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„Neue Gelegenheiten lehren neue Pflichten ...“

Warum jetzt?

Aus der Oktober 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir glauben, daß die Leser des Herolds an diesem im Christian Science Journal vom August 1994 erschienenen Artikel interessiert sein könnten. Wenn er sich auch auf die Vereinigten Staaten bezieht, so richtet sich doch die Botschaft an alle. Gern würden wir von unseren Lesern Berichte über eigene Erfahrungen und Kommentare zu den hier behandelten Themen erhalten.

In Den Letzten Jahren hat sich in der Art und Weise, wie die Christliche Wissenschaft und die Christlichen Wissenschafter besonders in den Vereinigten Staaten in der Öffentlichkeit dargestellt werden, ein grundlegender Wandel vollzogen. Dafür gibt es verschiedene Anzeichen:

• die negativen oder bedenklichen Gerichtsurteile in Zivil- und Strafprozessen in mehreren Bundesstaaten der USA;

• die ausgedehnte Berichterstattung in den Medien über negative gerichtliche und gesetzgeberische Aktivitäten, zum Beispiel die ausführlich behandelten Prozesse gegen Eltern, die sich bei der Heilung ihrer Kinder auf Gebet verlassen;

• die stereotypen und verzerrten Darstellungen von Christlichen Wissenschaftern im Fernsehen und die allzuoft falschen Berichte in der Presse über unseren Glauben und unsere Kirche.

Inmitten dieser weitverbreiteten Skepsis und des allgemeinen Unverständnisses gibt es andere Entwicklungen:

• eine freimütige Diskussion über den Konflikt zwischen religiösen und individuellen Rechten einerseits und den notwendigen Interessen des modernen Staats und der Medizin andererseits;

• eine historische Debatte über Gesundheitsfürsorge und die verschiedenen Systeme der Gesundheitsfürsorge;

• die zunehmende Suche nach Heilungsbeweisen und Erklärungen, die über das hinausgehen, was die herkömmliche Medizin zu bieten hat. Wie zu Jesu Zeiten, so sind auch heute viele bereit, über „Glaubenslehren und altehrwürdige Systeme“ Siehe Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. vii. hinauszugehen, um den Saum seines Gewandes zu berühren.

In seinem Brief vom 22. April an die Kirchenmitglieder in den USA führte der Vorstand der Christlichen Wissenschaft aus, daß diese Herausforderungen die einzelnen Christlichen Wissenschafter dazu anhalten, „unsere Nachbarn und Mitmenschen besser darüber aufzuklären, wer wir wirklich sind und was die Wissenschaft des Seins der Menschheit wirklich zu bieten hat“.

Die Möglichkeiten, für die Offenbarung und Demonstration der Wahrheit Zeugnis abzulegen, haben wir als „neue Gelegenheiten“ bezeichnet — nach einem Gedicht von James Russell Lowell (als Lied Nr. 258 im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft vertont).

In Lowells Gedicht heißt es in Anlehnung an den englischen Originaltext: „Neue Gelegenheiten lehren neue Pflichten...“ Und die „neuen Gelegenheiten“, die wir heute erkennen, weisen auf die Notwendigkeit von drei wesentlichen Aspekten der Jüngerschaft hin, die in Mary Baker Eddys Lebensziel enthalten sind: „...der Menschheit die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen.“ „Wenn Ihr auf der Wanderung Euch zeitweilig nach der Ruhe am ‚frischen Wasser’ sehnt, denkt über diese Lektion der Liebe nach. Erkennt ihren Zweck; und in Hoffnung und Glauben, wo Herzen einander begegnen und sich gegenseitig segnen, trinkt mit mir die lebendigen Wasser des Geistes meines Lebenszweckes: — der Menschheit die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen“ (Mary Baker Eddy, Vermischte Schriften, S. 206). Diese Aspekte sind:

1. Wach und aktiv sein.

2. Ein aufmerksames Ohr haben, lauschen.

3. Echte Evangelisten sein.

1. Die gegenwärtigen Angriffe auf die Religionsfreiheit, auf das geistige Heilen im allgemeinen und Ausübung der Christlichen Wissenschaft im besonderen erfordern ständige Wachsamkeit. Das ist der Preis der Freiheit. Gefordert ist eine wache und aktive Kirche. Eine Organisation und eine Mitgliedschaft, die bereit sind, die Nacht über zu wachen und dem Unterdrücker am Morgen entgegenzueilen.

2. Neuere Bestseller und Artikel in Zeitungen und Zeitschriften weisen auf den Hunger nach Religion hin, auf die Suche nach Alternativen zur herkömmlichen Medizin, den Zusammenhang zwischen Gebet und Heilung, den Widerstand gegen die Unterdrükkung der Kirche von seiten des Staates und die Suche nach Werten und einer gewissen Ordnung. In jedem einzelnen Fall handelt es sich sozusagen um eine Hand aus der Menge, eine Hand, die den Saum des Gewandes Christi, der Wahrheit, zu berühren sucht. Kommen wir jenen Menschen in der Menge auf halbem Weg entgegen? Wird ihre mentale Offenheit willkommen geheißen, und finden sie Trost? Die Christlichen Wissenschafter können die Gelegenheit wahrnehmen, aufmerksamer auf diese Stimmen zu achten und besser darauf vorbereitet zu sein.

3. Offensichtlich haben die christlich-wissenschaftliche Kirche und die einzelnen Mitglieder es der Öffentlichkeit in allzu vielen Fällen gestattet, sie zu definieren, anstatt sich selbst für die Öffentlichkeit zu definieren. Zum einen spielt hier der Wunsch hinein, keinen Anstoß zu erregen und niemand zu „bekehren“. Zum anderen fürchten sie, mißverstanden zu werden oder — mehr noch — auf Ablehnung zu stoßen. Doch diese Zurückhaltung dürfte größtenteils im Herzen selbst liegen sowie darin, daß es diesem Herzen versagt wird, den belebenden, evangelistischen Geist zu verwirklichen — der das Evangelium vom „ursprünglichen Christentum und seinem verlorengegangenem Element des Heilens“ Siehe Mary Baker Eddy, Handbuch Der Mutterkirche, S. 17. predigt.

Wir beabsichtigen, im Christian Science Journal und auch in bestimmten Ausgaben des Christian Science Sentinels wie des Herolds der Christlichen Wissenschaft regelmäßig über die Gelegenheiten und Pflichten zu berichten, die gegenwärtig die Wachsamkeit unserer Kirche und ihrer Mitglieder erfordern. Folgendes sind zwei neuere Beispiele.

Ein waches und aktives Mitglied

Jean Carl erkannte, daß es nötig war zu handeln, und sie tat es auch. Sie ist Rechtsanwältin und ehemalige stellvertretende Staatsanwältin im Kreis Genesee im US-Bundesstaat Michigan. Vor einiger Zeit veröffentlichte das Flint Journal in Michigan eine Kolumne, in der die Fürsorge, die Christliche Wissenschafter ihren Kindern zukommen lassen, in Frage gestellt wurde. Die darin vertretenen Ansichten entsprachen nicht Frau Carls eigener Erfahrung. Sie schrieb daher einen Beitrag für dieselbe Kolumne der Zeitung.

Vielleicht möchten Sie die im Flint Journal abgedruckte Kolumne gern selbst einmal lesen.

Aus dem Flint Journal (Michigan)

WENN SIE MICH FRAGEN
Geistiges Heilen ist eine realistische Wahl
von Jean P. Carl

„In einem Kommentar wurden hier vor kurzem Zweifel darüber geäußert, ob Christliche Wissenschafter Mitgefühl für ihre Kinder haben.

Es hat mich traurig gestimmt, das zu lesen, denn diese Ansicht ist weit von der Wahrheit entfernt. Wir Christlichen Wissenschafter lieben unsere Kinder. Und wir sorgen für sie und für uns durch Gebet im Sinne unserer Religion. Das ist vernünftig und liebevoll, weil es Erfolge zeitigt und eine verläßliche und sanfte Methode ist.

Als stellvertretende Staatsanwältin für den Kreis Genesee war ich neun Jahre lang auf Kindesmißhandlung und Vernachlässigung von Kindern spezialisiert, und während dieser Zeit gab es keinen einzigen Fall mit einem Kind aus einer christlich-wissenschaftlichen Familie.

Nicht jeder Leser des Flint Journals wird mit dieser Art von Fürsorge vertraut sein; Christliche Wissenschafter wenden sie aber seit über 125 Jahren an. Wir täten das nicht, wenn diese Fürsorge nichts taugte.

Es gibt in der Tat zahllose gesunde Familien, die sich über Generationen hinweg in bezug auf ihre Gesundheit ausschließlich auf christlich-wissenschaftliches Gebet verlassen haben. Uns liegen sorgfältig beglaubigte Heilungen von Kindern in Fällen von Rükkenmarkentzündung, Zuckerkrankheit, Lungenentzündung, Blinddarmdurchbruch und O-Beinen vor.

Mir ist klar, daß es Leuten, die sich vertrauensvoll auf die materielle Medizin verlassen, schwerfällt, diese Heilungen zu akzeptieren. Doch viele andere, die keine Christlichen Wissenschafter sind, haben selbst ähnliche Erfahrungen gemacht und freuen sich mit uns über Gottes heilende Fürsorge.

Ich bin von einem Knoten in der Brust geheilt worden. Verständlicherweise hatte ich Angst, aber ich bat eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe. Wir arbeiteten zusammen, und der Knoten löste sich auf.

Obwohl es vereinzelte Todesfälle von christlich-wissenschaftlichen Kindern gibt, so ist sich doch jeder vernünftig denkende Mensch bewußt, daß es bei allen Heilmethoden unerwartete und tragische Todesfälle gibt. Wichtig ist das Gesamtbild, und das ist in bezug auf die Christliche Wissenschaft ausgezeichnet.

Tatsache ist, daß es keinen objektiven Beweis dafür gibt, daß christlich-wissenschaftliche Kinder einem höheren Risiko ausgesetzt sind als Kinder, die medizinische Behandlung erfahren. Ja, das Risiko ist für sie wahrscheinlich sogar geringer. ...

Wer sich auf die herkömmliche Medizin verläßt, vertraut aufgrund seiner bisherigen Erfahrung darauf. Das gleiche trifft auf Christliche Wissenschafter zu. Doch finden wir uns nicht mit Krankheit oder Tod als etwas Gottgewolltem ab. ...

Wir hoffen, daß alle, die an diesem Thema interessiert sind, sich die ausgezeichnete Erfolgsstatistik christlich-wissenschaftlichen Heilens unvoreingenommen anschauen und dieser Religion zugestehen, daß sie wie das ursprüngliche Christentum Tausende von Leiden befreit hat — darunter viele, für die es keine Hoffnung mehr gab.“

Copyright © 1994 The Flint Journal. Nachdruck mit Genehmigung.

Aus dieser Kolumne ergab sich etwas, was verdient, zitiert zu werden. „Eine Leserin der Kolumne, die Fragen über die Christliche Wissenschaft hatte, nahm mit der Verfasserin Kontakt auf. Diese gab der Wahrheitssucherin Wissenschaft und Gesundheit, ein paar Ausgaben unserer Zeitschriften und eine Einladung zu einem Vortrag. Das aufrichtige Interesse dieser Frau führte dazu, daß sie mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft sprach. Hier war wieder eine Stimme in der Menge, die gehört werden wollte.“


Evangelistin auf den Straßen Arizonas

Viele Mitglieder, die letztes Jahr an einer der Versammlungen über Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy teilnahmen, wurden dazu inspiriert, etwas Neues zu unternehmen — das Buch einmal mit ganz neuen Augen zu lesen, ... es an Bekannte oder Familienmitglieder weiterzugeben... oder vielleicht die von einem erneuten Studium des Buches gewonnenen Gedanken auf ein langjähriges körperliches oder anderes Problem anzuwenden und es zu heilen.

Mary Roland machte sich mit ihrer Inspiration auf den Weg. Sie kehrte von der Versammlung in Phoenix, Arizona, nach Prescott, ihrem Wohnort, zurück und dachte über folgende Stelle in Wissenschaft und Gesundheit nach: „Heute gibt es kaum eine Stadt, ein Dorf oder einen Flecken, wo man nicht lebendige Zeugen und Denkmäler fände von der Wirksamkeit und Macht der Wahrheit, wie sie durch dieses christliche System der Krankenheilung zur Anwendung gelangt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 149. Ihr kam der Gedanke, alle 17 Büchereien in ihrem Umkreis zu besuchen und denen Wissenschaft und Gesundheit anzubieten, die es nicht in ihren Regalen hatten.

Frau Roland ist Assistentin des Komitees für Veröffentlichungen für die Stadt, in der sich ihre Zweigkirche befindet.

Zuerst besprach sie diese Idee mit dem Vorstand Ihrer Zweigkirche, um zu sehen, ob er die Bücher dafür bereitstellen würde. Auch rief sie den „sehr hilfreichen und offenen“ Leiter der Büchereien an, der ihr die Adressen und Öffnungszeiten der Büchereien gab, die Namen der Bibliothekare usw.

Dann machte sie sich auf den Weg.

In vielen Kleinstädten Arizonas bildet die Bücherei den Mittelpunkt der Gemeinde. „Wenn die Bücherei unsere Bücher hat, so ist das praktisch wie ein Leseraum der Christlichen Wissenschaft in der Stadt“, sagt Frau Roland.

Wenn Christliche Wissenschafter einer Bücherei das Lehrbuch geben, führt das manchmal dazu, daß sie andere Leute aus der Umgebung kennenlernen, die das Buch lesen. Wie Frau Roland sagt, bekennen sich jetzt manche von ihnen offener zu ihrer Religion, weil sie nicht mehr das Gefühl haben, in ihrer Stadt als Außenseiter zu gelten.

Mary Roland glaubt nicht, daß es nur einen begrenzten Interessentenkreis gibt. „Es gibt unbegrenzte Möglichkeiten, die Christliche Wissenschaft und Wissenschaft und Gesundheit der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Aber es muß auf Gebet basieren. Wir müssen den Tröster und den Ort, mit dem wir es zu tun haben, lieben..., sonst stellen wir die Bücher nur ins Regal, damit sie einstauben.“

Sie besucht die Büchereien regelmäßig, um festzustellen, ob die Bücher auch gelesen werden, und auf diese Weise erhält sie den Kontakt mit den Bibliothekaren aufrecht.

Mary Rolands Arbeit hat so viele Früchte getragen, daß sie ihren Kirchenvorstand wiederholt um zusätzliche Geldmittel angehen mußte, um neue Bücher kaufen zu können.

Die Schritte, die Sie unternehmen, um anderen zu einem richtigen Verständnis von der Christlichen Wissenschaft zu verhelfen, sind unerläßlich. Bitte senden Sie Ihre Berichte, Gedanken oder Fragen an

The First Church of Christ, Scientist
175 Huntington Avenue A–251
Boston, MA 02115–3187 USA

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