Ein Freund Und ich unterhielten uns darüber, daß er, ein begeisterter Reiter, jetzt, da die Mauer um Berlin nicht mehr existierte, die Möglichkeit hatte, in das Gebiet der früheren DDR hineinzureiten. Einmal war er dabei weit in ein ihm unbekanntes Gelände geraten, so daß er sich verirrt hatte und in Sorge um den Rückweg war! Mein Freund ist aktives Mitglied einer großen Religionsgemeinschaft und sucht wie ich seinen Weg zu Gott. Daher fragte ich ihn: „Hast du gebetet, um den richtigen Weg zu finden?“ Zu meinem Erstaunen antwortete er: „Ich hätte gebetet, wenn ich alleine gewesen wäre. Aber weißt du, ich hatte ja das Pferd, und es ist bekannt, daß Pferde immer wieder zurück in ihren Stall finden. Darauf habe ich mich eben verlassen.“
Über die Antwort mußten wir beide lachen, aber später fragte ich mich, ob ich mich nicht auch mitunter auf „das Pferd“ verließ, anstatt zu beten.
Selbst wenn wir es gewohnt sind, uns im Gebet an Gott zu wenden, mögen wir uns doch manchmal bewußt oder unbewußt auf eine Person oder einen Gegenstand verlassen, anstatt auf Gott. Ein Beispiel hierfür finden wir in der Bibel in Christi Jesu Gleichnis vom verlorenen Sohn. Siehe Lk, Kap. 15. Für mich spricht es Bände über den Unterschied zwischen Gottvertrauen und Verlaß auf „das Pferd“.
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