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Unter dem Einfluß ... der Weisheit

Aus der Oktober 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dürfen wir es wagen, uns auf einen ernüchternden Bericht aus dem Sunday Times Magazine (London) mit der Überschrift „Unbedingt einen Drink?“ zu beziehen? Es wird dort ausgesprochen ernst über die verheerenden Wirkungen, die alkoholische Getränke auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen haben, berichtet.The Sunday Times Magazine (London), 19. Februar 1989, S. 26. Trunksucht zerstört Familien, führt zum Verlust des Arbeitsplatzes und zu tragischen Unfällen und bringt Krankheit und Verfall. Alkoholkonsum mag wohl in manchen Kulturkreisen zu unschuldiger, sorgenfreier Fröhlichkeit und Geselligkeit dazugehören, endet aber nur allzuleicht in mangelnder Selbstbeherrschung, einem Verlust der Selbstachtung und schließlich körperlichem und geistigem Abbau.

In den Sprüchen Salomos im Alten Testament gibt es einen Vers, der all dies in richtige Licht rückt: „Der Wein ist ein Spötter, und starkes Getränk tobt: und wer immer sich davon betrügen läßt, ist nicht weise“ (nach der engl. King-James-Bibel). Starkes Getränk ist tatsächlich ein Betrüger, aber die gute Nachricht ist, daß der Betrug heute bis zu einem gewissen Grade erkannt wird.

Einer der Artikel in dem vorerwähnten Times-Magazin ist von dem bekannten britischen Autor Anthony Burgess. Er weist darauf hin, daß eine Tendenz besteht, zu sagen: „Nichts ist natürlicher als Trinken.“ Er fügt hinzu: „Aber Alkohol ist nur eine der psychoaktiven Substanzen, die beruhigen oder in Hochstimmung versetzen, und es ist sehr eigenartig, daß verkündet wird, Trinken sei natürlich, Marihuana oder Crack aber nicht. Wenn ein Mensch betrunken und hilflos ist, schieben wir es auf seine Unfähigkeit, den Konsum eines harmlosen Trostes unter Kontrolle zu halten; wenn jemand an Heroin stirbt, geben wir dem Heroin die Schuld.“

Sagt Burgess hier nicht, wie der Schreiber jenes Verses aus den Sprüchen, daß der Alkohol der Spötter ist? Aber wir brauchen uns nicht verspotten zu lassen. Alkohol hat aus sich selbst nicht die Intelligenz, uns aufzuwerten oder zu versklaven. Er hat nur die Macht, die die Menschen ihm geben. Wenn die Männer und Frauen zu erkennen beginnen, daß Glück und Zufriedenheit tatsächlich niemals in Sinnlichkeit und Genußsucht gefunden werden, verliert dieser Betrug seine Macht, ihnen etwas vorzumachen.

Oft wird Religion als unterdrückend und hemmend angesehen; doch Tatsache ist, daß Christus Jesus der Menschheit zeigte, wie man am besten dauerhafte Zufriedenheit und eine verläßliche Quelle der Freude findet — nämlich in Gott, Geist, dem Schöpfer alles Guten. Wir erfahren aus den Evangelien, daß es in der Gegenwart des Christus, der von Jesus veranschaulichten Wahrheit, niemals an Freude, Gesundheit oder einem erfüllten Leben mangelt. Uns wird die Überfülle des Guten gezeigt, das Gott — die göttliche Liebe — Seinen Kindern schenkt.

Das Johannesevangelium berichtet, daß Jesus und seine Jünger einst zu einer Hochzeit geladen wurden. Wir können davon ausgehen, daß diese Hochzeitsfeier bei Freunden von Jesu Familie stattfand, denn Maria, seine Mutter, teilte Jesus mit, daß der Wein ausgegangen sei. Sie hoffte vielleicht, daß er etwas unternehmen würde. Jesus benutzte die Gelegenheit, um das erste Zeichen in seinem öffentlichen Wirken zu vollbringen. Er bat die Diener, sechs Wasserkrüge mit Wasser zu füllen. Als dies ausgeschenkt wurde, rief der „Speisemeister“ dem Bräutigam zu, daß der „gute Wein“ bis zum Schluß aufbewahrt worden sei. Die meisten Bibelkommentatoren sind sich darüber einig, daß dieser „gute Wein“ nicht nur die weitere Versorgung mit Getränken auf einer Hochzeitsfeier bedeutete, sondern als Symbol für etwas ganz anderes stand. War nicht Jesu größtes Anliegen das Heil der Menschen und die Inspiration der Gnade Gottes in ihrem Leben?

Peakes Bibelkommentar wirft Licht auf dieses Geschehen: „Die strikte jüdische Gesetzestreue (dargestellt durch das Wasser der rituellen Reinigung) wird zum Evangelium — zum Wein, der Freude auf das Hochzeitsfest bringt..., die Freude am Reich Gottes.“ A. S. Peake, Commentary on the Bible (London: Thomas Nelson and Sons, Ltd., 1962), S. 848.

Jesu Lehren zeigen, daß Gott uns alle zu einem „Hochzeitsfest“ ruft — zu einer höheren Erkenntnis jener geistigen Freude, die wir finden, wenn wir im Gehorsam gegen Gott und Seinen Christus leben. Nur die Liebe zum Geistigen kann Männern und Frauen überall auf der Welt dauerhafte Zufriedenheit bringen. Mrs. Eddy weist auf diese tiefere Dimension der Lehren Jesu hin, wenn sie in Wissenschaft und Gesundheit schreibt: „Möge Christus, Wahrheit, an jedem Traualtar zugegen sein, um das Wasser in Wein zu verwandeln und dem menschlichen Leben eine Inspiration zuteil werden zu lassen, durch die das geistige und ewige Dasein des Menschen erkannt werden kann.“

Oft beginnen die Menschen erst dann mit der Zügellosigkeit und dem damit einhergehenden Leid zu brechen, wenn sie den totalen Betrug des Materialismus und seines Anspruchs, alle ihre Wünsche erfüllen zu können, am eigenen Leibe erfahren haben. Eine überzeugende praktische Sittenlehre kann die Menschen davor bewahren, aus eigenem Schaden lernen zu müssen. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß unser wahres geistiges Selbst — zu Gottes Gleichnis geschaffen — auf die Schätze der Seele oder Gottes bauen kann. Wenn wir uns durch Demut, Wachsamkeit und geläutertes Denken und Leben bemühen, unserer höheren geistigen Natur als Kinder Gottes gerecht zu werden, werden wir wahre Zufriedenheit und Befriedigung empfinden, wie wir sie uns früher nie hätten vorstellen können. Dieses Gute ist Teil unseres gottgegebenen Erbes, und wir können sicher sein, daß es unser tiefstes Verlangen befriedigt.

Man könnte sagen — um die gleichen Symbole zu gebrauchen, die Jesus benutzte —, daß der Bräutigam, das geistige Bewußtsein, in unser Leben tritt und wir mit reineren, höheren Idealen vermählt werden, wenn wir unser Denken Tag für Tag mehr vergeistigen. Alte Gewohnheiten und falsche Abhängigkeiten fallen von uns ab, und wir finden jene neue Inspiration, die unser Denken von einer materiellen auf eine geistige Basis stellt. Diese Änderung in unserem Leben wird durch das Befolgen christlicher wissenschaftlicher Regeln bewirkt.

Alkoholische Getränke sind zweifellos von Übel. Doch können wir der Gesellschaft helfen, sich von dieser Knechtschaft zu befreien, indem wir unerschütterlich darangehen, die Machtlosigkeit des Bösen in unserem eigenen Leben zu beweisen. Das Böse kann uns nicht ewig in der Sklaverei des Materialismus halten. Die Lehren Christi Jesu erschließen der Menschheit einen neuen Weg: ein Leben in Übereinstimmung mit Gott und unter Seinem Gesetz der Liebe. Sie öffnen uns die Augen für das Himmelreich auf Erden.

In Wissenschaft und Gesundheit fragt Mrs. Eddy mit Bezug auf diesen neuen Himmel und diese neue Erde: „Hast du dir jemals diesen Himmel und diese Erde ausgemalt, von Wesen bewohnt, die unter der Herrschaft der höchsten Weisheit stehen?“ Laßt uns bereit sein, hier und jetzt das himmlische Königreich Gottes wahrzunehmen, wo jeder in Wirklichkeit unter dem Einfluß Seiner Weisheit steht!

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