Schon Seit Stunden war ich mit dem Hausputz beschäftigt gewesen. Als ich mit laufendem Staubsauger in der Hand die Treppe hinaufpolterte, empfing mich mein Mann mit breitem Grinsen. „Na, macht“s Spaß?“ fragte er.
Ich befreite mich aus dem Kabelgewirr und bedachte ihn mit einem grimmig entschlossenen Blick. „Nicht besonders“, antwortete ich.
Mein Blick und meine Antwort verwiesen — wie er nach vielen Ehejahren sehr wohl wußte — auf ein Problem, das er mit seinem Lächeln und seiner Frage lösen wollte. Und ich — nach ebenso vielen Ehejahren — verstand ganz genau, was er mir sagen wollte. Ich wußte, daß mir mein Mann liebevoll und indirekt andeuten wollte, daß ich stur und verbissen geputzt und dabei keinen Raum für Freude gelassen hatte. Er erinnerte mich daran, daß wir uns unsere täglichen Aufgaben zwar nicht immer aussuchen können, doch daß wir sehr wohl entscheiden können, wie wir sie ausführen.
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