Wir Hatten Besuch bei uns gehabt. Da wir abends mit unseren Freunden noch lange aufgeblieben waren, waren wir alle müde. An dem Tag, an dem unser letzter Gast abreiste, sollten wir nachmittags zu einer Party gehen; da sagte meine Mutti: „Warum ruhen wir uns nicht alle vorher etwas aus?“ Wir fanden die Idee gut; und so legten sich meine Mutter, meine Geschwister und ich hin.
Gerade als ich beim Einschlafen war, wachte mein kleines Schwesterchen auf und fing an zu schreien. Ich stand auf und nahm das Baby hoch.
Nun war ich aber sehr müde, es war ein warmer Tag, und meine kleine Schwester war nicht gerade leicht. Mir wurde übel. Ich ging zu einer meiner Schwestern und dann zu meinem großen Bruder und fragte, ob einer von ihnen das Baby nehmen würde. Aber beide sagten „nein“. Da fühlte ich mich noch elender. Ich setzte mich mit der kleinen Mary auf die Treppe, denn ich befürchtete, ohnmächtig zu werden. Da dachte ich schnell an Gott.
Mir kam eine Bibelstelle aus den Psalmen in den Sinn: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten. Ich fühlte mich in dem Augenblick sehr schwach, aber das Wort Stärke bewirkte, daß ich mich viel besser fühlte.
Dann kam mir plötzlich der Gedanke: „Warum bemitleide ich mich selbst? Ich sollte dankbar sein, daß ich ein kleines Schwesterchen habe!“ Ich schaute auf Mary, und sie hatte mich die ganze Zeit über angelächelt! In dem Augenblick wachte Mutti auf und konnte Mary nehmen. Ich fühlte mich gar nicht mehr krank. Danke, lieber Gott.
Bournemouth, Dorset, England
Ich bin Lauras Mutter. Es war ein heißer Augusttag, als wir uns nach dem Mittagessen alle auf unsere Betten legten. Ich hatte nicht vor zu schlafen, war aber doch eingedöst. Unser Baby, das damals drei Monate alt war, schlief im Kinderbett neben mir.
Kurz nachdem ich das Baby ins Bettchen gelegt hatte, wachte es auf, aber bevor ich völlig wach war, kam Laura ins Schlafzimmer und holte Mary. Das war nichts Ungewöhnliches, denn Laura hatte sich schon immer gern um ihre Brüder und Schwestern gekümmert. Ich war dankbar, daß ich mich noch ein wenig ausruhen konnte, und Laura ließ nicht erkennen, daß ihr nicht gut war. Ich wußte nichts von der Heilung, bis sie mir später davon erzählte.
Da ich nicht immer bei allen unseren Kindern sein kann, ist es wunderbar beruhigend zu wissen, daß auch sie wissen, daß sie nie allein sind, weil sie sich immer an ihren Vater-Mutter Gott wenden können, wenn sie Hilfe und Heilung brauchen. Wir haben sechs Kinder im Alter von ein bis dreizehn Jahren, und es erfüllt mich mit großer Demut, wenn ich sehe, wie sie durch ihr Verständnis der Christlichen Wissenschaft einander helfen. Selbst unsere Dreijährige weiß: „Gott ist überall“, und „Gott liebt mich“.
Es ist typisch für Laura, die damals gerade elf war, Schwierigkeiten auf diese Weise zu bewältigen, und ich bestätige gern ihren Bericht.
Wie Lauras Zeugnis zeigt, wird in einer großen Familie verlangt, daß man sich umeinander kümmert und selbstloser ist.
Wir haben oft Heilungen durch die gebetvolle Arbeit der Kinder erlebt, und meine Frau und ich haben sie immer dazu angehalten, unseren Vater-Mutter Gott um Hilfe zu bitten, wenn wir nicht bei ihnen sein können.
Laura bewies zweifellos die Wahrheit einer Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy: „Wenn man sich an die Wirklichkeiten des ewigen Daseins hält..., dann kann man nicht um irgendeines Liebeswerkes willen leiden, sondern man wird stärker durch dasselbe.“
