnis von sich selbst und anderen, das Verständnis, daß wir alle Kinder Gottes sind, zu Seinem geistigen Gleichnis geschaffen, strahlt Gottes Licht aus. Wenn man mit jemandem zusammen ist, der Gottes Licht ausstrahlt oder mitteilt, stellt man fest — zumindest wenn man willens ist, seine Augen zu öffnen —, daß man sich selbst in diesem Licht zu sehen beginnt, und das bereitet den Weg für die Heilung. Auch wenn man noch nie etwas über Gott gehört hat, kann man doch von Seiner zärtlichen Liebe geheilt werden. Wichtig ist nicht, wieviel man über Gott weiß, sondern daß man danach strebt, mehr über Ihn zu erfahren, mehr im Glauben zu leben, daß man bereit ist, umgewandelt und wiedergeboren zu werden — das ist es, was einen für die Heilung empfänglich macht. Übrigens braucht auch der erfahrenste Ausüber dieses demütige Sehnen und Streben, Gott besser zu kennen, wenn er überhaupt Heilarbeit tun will!

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