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BEI LICHT BESEHEN

Eine Rückschau auf Nachrichten und Kommentare

Aus der April 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Evangelische Kirchenzeitung — Das Sonntagsblatt für Hessen und Nassau


Jesus ist radikal

Ein Mann wollte eigentlich nur noch Abschied nehmen von seiner Familie. Ein letzter Kuß, um sich dann auf das Glaubensabenteuer einzulassen, Jesus von Nazareth nachzufolgen. Doch Jesu Antwort ist wie eine kalte Dusche: „Wer seine Hand an den Pflug legt und schaut zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Warum ist Jesus so radikal? Verbietet er Menschlichkeit?

Ganz gewiß nicht, aber Jesus sieht tiefer. Er sieht die bisherige Lebenseinstellung des Mannes und wie ihn seine Familie sehr schnell wieder in den alten Trott zurückholen wird. Er braucht jetzt Abstand zu seinem bisherigen Leben, nicht Abschied...

Die alte Bauernregel ist Klar: Nur wer nach vorne sieht, kann auch gerade Furchen machen, er läßt sich nicht ablenken und kommt so zum Ziel. Das heißt für uns heute: Wenn in Jesus wirklich das Reich Gottes bis heute verborgen da ist, dann wird es dort entdeckt und erlebt, wo ein Mensch es wagt, sein bisheriges Leben auf ein neues Ziel hin auszurichten, und entsprechende Schritte im Glauben tut. Das ist durchaus ein gewisses Wagnis. Aber ein Wagnis, bei dem man nur gewinnen Kann...

„Glauben heißt, daß einer durch ein unmöglich Ding hindurchbrechen soll. Er geht hinein ins Meer, als wenn kein Wasser da wäre; in den Tod, als wenn kein Tod da wäre, und fällt Christus um den Hals, als wenn es niemals Sünde gegeben hätte.“ So erlebte es Martin Luther, und er wollte nie mehr hinter diese Erfahrung zurück. Hätte er nicht das Unmögliche gewagt, er hätte nie Gottes Kraft erfahren...

Keiner sage: Ich kann nicht glauben. Tue den ersten Schritt, lege deine Hand an den Pflug, und zieh deine erste Furche, und siehe — du bist mitten im Glauben. Du hast es gewagt, und du wirst nicht enttäuscht. Denn Jesus sucht weder Bewunderer noch Anhänger seiner Lehre, sondern Nachfolger (Kierkegaard).

Dr. Ulrike Eichler ist Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Pfungstadt (Pfarramt Mitte).

Nachdruck mit Genehmigung

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