Vor einigen Jahren, als ich vollberuflich zu Hause Klavierunterricht gab, bereitete ich eines Nachmittags zwischen den Unterrichtsstunden eilends das Abendessen für Gäste vor. Beim Öffnen einer Dose schnitt ich mir mit der gezackten Dosenkante tief in den Handballen.
Ich erinnere mich noch, daß ich darüber nachdachte, daß Gott, Wahrheit, die Reinheit des Menschen erhält und daß der wahre Strom des Lebens die „ruhigen, starken Ströme wahrer Geistigkeit“ sind. Die Worte stammen aus einem Satz in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, der vollständig lautet: „Die ruhigen, starken Ströme wahrer Geistigkeit, die sich in Gesundheit, Reinheit und Selbstaufopferung offenbaren, müssen die menschliche Erfahrung vertiefen, bis die Annahmen des materiellen Daseins als eine armselige Täuschung erkannt werden und Sünde, Krankheit und Tod der wissenschaftlichen Demonstration des göttlichen Geistes und dem geistigen, vollkommenen Menschen Gottes auf ewig Raum geben.“
Ich konnte noch die letzte Klavierstunde des Tages geben, aber ich machte mir Sorgen wegen des Abendessens. Ich hielt mich an die biblische Wahrheit, daß wir „in ihm leben, weben und sind.“ Es wurde ein wunderschöner Abend.
Doch kurz vorm Schlafengehen spürte ich ein schmerzhaftes Pulsieren in der Hand, und oberhalb des Handgelenks zeigten sich beunruhigende dunkle Streifen. Ich erzählte meinem Mann von meinen Befürchtungen. Ich rief eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie um Hilfe durch Gebe. Was sie über die vollkommene, geistige Schöpfung Gottes sagte, stärkte mich und beschwichtigte meine Furcht.
Die Hand schwoll nicht weiter an, aber am nächsten Morgen war sie steif und schmerzte sehr. Ich sprach wieder mit der Ausüberin, und sei half mir zu erkennen, daß Gottes Idee, der Mensch, immer unversehrt ist. Sie wies mich auf folgende wunderbare Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit hin: „Wenn Jesus Lazarus aus dem Traum oder der Illusion des Todes erweckte, so beweist das, daß der Christus einen falschen Begriff berichtigen konnte. Wer wagt es, diese vollendete Probe von der Macht und Willigkeit des göttlichen Gemüts, den Menschen auf ewig unversehrt in seinem vollkommenen Zustand zu erhalten und des Menschen gesamte Tätigkeit zu regieren, in Zweifel zu ziehen?”
Den größten Teil des Tages las und studierte ich das Kapitel „Die Wissenschaft des Seins“ im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft. Tiefer Frieden erfüllte mich. Mir wurde klar, daß ich mich durch die Anforderungen, die an mich gestellt wurden, gehetzt gefühlt hatte. Meine Haltung änderte sich, und ich vertraute mehr auf Gott. Ich wurde mir auch bewußt, wie oft ich in der Zeitung — „nur so zum Spaß“ — mein Horoskop gelesen und dadurch mit dem Gedanken an Zufall gespielt hatte, anstatt Gottes Herrschaft zu ehren. Ich wußte, daß ich das nie mehr tun würde.
Mittlerweile waren die Streifen am Arm vollständig verschwunden, und die Wunde hatte sich völlig geschlossen. Doch ich war noch immer etwas besorgt und schonte die Hand. In jener Woche enthielt die Bibellektion Christi Jesu Heilung des Mannes mit der verdorrten Hand. Jesus sagte zu dem Mann: „Strecke deine Hand aus!“ Weiter heißt es: „Und er tat’s; da wurde seine Hand wieder zurechtgebracht.“ Ich erkannte, daß Furcht mich zurückhielt und daß ich mit dem gleichen Vertrauen auf Gott, der den Menschen unversehrt erhält, meine Hand „ausstrecken“ mußte. Das tat ich, und ich war voller Freude, als ich auf dem Klavier eine volle Oktave problemlos greifen konnte.
Ich bin sehr dankbar für diese Heilung, die mein Vertrauen auf Gottes Allheit vertieft hat und mir gezeigt hat, daß einfach nichts außer Gott, dem Guten, wahr ist.
Ashland, Ohio, USA
