Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Nicht unterkriegen lassen!

Aus der Dezember 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Fähigkeit, sich nicht unterkriegen zu lassen, ist in unserem Alltag eine äußerst wünschenswerte Eigenschaft, wenn wir damit Anpassungsfähigkeit und Unverwüstlichkeit meinen. Sie hilft dem einzelnen, sich von einer Krise zu erholen, bei dem raschen Tempo und Wandel der Gesellschaft effektiver zu wirken und weiter Fortschritte zu machen. Was lehrt uns die Christliche Wissenschaft über die tiefere geistige Grundlage für diese wertvolle Eigenschaft und wie wir sie erlangen können?

Die Christliche Wissenschaft lehrt: Durch das Verständnis von Gott und des Menschen Beziehung zu Ihm können wir über ein Problem hinaussehen und uns fragen, was in der göttlichen Wirklichkeit, so wie Gott, das göttliche Gemüt, sie kennt, tatsächlich vor sich geht. Gott ist vollkommenes Prinzip, das einzige schöpferische, gestaltende Gemüt. Gott schafft und kennt nur das, was gut, harmonisch und ewig ist. In dem Reich, das vom vollkommenen Gemüt regiert wird, kann es kein Chaos und keine Krise geben. Und in Wirklichkeit ist der von Gott geschaffene Mensch in diese göttliche Harmonie eingebettet.

In dem Maße, wie wir diese geistigen Tatsachen besser verstehen, lernen wir, eine Krise nicht als unlösbares Problem anzusehen, sondern als Gelegenheit, Gottes gegenwärtige Vollkommenheit und Seine ewige liebevolle Fürsorge für Seine Kinder zu beweisen. Anstatt in schweren Zeiten der Furcht, der Entmutigung oder dem Selbstmitleid Raum zu geben, können wir zu Gott beten und demütig danach streben, zu verstehen, was Er über Seinen Menschen und Seine Schöpfung weiß. Anstatt sich der Verzweiflung, dem Sterblichen, hinzugeben, können wir vertrauensvoll heilende Lösungen erwarten, Wendepunkte, Fortschritt.

Die Bibel veranschaulicht mit vielen Beispielen, wie bemerkenswerte Menschen diese Fähigkeit, sich nicht unterkriegen zu lassen, diese Beweglichkeit des Denkens, zum Ausdruck brachten, statt sich schwach und gebrochen in die Niederlage zu schicken. Josef, der in den frühen Zeiten des Alten Testaments lebte, ließ sich angesichts großer Probleme nicht unterkriegen. Josef machte selbst dann Fortschritt, als er in die Sklaverei verkauft wurde; Feindschaft und Unehrlichkeit, denen er in Ägypten begegnete, wurden für ihn zu Schrittsteinen; jedesmal, wenn ihn Rückschläge trafen, verließ er sich rückhaltlos und demütig auf Gott, anstatt sich Groll und Entmutigung hinzugeben.

Jahrhunderte nach Josef kehrte Paulus Krisen in Wendepunkte für seinen geistigen Fortschritt um. Trotz Verfolgung und Verleumdung verbreitete Paulus das christliche Evangelium in einem Großteil der damals bekannten Welt und wurde zum größten Missionar, den das Christentum je hatte. Durch Paulus’ Werk wird deutlich, daß er sich nicht unterkriegen ließ. Wir erkennen die innere Kraft in seinen Worten: „Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluß haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“

Paulus’ erfolgreiche Missionstätigkeit beweist: Verständnis von Gott und Nachfolge auf dem Wege Christi Jesu verleiht Unverwüstlichkeit. Paulus konnte sich über die äußeren Umstände erheben, handelte es sich nun um Armut oder Überfluß, Entbehrungen oder Erfolg. Leben und Werk Christi Jesu können uns allen, so wie einst Paulus, als unvergleichliches Beispiel dafür dienen, wie man über scheinbar unüberwindbare Probleme Herrschaft erlangt. Da Jesus Gottes Sohn war und er Seinen Willen verstand, konnte er Sünde, Krankheit und Tod überwinden und anhaltende Siege über das Böse erringen, durch die die Menschheit für alle Zeiten gesegnet wurde.

Mary Baker Eddy sah sich in den ersten Jahren nach ihrer Entdekkung der Christlichen Wissenschaft im Jahre 1866 großen Herausforderungen gegenüber: Armut, Einsamkeit, Unglauben. Doch später schrieb sie darüber in Wissenschaft und Gesundheit: „Nach meiner Entdeckung suchte ich drei Jahre lang nach der Lösung dieses Problems des Gemüts-Heilens, forschte in der Heiligen Schrift, las wenig anderes, hielt mich von der Gesellschaft fern und widmete Zeit und Energie der Entdeckung einer positiven Regel. Das Forschen war lieblich, ruhevoll und von Hoffnung getragen, weder selbstisch noch niederdrückend.“ Gott hatte sich Mrs. Eddy als Prinzip offenbart, und diese Offenbarung verfolgte sie weiter. Von dem Wunsch beseelt, allen Menschen ihre Entdeckung zugänglich zu machen, daß Gottes Macht jedem zur Verfügung steht, sah sie in Krisen und Entbehrungen Gelegenheiten, im geistigen Verständnis zu wachsen. Und als sie praktische Beweise für Gottes Heilkraft erbracht hatte, ging sie daran, Wissenschaft und Gesundheit, das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, zu schreiben und die Christliche Wissenschaft einzuführen.

In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes.“ Wenn wir einer Prüfung mit unverwüstlichem Mut entgegengehen und im Verständnis von Gott und unserer Beziehung zu Ihm wachsen, erleben wir den Beweis, daß Gottes Liebe heilt.

Stehen wir im täglichen Leben vor Problemen, so ist es uns anheimgestellt, ob wir uns rückhaltloser Gott zuwenden wollen oder ob wir uns in ein langweiliges Zwiegespräch mit dem sterblichen Gemüt einlassen wollen, wodurch die Lösung des Problems nur hinausgeschoben wird. Wenn wir jeder Krise mit froher Hoffnung und mit Gebet entgegentreten, wird aus der Situation ein Wendepunkt zum Guten, ein Beweis, daß Gott immer für uns sorgt, zärtlich und liebevoll.

Mit einer Unverwüstlichkeit, die sich auf ein immer größer werdendes Verständnis von Gott gründet, können wir über den Problemen stehen. Aber mehr noch: Wir können die Herausforderungen als Gelegenheit zum Fortschritt ansehen, und wir können im Leben vorankommen ohne den Druck und Zwang, der mit dem raschen Wandel in unserer heutigen Gesellschaft verbunden ist. Wer Gott vertraut, kann Streß mit innerem Frieden und Herrschaft entgegentreten. Selbst inmitten rasanter Entwicklungen bleibt die Tatsache bestehen und demonstrierbar, daß Gott gegenwärtig und weise ist. Über den praktischen Nutzen der Christlichen Wissenschaft für Geschäftsleute und Gelehrte (ja, für uns alle) steht in Wissenschaft und Gesundheit folgendes: „Das mit diesem geistigen Verständnis ausgestattete menschliche Gemüt wird elastischer, ist größerer Ausdauer fähig, kommt in etwas von sich selbst los und bedarf weniger der Ruhe.“

Ein Verständnis von Gott drückt sich in der Fähigkeit aus, sich nicht unterkriegen zu lassen, der Fähigkeit, sich einer Herausforderung zu stellen, anstatt hilflos davor zurückzuschaudern, und zeigt sich ferner in besserer Gesundheit und jugendlicher Kraft. Ein Reporter einer Chikagoer Zeitung berichtete über Mrs. Eddy: „Zu der Zeit, als ich sie kennenlernte, muß sie in den Sechzigern gewesen sein; dennoch hatte sie die Farbe und die elastische Haltung einer Frau von dreißig, und dies sei, so sagte sie mir, den Grundgedanken der Christlichen Wissenschaft zuzuschreiben“ (Kanzel und Presse von Mary Baker Eddy).

Die Fähigkeit, sich nicht unterkriegen zu lassen, ist somit eine unschätzbare Eigenschaft. Sie kann Freude ausdrücken, Elastizität, Lebenskraft, Erwartung des Guten, Glaube an Gott. In dem Maße, wie wir uns mutig und erwartungsvoll von ganzem Herzen an Gott wenden, finden wir unweigerlich Kraft und Heilung.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1990

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.