Obwohl Ich Während meiner Schulzeit eine christlich–wissenschaftliche Sonntagsschule besuchte, wandte ich mich nach und nach von allem ab, was ich dort gelernt hatte, und folgte immer mehr den vielen intellektuellen Strömungen der Zeit.
Ich war schließlich völlig durcheinander und rebellierte gegen meine Familie und die Gesellschaft im allgemeinen. Obendrein fing ich an zu trinken, zu rauchen und beging Ladendiebstahl. Mit meinem moralischen Verhalten ging es bergab. Ich befaßte mich mit den verschiedensten Religionslehren und esoterischen politischen Philosophien. Weder mein Denken noch mein haßerfülltes und asoziales Benehmen konnte ich noch mit der Reinheit und der heilenden Wahrheit der Christlichen Wissenschaft in Einklang bringen.
Dieser Zustand dauerte mehrere Jahre an. Nach einer gescheiterten Ehe begann ich ein Hochschulstudium, und alles wurde noch schlimmer. Ich verließ mich völlig auf Medikamente, um meinen schmerzgeplagten Körper zu beruhigen, und probierte Drogen. Da Geld für mich immer mehr im Vordergrund stand, arbeitete ich bald vollberuflich und studierte nur noch nebenbei. Eines Tages rief mein Vorgesetzter mich zu sich und verlangte eine Erklärung für einen Fehler, den ich schon wieder gemacht hatte. Er sagte: „Sie müssen Ihr Leben in den Griff bekommen, sonst muß ich Sie entlassen.” Und er erklärte mir im Vertrauen, er könne sehen, daß ich an mangelnder geistiger Führung litt. Er schlug vor, daß ich mich an die Religion wende, in der ich aufgewachsen war. Dieser Mann zeigte große Liebe zu Gott, und ich respektierte ihn.
Ich begann die Gottesdienste der christlich–wissenschaftlichen Kirche in jenem Ort zu besuchen. „Es ist die Absicht der Liebe, den Sünder umzuwandeln”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 35 in Wissenschaft und Gesundheit (über mein Leben, wie mir schien!). Tränen der Reue traten mir in die Augen, als die Gemeinde bei meinem ersten Besuch das Lied „Der Mutter Abendgebet” sang, dessen Worte von Mrs. Eddy stammen (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 207). Ich nahm das Studium der Christlichen Wissenschaft wieder auf und verstand nun einige meiner frühesten Sonntagsschullektionen besser, an die ich mich wieder erinnerte. Christus Jesus erklärt im Gleichnis vom verlorenen Sohn, dieser Sohn „ging. .. in sich” (Lukas 15:17); es war, als ob ich lange Zeit betäubt gewesen wäre und nun „in mich ging”.
Als ich mir meiner Liebe zu Gott und Seiner Liebe zu mir bewußt wurde, fand ich langsam meine Freiheit wieder. Ich prüfte mein Leben und meine Gedanken, die, wie ich feststellte, nicht nur selbstgerecht, sondern oft ganz einfach egoistisch waren. Die Veränderungen traten nicht immer schnell ein, aber als ich weiterhin wöchentlich die christlich–wissenschaftliche Lektionspredigt las, begann ich mehr im Einklang mit christlichen Moralvorstellungen zu handeln und zu denken.
Die Bibel war mir ein versiegeltes Buch gewesen, doch nun wurde sie der Mittelpunkt meines Studiums. Ich hatte die Bibelgeschichten immer geliebt und konnte jetzt ihre geistigen Lektionen in meinem täglichen Leben besser anwenden. Ich entwickelte mehr Mitgefühl und wurde von dem Gefühl geheilt, Drogen nehmen zu müssen. Auch wurde ich vom Rauchen und dann vom Trinken geheilt. Ich lernte einen liebevollen Mann kennen, der mir in jeder Hinsicht zur Seite stand, und wir heirateten. Außerdem fand ich lohnende Arbeit.
„In dem Versuch, die Irrtümer der Sinne abzulegen, muß man den letzten Heller voll und ganz bezahlen, bis schließlich aller Irrtum der Wahrheit unterworfen ist. Die göttliche Art, der Sünde Sold zu zahlen, umfaßt die Entwirrung der Verwicklungen des Lebens sowie die Notwendigkeit, durch Erfahrung zu lernen, wie man zwischen Sinn und Seele zu unterscheiden hat” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 240). Durch Gebet entwirrte ich eine Menge mentaler „Verwicklungen” und sah vielen Dingen ins Auge, die einen Mut erforderten, der — so war ich überzeugt — von Gott kam. Es wurde mir bald klar, daß ich noch mehr geistiges Verständnis brauchte und auch ein besseres Selbstwertgefühl. Ich hatte bis dahin jahrelang eine immer wiederkehrende Halsentzündung medizinisch behandeln lassen. Als ich jedoch einen bestimmten Artikel im Christian Science Sentinel las und mir klar wurde, daß meine Unschuld als Gottes Kind unantastbar ist, wurde ich sowohl von den chronischen Halsentzündungen als auch von dem Gefühl der Wertlosigkeit geheilt, unter dem ich so lange gelitten hatte.
Diese Erfahrungen liegen jetzt schon mehr als sechzehn Jahre zurück, und die hier beschriebenen Heilungen sind von Dauer gewesen. Ich könnte ein Buch schreiben über all die anderen Heilungen, die ich erlebt habe und durch die ich geistig gewachsen bin, darunter Heilungen von lähmenden Schmerzen im Knie, von Jähzorn, Erkältungen, Grippe und Überempfindlichkeit.
Meine beiden Kinder werden in Übereinstimmung mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft erzogen. Ich bin dankbar für die Grundlage, die in der Sonntagsschule für mich gelegt wurde und jetzt für unsere Familie gelegt wird, und ich werde immer dankbar dafür sein.
Franconia, New Hampshire, USA
