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Frei vom Druck der Umstände

Aus der Oktober 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ist Ihnen Schon einmal aufgefallen, wieviel dieser Tage über die Belastung und den Druck im täglichen Leben gesprochen wird? Umstände, durch die Sie oder ich vielleicht nicht so leicht zu erschüttern sind, können anderen arg zusetzen — und umgekehrt. Manchmal meinen wir, daß die Grenze des Erträglichen erreicht sei. Dann können die Worte Christi Jesu uns Ruhe und Trost bringen, so daß die fieberhafte Aufregung sich legt.

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht (Mt 11:28–30).

Ein Joch wird normalerweise zu zweit getragen. Zwei Ochsen zum Beispiel können zusammen angeschirrt werden, um eine Last zu ziehen, wobei einer gewöhnlich die Führung übernimmt. Anstatt uns allein abzumühen, können wir Seite an Seite mit Christus, Wahrheit — mit der göttlichen Idee der Liebe — durch das Leben gehen. Wenn wir uns bis zur Erschöpfung ausgelaugt fühlen, kann Christus uns erfrischen. Wenn wir nicht mehr wissen, was wir tun sollen, können wir von Christus lernen. Wenn alles auseinanderzufallen scheint, kann Christus unsere Last leicht machen. Kann es für den, der schwer an den Sorgen des Lebens zu tragen hat, eine himmlischere Hoffnung geben?

Kein anderer Mensch hat eine so große Bürde der Verantwortung getragen, wie sie auf Jesu Schultern ruhte. Aber er ließ sich nicht davon erdrücken, noch strauchelte er. Er sagte vielmehr, daß diese Last leicht sei. Wie konnte das sein? Beim Studium des Johannesevangeliums wird deutlich, in welch enger Gemeinschaft Jesus mit seinem Vater, der göttlichen Liebe, stand. Einmal erklärte er den Menschen: „Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Er läßt mich nicht allein; denn ich tueallezeit, was ihm gefällt.“ Joh 8:29. Viele Menschen sagen, daß sie sich auf ihr eigenes Stehvermögen oder ihre Intelligenz verlassen, um mit den täglichen Problemen fertig zu werden. Was Jesus lehrte und lebte, bewies, daß er sich nicht auf dergleichen verließ. Statt dessen schöpfte er aus der Macht und Weisheit Gottes, des Geistes.

Ein klares Bewußtsein von Gott ist ein klares Bewußtsein Seiner gegenwärtigen Macht, Weisheit und Substanz. Jesu ganzes Leben veranschaulichte die Einheit des Menschen mit Gott, und weil Jesus diese Beziehung zu Gott verstand, wandte er sich jederzeit vertrauensvoll an den Vater um Hilfe. Niemals akzeptierte Jesus die Suggestion, daß er von Gott getrennt lebe oder daß er eine unabhängige Individualität oder eigene Fähigkeit besitze, die nicht vom göttlichen Geist stammt. Er lebte voller Zuversicht auf Gottes Kraft und Gegenwart. Jesus fordert uns auf, dieses Leben mit ihm zu teilen.

Finanzielle Not, der Zwang, sich anpassen zu müssen, familiäre Zwänge, berufliche oder schulische Anforderungen, Leistungsdruck, Blutdruck, Zeitdruck — die Aufzählung läßt sich beliebig fortsetzen. Doch bei allem, was uns bedrückt, erreichen uns über die Jahrhunderte hinweg die Worte des großen Meisters: „Lernt von mir.“

Jesus zog sich oft zurück und betete, bevor er sich der Menschenmenge stellte, die ihn bedrängte. Der Druck der Umstände kann erdrückend wirken. Er stellt das Leben als unbarmherzige Tretmühle hin. Wenn wir jedoch bereitwillig von Jesus lernen und sein geistiges Beispiel beachten, so werden wir zumindest einen Augenblick innehalten, um uns bewußt zu werden, daß der Mensch nicht vom Geist getrennt werden kann! In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erläutert Mary Baker Eddy das so: „Angesichts der unendlichen Aufgaben der Wahrheit halten wir inne — warten auf Gott. Dann dringen wir vorwärts, bis der schrankenlose Gedanke voll Entzücken dahinwandelt und der unbeschränkte Begriff sich beschwingt, damit er die göttliche Herrlichkeit erreiche.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 323. Der Druck der Umstände hat keine Herrschaft über den Menschen; Gott hat dem Menschen Herrschaft über die ganze Erde gegeben. Durch das Anerkennen dieser geistigen Herrschaft erhalten wir die Kraft, innezuhalten und zu beten und dadurch Gottes Gegenwart zu empfinden und Christi Botschaft von Wahrheit und Liebe zu hören.

Wir sind niemals ohne Hilfe. Wenn wir Schritt für Schritt mit Christus, Wahrheit, gehen, wird die Last von unseren Schultern genommen. Christi Joch ist leicht — sanft, nicht hart. Christi Botschaft bringt die Zusicherung, daß wir geliebt und umsorgt werden. Sind die Anforderungen an uns gewaltig? Gottes Liebe ist größer, weiter und höher. Wenn wir das erkennen, können wir mit Paulus erklären: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“ Phil 4:13. Es mangelt an Zeit? Im Geist liegt das ewige Jetzt. Wie speiste Jesus Tausende, wie heilte er das Volk? Gottes Liebe, Seine Fürsorge kommt und geht nicht; Gott, das unendliche Gute, ist jetzt da. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Die Dinge der Zeit und des Sinnes verschwinden in der Erleuchtung des geistigen Verständnisses, und Gemüt bemißt die Zeit nach dem Guten, das sich entfaltet. Dieses Entfalten ist Gottes Tag„ und wird keine Nacht mehr sein‘.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 584. Leben entfaltet sich innerhalb dieses von Gott geschaffenen Tages. Wenn wir das erkennen, gibt es keine Grenze mehr für das Erreichbare.

Fühlen wir uns gedrängt, etwas Unrechtes zu tun? Wir brauchen uns nicht von Tabak, Alkohol oder Drogen, von Promiskuität oder ungesetzlichen Handlungen unters Joch spannen zu lassen. Christus fordert uns auf, sein Joch auf uns zu nehmen. Und das versklavt nicht; es bringt Freiheit. Sicher, die Menschen suchen Anerkennung durch ihre Freunde, aber haben wir erst einmal Gottes Lob erfahren, dann gibt es nichts Besseres mehr, nichts, was uns ein besseres Selbstwertgefühl geben könnte. Alkohol zum Beispiel erniedrigt die Menschen nur. Christus, Wahrheit, dagegen ermöglicht es, daß wir unsere volle Leistungsfähigkeit erreichen und die ganze Freude des Daseins erleben. Jesus sagte: „Ich will euch erquicken.“ Ist uns einmal unsere Beziehung zu Gott bewußt geworden, werden unsere Freundschaften auf einer besseren Grundlage ruhen, und wir erleben wirkliches Glück und entdecken wahre Liebe.

Christus erlöst uns von der Furcht. Furcht ist ein Wort, von dem man sagen kann, daß es oft gleichbedeutend ist mit Druck. Die Christliche Wissenschaft hilft uns, Jesu Lehren und sein Beispiel zu verstehen. Wie wundervoll ist es, den Tag mit dem Gedanken zu beginnen, daß wir von Gottes Liebe umgeben sind, daß das volle Ausmaß der göttlichen Weisheit uns zur Verfügung steht und Seine Hilfe und Fürsorge immer da sind. Solch ein Tag ist von der unaufhörlichen Entfaltung des Guten erfüllt.

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