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Ich bin in einer nichtchristlichen Religion aufgewachsen.

Aus der Februar 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich bin in einer nichtchristlichen Religion aufgewachsen. Als junges Mädchen hörte ich jedoch auf, meine Gebete zu verrichten, weil ich die Sätze nicht verstand, die ich auswendig hersagen mußte. Aber ich betete jeden Tag auf meine Weise mit meinen eigenen Worten. Das behielt ich bei, bis ich Mitte Dreißig war.

Eines Tages wurde ich dann sehr krank. Laut ärztlicher Diagnose litt ich an Krebs im vorgeschrittenen Stadium. Ich wurde zweimal operiert und erhielt viele Bestrahlungen, aber es half nichts. Die Ärzte informierten meinen Mann und meine Eltern über den Ernst meines Zustands und sagten ihnen, ich hätte nur noch wenige Jahre zu leben.

Gerade zu jener Zeit begann eine Schwägerin, sich für die Christliche WissenschaftChristian Science (kr'istjən s'aiəns) zu interessieren; sie besuchte mich jeden Tag und erzählte mir von der wunderbaren Religion, die sie gefunden hatte. Aber ich war an dem, was sie mir erzählte und erklärte, überhaupt nicht interessiert. Eines Tages dachte ich dann, ich könnte ihrem Redeschwall Einhalt gebieten, wenn ich sie fragte, ob sie mir ein Buch über die Christliche Wissenschaft besorgen könne, damit ich für mich selbst studieren könnte. Meine Schwägerin war hocherfreut über meine Bitte, und am nächsten Tag brachte sie mir das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.

Ehrlich gesagt, ich hatte damals absolut nicht die Absicht, das Buch zu lesen; ich hatte lediglich meine Schwägerin zum Schweigen bringen wollen. Ich stellte das Buch auf ein Regal und vergaß es eine Zeitlang. Aber als sich mein Zustand verschlechterte, fiel mir das Buch wieder ein, und ich dachte daran, was meine Schwägerin zu mir gesagt hatte, als sie es mir gab: „Dieses Buch wird dir Frieden geben.”

Ich nahm das Buch vom Regal und fing an, das erste Kapitel zu lesen. Die Worte Christi Jesu in der Einleitung zum ersten Kapitel erregten sofort mein Interesse: „Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß es geschehen würde, was er sagt, so wird's ihm geschehen. Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eutem Gebet, glaubet nur, daß ihr's empfangt, so wird's euch werden.” Ich erkannte plötzlich, daß wir den Bergen von Problemen, die sich uns in den Weg stellen, mutig entgegentreten müssen und nicht im geringsten daran zweifeln dürfen, daß wir imstande sind, den Gipfel des Berges zu erklimmen und die Probleme zu meistern.

Dann las ich auf Seite 4: „Das beständige Streben, immer gut zu sein, ist Beten ohne Unterlaß.” Das war für mich die Antwort auf die Frage, was Gebet ist, die Antwort, nach der ich so lange gesucht hatte. Es erklärte mir auf äußerst praktische Weise, was Gebet ist. Sofort gab ich Gott das ehrliche und aufrichtige Versprechen, danach zu streben, immer gut zu sein. Ja, ich ging in diesem Bestreben so auf, daß ich meine Krankheit vergaß, und in kurzer Zeit war ich vollkommen geheilt. Das geschah vor etwa dreißig Jahren.

Ein weiteres Beispiel für Gottes große Liebe war die Heilung meiner beiden Töchter. Eine Tochter wurde von Asthma und die andere von Ohrenschmerzen geheilt. Beide Leiden waren von den Ärzten als unheilbar bezeichnet worden. Eines Tages waren beide gleichzeitig krank. Eine Tochter weinte, weil ihr Ohr so stark schmerzte, und die andere hatte Beschwerden beim Atmen. Ich bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Hilfe durch Gebet, weil mir das Befinden der Kinder Angst einflößte.

Während ich still betete: „Bitte, lieber Gott, zeige mir Deinen Weg", nahm ich Wissenschaft und Gesundheit zur Hand, setzte mich ans Bett meiner Kinder und schlug das Buch auf. Die erste Stelle, auf die meine Augen fielen, lautete (S. 324): „Solange die Harmonie und Unsterblichkeit des Menschen nicht sichtbarer werden, sind wir noch nicht auf dem Wege, die wahre Idee von Gott zu erlangen, und der Körper wird das widerspiegeln, was ihn regiert, sei es Wahrheit oder Irrtum, Verständnis oder Annahme, Geist oder Materie. Daher, vertrage dich nun mit Gott und mache Frieden.’ ”

Ich las noch mehrere Seiten, aber der letzte Satz kam mir immer wieder in den Sinn. Ich begann, über die Bedeutung dieses Satzes nachzudenken, und als ich mich völlig darin vertiefte, erfüllte mich tiefer Frieden. Als ich aufschaute, sah ich, daß beide Kinder friedlich schliefen, und als sie kurze Zeit später aufwachten, sprangen sie aus dem Bett; sie waren vollkommen geheilt. Das ist jetzt über 25 Jahre her, und diese Leiden sind nie wieder aufgetreten.

Kurz nachdem ich die Christliche Wissenschaft kennengelernt hatte, wurde ich beim Lesen eines Artikels in einer der christlich-wissen-schaftlichen Zeitschriften von dem Gedanken berührt, daß wir arbeiten und beten sollen, um das Menschengeschlecht zu heben. Die Wirkung dieser Worte auf mich war so, als habe Gott selbst mir die heilige Aufgabe gestellt, beim Emporheben des Menschengeschlechtes mitzuhelfen.

Ich lebe in einem Entwicklungsland in Asien, wo wir noch mit Analphabetentum zu kämpfen haben und wo soziale und wirtschaftliche Sicherheit noch nicht gegeben ist. Viele Familien haben noch immer Hausdiener. Und da diese Arbeiter sehr arm sind und nur geringe oder überhaupt keine Schulbildung besitzen, können Sie sich vorstellen, daß sie nie imstande sein würden, besitzen, Arbeitsplätze zu finden.

Die Idee, aktiv daran teilzunehmen, das Menschengeschlecht zu heben, fesselte mich, und diese gottgegebene geistige Idee ließ mich nicht mehr los. Sie beschäftigte mein Denken und wurde zu einer erneuernden Kraft in meinen Leben. Bald unternahm ich umwälzende Schritte, um meine Vorstellung in die Tat umzusetzen. Ich ließ den Kindern meines Hauspersonals genau die gleiche Behandlung zukommen wie meinen eigenen Kindern. Mein erster Beitrag zur Hebung des Menschengeschlechts bestand darin, die Fesseln eines scheinbar nicht zu brechenden Teufelskreises zu brechen, der bestimmt, daß die von Nachkommen von Dienern meist wieder Diener werden, weil ihnen die Möglichkeiten fehlen, sich aus ihrem sozialen Stand hochzuarbeiten, sie kein Geld haben für eine bessere Schulbildung usw.

Glauben Sie aber nicht, daß das eine leichte Aufgabe für mich war, denn ich mußte gegen eingefleischte Familientraditionen und Denkgewohnheiten ankämpfen. Ich mußte Unzufriedenheit und Eifersucht unter den Kindern ausgleichen und die Mittel finden, damit ich das Schulgeld für die Oberschule und die Studiengebühren für die Universität bezahlen konnte. Oft war ich besorgt, wenn ich mich Geldschwierigkeiten gegenübersah, und dann fragte ich mich: „Tue ich wirklich das Richtige? Oder beraube ich meine eigenen Kinder ihrer Rechte?” Aber ich machte tapfer weiter, denn ich glaubte fest daran, daß Gott mich dazu geführt hatte, diese Schritte zu unternehmen.

In all den Jahren versorgte mich Gott mit allem, was ich brauchte, und ich kann bezeugen, daß sich der Ausspruch im dritten Buch Mose (26:5) in meinem Leben tatsächlich bewahrheitet hat: „Und die Dreschzeit soll reichen bis zur Weinernte, und die Weinernte soll reichen bis zur Zeit der Saat. Und ihr sollt Brot die Fülle haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen.” Alle diese Kinder, auch meine eigenen Töchter, sind jetzt erwachsene Frauen mit eigenen Familien, und sie sind alle gute Christliche Wissenschafter.

Ich konnte dieses gottgegebene Ideal, das Menschengeschlecht zu heben, auch an meinem Arbeitsplatz weiterverfolgen. Damals war ich Personalchefin eines großen Bankunternehmens mit mehr als dreitausend Angestellten überall in Indonesien. Durch das praktische Anwenden der Lehren der Christlichen Wissenschaft war es mir möglich, eine Reihe von Bestimmungen einzuführen, die für die Angestellten von Vorteil waren.

Worte reichen nicht aus, um meine aufrichtige, tiefe Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft auszudrücken; ich kann sie nur dadurch voll zum Ausdruck bringen, daß ich nach den Lehren dieser Wissenschaft lebe.


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