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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM Juni 1993

Aus der Juni 1993-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

6. Juni

Gott die einzige Ursache und der einzige Schöpfer

Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. (Joh 1:1)

In den „Sach- und Worterklärungen“ im Anhang der Lutherbibel wird u. a. gesagt, daß „das Wort nicht erstes Geschöpf, sondern von allem Anfang an bei Gott war“.

In der AÜ wird als Fußnote zu Joh 1:1 auf Ps 33:6, Ps 119:105, Spr 8:9, Ps 107:20, Ps 147:15 verwiesen, wo gezeigt wird, in welcher Weise sich „das Wort“ ausdrückt, so als Licht, Erkenntnis, Gesundheit. In Jes 55:10, 11 werden die machtvollen Auswirkungen „des Wortes“ unterstrichen, das nicht leer bleibt, sondern bewirkt, wozu es gesandt ist.

Zu der Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester von der Ordnung Abija, mit Namen Zacharias... Und es begab sich, als Zacharias den Priesterdienst vor Gott versah, da seine Ordnung an der Reihe war, daß ihn nach dem Brauch der Priesterschaft das Los traf, das Räucheropfer darzubringen; und er ging in den Tempel des Herrn. (Lk 1:5, 8, 9)

Zacharias war als „Diener des Worts“, als Priester im Tempel tätig. In Barclay wird erklärt: „[Zacharias] gehörte zu der Ordnung Abia. Jeder direkte Nachkomme des Aaron wurde automatisch Priester. Das bedeutete jedoch, daß es für den regelmäßigen Dienst viel zu viele Priester gab. Daher wurden sie in vierundzwanzig Ordnungen eingeteilt. Nur beim Passahfest, Pfingsten und beim Laubhüttenfest versahen alle Priester ihren Dienst gemeinsam. Während des ganzen überigen Jahres taten die Priester zweimal jährlich je eine Woche Dienst. Die Priester, denen der Dienst im Tempel viel bedeutete, sahen dieser Woche stets erwartungsvoll entgegen; bedeutete sie doch stets einen Glanzpunkt ihres Lebens...

Es kam durchaus vor, daß viele Priester in ihrem Leben niemals das Vorrecht erhielten, Weihrauch anzuzünden; aber wenn das Los einen Priester dazu bestimmte, so war dies der größte Tag seines ganzen Lebens ... “

13. Juni

Gott der Erhalter des Menschen

Die ungeistlichen Altweiberfabeln aber weise zurück; übe dich selbst aber in der Frömmigkeit! Denn die leibliche Übung ist wenig nütze; aber die Frömmigkeit ist zu allen Dingen nütze und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. (1. Tim 4:7, 8)

In der GN wird die Stelle folgendermaßen übersetzt: „Gottlose und kindische Spekulationen über die Anfänge der Welt mußt du ablehnen. Übe dich lieber darin, Gott zu gehorchen. Sich in körperlichen Entbehrungen zu üben, bringt nur wenig Nutzen. Aber sich im Gehorsam gegen Gott zu üben, ist für alles gut; denn es bringt Gottes Segen für dieses und für das zukünftige Leben.“

Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da? Warum ist denn die Tochter meines Volks nicht geheilt? (Jer 8:22)

Gilead, das Ostjordanland, war wegen seiner Heilsalben berühmt. Im BKB wird dazu erklärt: „Gilead, jenseits des Jordans, gehörte zu den Gebieten Israels, die dem Feind zuerst anheimfielen. Seine Salbe war schon 1. Mo 37, 25 (‚Balsam’) bekannt. Das Versagen bzw. das Wegfallen aller menschlichirdischen Mittel, die die Wunde des Volkes heilen könnten, wird deutlich.“

Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? (Lk 18:18)

Die Anrede des Mannes ist ungewöhnlich. Barclay schreibt dazu: „In der gesamten jüdischen Literatur wird nirgends erwähnt, daß jemals ein Rabbi als ‚Guter Meister' angeredet wurde. Stets sagten die Rabbinen: ‚Nur das Gesetz ist gut.' Jesus in dieser Weise anzureden, sah daher fast nach widerlicher Schmeichelei aus. Deswegen versuchte Jesus auch die Gedanken des Mannes von sich ab-und auf Gott hinzulenken. Jesus war sich stets bewußt, daß die Botschaft, die er verkündete, eine Botschaft Gottes war und daß seine Macht ihm von Gott verliehen war."

20. Juni

Hat sich das Weltall, einschliesslich des Menschen, durch atomare Kraft entwickelt?

So lasset nun ab von dem Menschen, der nur ein Hauch ist; denn für was ist er zu achten? (Jes 2:22)

Es wird allgemein angenommen, daß das Jesajabuch von mindestens zwei oder vielleicht drei Verfassern stammt. Den Schreiber des zitierten Verses stellt Hauss folgendermaßen dar: „Jesaja (Jahve ist Heil), aus höherem Stande, im Todesjahr Usias berufen durch eine Vision im Tempel, durch die ihm die Heiligkeit Gottes vor Augen trat. Er bekommt die schwere Aufgabe, Gerichtsbote für sein sich mehr und mehr verstockendes Volk zu sein. In furchtbaren Gerichten wird ein Rest gerettet werden. Er wirkt unter Ahas, Hiskia, Manasse von 740—690... Er ist der Politiker unter den Propheten. Unermüdlich verkündet er, daß Gott nach sittlichen Gesetzen die Völker regiert... Jesaja tritt auf zu einer Zeit tiefster Hoffnungs- und Mutlosigkeit. Er tröstet sein Volk und entzündet in ihm die Glut neuer Hoffnung. Seine Hoffnungen schöpft er aus der Erkenntnis der unvergleichlichen Größe Gottes, der Ohnmacht der Götzen und der Friedlosigkeit der Gottlosen.“

Fraget nach dem Herrn und nach seiner Macht, suchet sein Antlitz allezeit! Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes. Er ist der Herr, unser Gott, er richtet in aller Welt. (Ps 105:4, 5, 7)

In der GN wird diese Stelle folgendermaßen übersetzt: „Geht zum Herrn, denn er ist mächtig; sucht seine Nähe zu aller Zeit! ... Erinnert euch an seine machtvollen Taten, an seine Wunder und Gerichtsurteile! Er, der Herr, ist unser Gott, seine Herrschaft umschließt die ganze Welt.“

27. Juni

Die Christliche Wissenschaft

Und alle deine Söhne sind Jünger des Herrn, und großen Frieden haben deine Söhne. (Jes 54:13)

Im CB lesen wir zum Begriff Jünger: „Das griech. Wort für J. bezeichnet den Lernenden ... Im palästin. Judentum sammelten die Rabbinen Schüler um sich, die sie ... unterrichteten... In besonderer Weise galten die Zwölf als J. Jesu. Sie sind von Jesus berufen worden, standen in seiner Nachfolge, erhielten von ihm Belehrung und Weisung und wurden an der Arbeit Jesu beteiligt... Daneben steht ein Kreis von weiteren Anhängern, die auch als J. Jesu bezeichnet werden, zB Lk 6,17; Jo 6,66; 19,38. In der Apostelgeschichte ist J. die übliche Bezeichnung der Gläubigen (bis 21,16); von da an werden sie nur noch ‚Brüder‘ genannt.“

Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit. (Joh 14:16)

Bei Barclay heißt es: „Jesus läßt uns nicht allein, wenn wir uns bemühen, ein christliches Leben zu führen. Er schickt uns einen Helfer, der uns in unserem Kampf beisteht. An dieser Stelle des griechischen Textes stoßen wir auf das unübersetzbare Wort parakletos, das mit Tröster übersetzt worden ist... In modernen Bibelausgaben wird das Wort mit Helfer übersetzt, doch erst, wenn wir das Wort parakletos eingehend untersuchen, können wir etwas vom Reichtum der Lehre vom Heiligen Geist erfassen. Mit dem Wort parakletos wird eigentlich jemand bezeichnet, der hereingerufen wird; dabei ergab sich erst durch die Angabe des Grundes, aus dem der Betreffende gerufen wurde, die eigentliche Vorstellung, die sich mit dem Wort verband... Stets wird der parakletos herbeigerufen, wenn derjenige, der ihn ruft, unglücklich, verzweifelt oder bestürzt ist oder sich sonst-wie in Schwierigkeiten befindet.“

In der GN lautet diese Stelle aus Joh 14:16: „Ich werde den Vater bitten, daß er euch einen Stellvertreter für mich gibt, den Geist der Wahrheit, der für immer bei euch bleibt.“

Während die MeiÜ in Joh 14:16 vom „Tröster“ spricht, finden wir sowohl in der SchÜ wie in der REÜ dafür den Begriff „Beistand“. In der MÜ und AÜ wird schlicht von einem Helfer gesprochen.

Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel und gebot unsern Vätern, es ihre Kinder zu lehren. (Ps 78:5)

Unter „Zeugnis ablegen“ verstehen wir: von etwas berichten, etwas bekunden. Das bedeutet aber auch, etwas festzustellen, festzuhalten und nicht zu vergessen. Im BKB wird dieser Psalmenvers folgendermaßen beschrieben: „Gott selbst will, daß die Überlieferung von einer Generation an die nächste weitergereicht wird (V. 5f), damit jede Generation neu aus der Vergangenheit lernt, auf Gott ihre Hoffnung zu setzen (V. 7) und nicht — das ist der Hauptgedanke des Psalms — der Gefahr des Vergessens erliegt.“

Abkürzungen

= Albrechts Bibelübersetzung
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BKB = Brockhaus Kommentar zur Bibel
CB = Calwer Bibellexikon
GN = Gute Nachricht
Hauss = Friedrich Hauss, Biblische Gestalten
MeiÜ = Meisters Bibelübersetzung
= Menges Bibelübersetzung
REÜ = Revidierte Elberfelder Bibelübersetzung
SchÜ = Schlachters Bibelübersetzung

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