Seit Über Vierzig Jahren wende ich die Christliche Wissenschaft an. In dieser Zeit wurde ich von vielen körperlichen Problemen geheilt und erhielt Hilfe bei anderen Schwierigkeiten. Ich möchte von einer Erfahrung berichten, wo die Christliche Wissenschaft mein Tröster, mein Berater und mein Generaldirektor war.
Nachdem ich einunddreißig Jahre lang in der Armee gedient hatte, zog ich mich vom Militärdienst zurück und wurde Direktor einer großen Fleischwarenfirma. Schließlich leitete ich eine der größten staatlichen Messen im Land. Ich hatte einen Meilenstein in meiner Karriere erreicht. Sollte ich mich nun auf meinen Lorbeeren ausruhen, oder sollte ich eine andere Beschäftigung finden?
Einige Tage lang betete ich wegen dieser Frage. Ich war versucht, einfach in den Ruhestand zu gehen und mir ein schönes Leben zu machen. Aber ich erkannte, daß mein Leben beständig weitergeht, da ich Gottes Widerspiegelung bin, und daß es keine Verlangsamung oder Untätigkeit gibt. Täglich studierte ich die Beschreibung von Gemüt (Gott), die uns in Wissenschaft und Gesundheit gegeben wird. Ich war besonders beeindruckt von der Erklärung: „Gott ist der Schöpfer des Menschen, und da das göttliche Prinzip des Menschen vollkommen bleibt, bleibt die göttliche Idee oder Widerspiegelung, der Mensch, vollkommen“ (S. 470). Alter oder körperliche Verfassung war kein Maß meines wahren Seins oder meiner Fähigkeit, produktiv zu sein.
Eines Mittwochabends erzählte ein junger Mann auf einer christlich-wissenschaftlichen Zeugnisversammlung, wie er bei einer großen Universität zugelassen wurde. Er hatte seine Bewerbung um Zulassung abgeschickt, und der Semesterbeginn rückte näher, aber er hatte noch keine Antwort erhalten. Er betete. Ihm fiel die Geschichte ein, wie Mose die Kinder Israel aus Ägypten führte. Er dachte daran, wie sie auf Gott vertraut hatten, während sie vorangingen. Nachdem sie das Rote Meer durchquert hatten, wanderten sie noch vierzig Jahre in der Wüste und wußten nicht, was sie erwartete. Aber die ganze Zeit über wurden sie in jeder Weise von Gott versorgt. Schließlich kamen sie in dem verheißenen Land an. Der junge Mann hatte dann erkannt, daß auch er Gottes liebevoller Fürsorge vertrauen mußte. Er ging zur Universität und fand heraus, daß seine Bewerbung versehentlich falsch eingeordnet worden war. Sie wurde sofort bearbeitet, und gleich am nächsten Tag konnte er die einführenden Vorlesungen besuchen.
Dieser Beweis, daß man immer vorangehen kann, wenn man Gott vertraut, war alles, was ich brauchte, um mich zu entschließen, ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen. Wegen meiner vielen Reisen sowohl im Militärdienst als auch privat, befaßte ich mich mit dem Gedanken, ein Einzelhandelsgeschäft zu gründen, um orientalische Möbel, Kunstgegenstände und Antiquitäten zu verkaufen.
Die Gründung eines Geschäfts war ein großer Schritt und erforderte viel Überlegung und ernstes Gebet. Es bedeutete, daß ich in den Orient reisen mußte, um Waren einzukaufen, daß ich ein Darlehen aufnehmen und einen Laden finden mußte. All das war mit vielen Einzelheiten verbunden. Mit der Hilfe von Freunden und durch völliges Vertrauen auf Gottes Führung wurde das Geschäft planmäßig eröffnet.
Nach einiger Zeit wurde unser Umsatz von Monat zu Monat geringer. Erfahrene Einzelhändler meinten, ich solle unbesorgt sein, das Geschäft werde sich im August wieder erholen, wenn das heiße Wetter vorbei sei; oder es werde im September besser werden, wenn für die Kinder die Schule wieder anfange; oder Oktober sei immer der gute Monat. Aber der Umsatz sank trotzdem weiter.
Im November erkannte ich schließlich, daß ich Hilfe brauchte. Ich rief einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an. Er wies mich auf all das Gute hin, das ich anfänglich in diesem Geschäft gesehen hatte, und sagte, ich solle das Gute nicht für saisonbedingt halten. Das Gute kommt von Gott und steht uns immer zur Verfügung. Das gelte es zu verstehen und ständig im Bewußtsein festzuhalten.
Das war genau der richtige Ansatzpunkt für mich. Meine ganze Einstellung zum Geschäft änderte sich. Schon nach kurzer Zeit steigerte sich der Umsatz. Das Geschäft warf Gewinn ab, und so blieb es auch.
Nachdem das Geschäft siebzehn Jahre lang floriert hatte, beschloß ich, es zu verkaufen. Ein Jahr verging, aber es war dem Makler nicht gelungen, einen Käufer zu finden. Nachdem ich wieder durch mein Verständnis von Gott eine Antwort gesucht hatte, wurde ich dazu geführt, Inventar und Gebäude zu verkaufen. Das war wieder ein großer Schritt, den ich unternehmen mußte, aber mit Gottes Führung wurden der Lagerbestand und das Gebäude mit einem viel höheren Gewinn verkauft, als wenn ich das Geschäft als Ganzes verkauft hätte. Freunde und Verwandte halfen mir bei der Auflösung der Firma. Dies war eine weitere Antwort auf mein Gebet. Während des ganzen Verkaufs hielt ich beständig an folgendem Bibelvers aus den Sprüchen fest: „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen“ (3:5, 6).
Das Wichtigste bei diesen Erfahrungen war, daß ich mehr von Gottes Allmacht und Seiner beständigen Fürsorge für Seine Kinder erkannte und erlebte. Durch all das fand ich immer neue Gelegenheiten, Gott und meinen Mitmenschen mehr und besser zu dienen. Ich bin dankbar für den Klassenunterricht und für mein Verständnis der Christlichen Wissenschaft, die meine ganze Einstellung zum Leben geprägt hat.
Tequesta, Florida, USA