„Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen.“ An diesen Satz aus dem Lehrbuch der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, erinnerte ich mich eines Nachts, als ich mit Schmerzen im Unterleib erwachte. Ich fing an zu beten. Auch dachte ich über „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ aus Wissenschaft und Gesundheit nach. Am nächsten Morgen waren die Schmerzen verschwunden.
Ein paar Nächte später spürte ich wieder diesen Schmerz im Unterleib. Gedanken wie: Woher kommt das? und: Was kann es wohl sein? wollten sich bei mir einschleichen. Ich erkannte jedoch ganz klar, daß Gott, der einzige Schöpfer, keine Schmerzen geschaffen hat und daß sie daher nicht zu mir gehörten und ich sie nicht zu akzeptieren brauchte. Es kamen mir einige Zeilen aus einem Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft in den Sinn, das ich sehr liebe:
Ich freue mich in Dir, mein Gott,
Vertrau’ Dir für und für;
Mein Helfer Du in aller Not,
Bist Freund und Zuflucht mir.
Ich sang das Lied still vor mich hin, und die Schmerzen wichen.
Die Beschwerden traten noch ein paar Mal auf, und ich fing an, ernsthafter in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit zu studieren. Ich fand viele trostreiche Stellen wie die folgenden Verse aus den Psalmen: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler. Der Herr schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden.“
Die folgende Stelle aus dem Lehrbuch war mir ebenfalls eine große Hilfe: „Gleich dem großen Beispielgeber sollte der Heiler zu der Krankheit sprechen wie einer, der Gewalt über sie hat, und sollte es Seele überlassen, den falschen Augenschein der körperlichen Sinne zu meistern und die Ansprüche der Seele der Sterblichkeit und Krankheit gegenüber geltend zu machen.“ Ich dachte über diese Stelle lange nach. Es kam mir zum Bewußtsein, daß ich zu der Krankheit gesprochen hatte, wie einer der Gewalt über sie hat, indem ich den Schmerz zurückgewiesen und die Furcht gemeistert hatte. Jetz konnte ich „es Seele überlassen, den falschen Augenschein der körperlichen Sinne zu meistern“. Meine Arbeit bestand darin, die Heilung zu erwarten!
Ich identifizierte mich als Gottes Kind und bestand darauf, daß ich nur Gottes Eigenschaften widerspiegeln konnte. „Das Sein ist Heiligkeit, Harmonie und Unsterblichkeit“, heißt es in Wissenschaft und Gesundheit. Ich folgerte: Also ist mein wahres Sein das auch — und das ist in Wahrheit alles, was ich bin. An diesem Gedanken hielt ich fest, bis eines Tages eine große Freude in mir aufstieg, und ich wußte, ich war geheilt.
Diese Erfahrung liegt schon länger als ein Jahr zurück, und sie hat mir wieder gezeigt: Wenn wir wirklich standhaft einer Krankheit gegenübertreten und Gott als einzige Macht anerkennen und Ihm damit die Ehre geben, tritt die Heilung ein.
Hamburg, Bundesrepublik Deutschland
