Nach Ende Des Zweiten Weltkriegs wurde ich zu einem neuen Offizierslehrgang der Marine der Vereinigten Staaten zugelassen und einer großen Universität an der Ostküste zugeteilt. Darüber war ich ausgesprochen glücklich, da ich mich immer für die See interessiert hatte; außerdem hätte ich sonst nicht die nötigen Mittel für ein Hochschulstudium gehabt.
Im Frühling meines zweiten Studienjahres wurde mir im Anschluß an eine jährlich stattfindende ärztliche Untersuchung mitgeteilt, ich solle mich beim Bezirkskommando der Marine melden. Während ich dort wartete, wurde ich gefragt, ob ich wüßte, weshalb ich hier sei, und ich sagte: „Nein.“ „Sie haben die ärztliche Untersuchung nicht bestanden“, war die Antwort — was eine völlige Überraschung für mich war, da man mir während der Untersuchung selbst nichts gesagt hatte.
Ich wurde in ein Untersuchungszimmer geführt, wo mich zwei Marineärzte sehr gründlich untersuchten und meinen Zustand erörterten. Sie sagten, mit meinem Herzen stimme etwas nicht und sie hätten die früheren Befunde bestätigt gefunden. Man ersuchte mich, eine Woche später zu einer weiteren Untersuchung wiederzukommen.
Ich setzte mich mit meinen Eltern in Verbindung sowie mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, die meine Sonntagsschullehrerin gewesen war, ehe ich die Universität besuchte. Sie begann für mich zu beten. Ich sprach mehrere Male mit ihr, und sie zerstreute meine Furcht in bezug auf meine Gesundheit und die Möglichkeit, daß ich mein Studium abbrechen mußte. Sie hob ganz besonders die Wahrheit hervor, daß der Mensch Gottes vollkommenes, harmonisches Sein widerspiegelt. Ich klammerte mich an die geistige Idee, daß der Mensch vollkommen ist, weil Gott vollkommen ist. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit: „Der Mensch ist der Ausdruck vom Wesen Gottes“ (S. 470) und „Gottes Sein ist Unendlichkeit, Freiheit, Harmonie und grenzenlose Seligkeit“ (S. 481). Ich mußte Gott also auf harmonische Weise zum Ausdruck bringen.
Am Tag der nächsten Untersuchung sagte mir die Ausüberin voller Überzeugung, ich solle mich nicht fürchten — die Ärzte suchten nach der Wahrheit und die würden sie auch finden. Und genau so war es — von einem Herzproblem fanden sie keine Spur. Darüber gab es eine große Diskussion; man sagte mir, ich solle mich in einem Marinekrankenhaus zu weiteren Tests melden. In den darauffolgenden Tagen wurden etliche Tests durchgeführt, die alle negativ ausfielen. Daraufhin wurde ich zu meiner Einheit und dem Studienprogramm zurückgeschickt. Es erübrigt sich wohl, zu sagen, daß ich überaus dankbar war.
Als ich mich zur ärztlichen Untersuchung für das dritte Studienjahr meldete, war der zuständige Arzt erstaunt, eine sehr dicke Akte vorzufinden, die alle Resultate der vorangegangenen Tests, verschiedene Kurvenblätter, Aufnahmen usw. enthielt. Er stellte mir einige Fragen, und während ich wartete, las er die ganze Akte ruhig und sorgfältig durch, einzelne Stellen immer wieder nachprüfend. Danach untersuchte er mich gründlich. Nach einigem Nachdenken sah er mich an und sagte: „Mein Sohn, ich glaube nicht, daß irgend etwas von all dem je geschehen ist.“ Er nahm alles, was sich auf das Herzproblem bezog, aus meiner Akte heraus und warf es in den Papierkorb. Ich war überrascht über diese Entwicklung, aber sehr dankbar. Auf diese Weise würden während meiner verbleibenden Zeit in der Marine nicht regelmäßig die umfangreichen Einzelheiten einer Sache geprüft werden, die dem Menschen Gottes „nie geschehen“ war.
All die Jahre hindurch ist die Christliche Wissenschaft bei Problemen — ganz gleich, ob klein oder groß — ein immer verfügbarer, stets verläßlicher Führer gewesen; sie hat uns gezeigt, was über meine Familie und mich wahr ist.
Gloucester, Massachusetts, USA