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Vom Unterrichtsrat

Christus „mitten unter euch”

... und ganz besonders auf der Schülerversammlung

Aus der Februar 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In dem Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose geht dem gesprochenen Wort die Bewegung voraus: „Der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! ..." 1. Mose 1:2, 3. Im Markusevangelium heißt es: „Und es jammerte [Jesus], und er streckte die Hand aus, ... und sprach zu ihm: ... sei rein!" Mk 1:41. Saulus nahm den Namen Paulus an, als er zum Verfechter des Christentums wurde. Unsere Führerin Mary Baker Eddy heilte, und erst dann legte sie die Christliche Wissenschaft dar.

Die Tat spricht in der Christlichen Wissenschaft nicht nur lauter als Worte; sie geht den Worten voraus. Wahre Kommunikation geht nicht aus einem endlichen, privaten Gemüt hervor, das sich über die Wissenschaft des Seins äußert. Echte Kommunikation ist die Wirkung des Christus, der sich auf den Wassern ungeformten Denkens bewegt. Es ist die Tätigkeit des Logos oder des göttlichen Wortes, das von „Anfang” an erschafft und offenbart.

Wie groß ist die Freude, wenn wir erkennen, daß im Verlaufe des ganzen Schülertages der Christusgeist die vollkommene Schöpfung Gottes mehr ans Licht bringt und sie uns in greifbaren Formen offenbart. Da diese Formen die verzerrten Bilder des sterblichen Denkens auslöchen und an deren Stelle treten, nimmt es nicht wunder, daß während des Treffens viele selbst geheilt werden. Und mehr noch.

Historisch gesehen, besteht eine enge Beziehung zwischen den Schülervereinigungen und der Kirche. Unsere Führerin schuf für ihre Schüler zunächst eine Vereinigung, ehe sie eine Kirchenorganisation ins Leben rief. Da heute die Mitglieder der Schülervereinungen verschiedenen Zweigkirchen angehören und sie ihre Versammlungen zu unterschiedlichen Zeiten abhalten, tragen die Schülervereinigungen ständig Inspiration und Heilung in die Bewegung hinein und damit auch in die Zweigkirchen. Wer von einer Schülerversammlung heimkehrt, bringt oft frischen Wind in eine Kirchengemeinde. Auch auf diese Weise versorgt Gott Seine Herde mit Nahrung.

Und diese Nahrung, die die göttliche Tätigkeit widerspiegelt, spornt zu weiteren Taten an. Wer durch die Teilnahme an der Schülerversammlung inspiriert und gestärkt wurde, der stellt fest, daß sein Verlangen sich vertieft hat und in konkrete Demonstration übergegangen ist. Dieser geistige Impuls wirkt sich auf alle Kirchenmitglieder aus und versetzt sie in die Lage, Menschen zu erreichen, die vielleicht bis dahin noch nie von der Christus-Wissenschaft berührt worden sind.

Jede Schülerversammlung birgt in sich die Möglichkeit, die ganze Welt zu umfassen. Sie kann Gottes Liebe zur Welt so widerspiegeln, daß das historische Ereignis der Ankunft Jesu als die tatsächliche Gegenwart des Christus „mitten unter" den Teilnehmern verstanden wird. Keine andere Zusammenkunft auf der Welt ist mit der Schülerversammlung vergleichbar. Keine andere bietet so viele Möglichkeiten.

Dadurch wird oft allen Mitgliedern zu Recht eine so große Verantwortung auferlegt, daß sie zwangsläufig der immer offenen Einladung Christi Jesu Folge leisten: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.” Mt 11:28. Nichts dem Christus Ungleiches sollte an diesem großen Tag zugelassen werden. So, und nur so, wird jeder diesen Tag unbeschwert erleben, erfüllt mit der Erquickung des Christus.

Wir können für Schülerversammlung beten, indem wir sie zum Beispiel vom Standpunkt des 23. Psalmes aus betrachten und dabei wie unsere Führerin von der geistigen Bedeutung der Gottheit ausgehen. Siehe Wissenschaft und Gesundheit 577:36-19. Hier wird in schönen pastoralen Bildern beschrieben, daß der Hirte, die göttliche Liebe, bei Seiner Herde ist. Die Schafe mögen wohl hungrig sein, doch leiden sie weder Not noch Mangel. Sie sind vielmehr bereit, zu grünen, vielleicht neuen Auen geführt zu werden, wo sie weiden bzw. sich lagern werden, wie es nach der King-James-Bibel heißt. In der Bibel finden wir oft Wörter wie ruhen, wohnen, bleiben. Sich in einer grünen Aue niederzulassen muß nicht unbedingt bedeuten, daß man sich schlafen legt, sondern daß man so lange verweilt, bis man die neuen Gedanken durchdacht und sich zu eigen gemacht hat.

Die Wasser sind still; in ihnen spiegelt sich alles. Sie sind nicht aufgewühlt, noch überfluten und zerstören sie das Weideland. Doch sie sind und bleiben Wasser; sie bleiben in Fluß, damit sich der Geist Gottes darauf bewegen und, mit den Worten unserer Führerin, „den vollkommenen Begriff” bilden kann. Manchmal erscheint dieser Begriff, voll ausgereift, genau in dem Moment, wo er vom Sprecher dargeboten wird. „Warte geduldig, bis die göttliche Liebe auf den Wassern des sterblichen Gemüts schwebt und den vollkommenen Begriff bildet.” Ebd., S. 454. Keine rechte, von Gott kommende Idee ist je nutzlos.

Bezweifeln wir, daß die göttliche Liebe unseren geistigen Sinn während der Schülerversammlung erquickt? Oder daß wir diese Erquickung brauchen? Ebensowenig können wir in Zweifel ziehen, daß uns allein der geistige Sinn „auf rechter Straße” führt, dem einzigen Weg, den Gott uns führen kann.

Und Er führt uns um Seines Namens willen, nicht um unserer begrenzten Ziele willen, nicht damit unsere selbstherrlicher Ehrgeiz befriedigt werde, besser zu sein als unsere Mitmenschen. Es ist ein Weg, den wir schließlich alle gehen werden, ein Weg, der das Himmelreich Gottes offenbart, wo es sich erweist, wie unsere Führerin erklärt, „daß der Mensch keine eigene Gerechtigkeit hat, sondern daß er ,des Herrn Sinn' besitzt, wie die Bibel sagt.” Ebd., S. 291.

Die Schülerversammlung bietet die Möglichkeit, den Himmel zu suchen und zu finden. Das bedeutet jedoch nicht, daß wir auf Wolken dahinschweben und so von jedem Windhauch davongetragen und nutzlos werden. Christus Jesus brachte den „fern” geglaubten Himmel der Erde nah. Er sagte: „. .. das Reich Gottes ist inwendig in euch.” Lk 17:21. Wir können diese Übersetzung, wie sie in der King-James-Bibel und auch in der ursprünglichen Luther-Bibel erscheint, auf sehr subjektive Weise betrachten oder aus der revidierten Fassung eine umfassendere Erkenntnis gewinnen: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch." Ob man diese Verheißung nun auf sich bezieht oder auf alle Mitglieder der Schülervereinigung, man wird gewahr, daß sich das Himmelreich dort befindet, wo die Schülerversammlung hinführt und, im absoluten Sinn, wo sie zusammenkommt.

Wir brauchen uns nicht zu fürchten, selbst wenn der Tod seine Schatten wirft und uns in sein Tal lockt. Der Liebe Stecken führt uns kraftvoll voran, und der Liebe Stab tröstet uns sanft. Wir „wandern" mit Gott. Mit jeder Teilnahme an unserer Schülerversammlung gehen wir unsern Weg in größerer Nähe zu Gott, weg von dem Hypnotismus der Materie.

Wie schon während der ganzen Geschichte des Christentums, so gibt es auch heute Feinde der Geistigkeit. Doch können sie uns nicht berühren, solange wir sie nicht zu unseren Feinden machen oder auf ihre raffinierten Versuchungen hereinfallen und füreinander Feinde werden. Der reich gedeckte Tisch der Liebe ist für Bruder und Schwester zum Brotbrechen bereitet. Dem Feind machen jene einen Strich durch die Rechnung, die von Gott genährt wurden, deren Einheit gestärkt wurde. Und die, die mit dem Öl der Sanftheit und des Gebets aus jenem überströmenden Kelch gesalbt wurden, schließen selbst sogenannte Widersacher in ihre Liebe ein.

Der letzte Vers des 23. Psalms ist Verheißung und Prophezeiung zugleich für alle darauffolgenden Tage. Mit Güte und Barmherzigkeit erfüllte Herzen gehen aufeinander zu und segnen einander. Die Mitglieder der Schülervereinigung, gestärkt, angeleitet, gesalbt, bekommen eine Ahnung davon, daß es möglich ist, immerdar im Bewußtsein der Liebe zu bleiben. Sie stellen fest, daß Christus tatsächlich mitten unter ihnen ist, weil sie zusammengekommen sind. Er drängt sie zu besserer Heilarbeit und bringt ihre Worte mit der Liebe und der Macht der Liebe in Einklang.

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