Als Lila Von der Schulbushaltestelle nach Hause lief, wirbelte sie mit ihren Füßen die Blätter auf, die sich am Rande der schmalen Straße angehäuft hatten. Sie war so aufgeregt. Es war nur noch eine Woche bis Thanksgiving (einem amerikanischen Feiertag). In der Schule hatte Frau Fenstermacher sie alle angeregt, bei einer Thanksgiving-Hilfsaktion mitzumachen. Jeder, der etwas geben konnte, sollte ein Lebensmittelpaket von daheim mitbringen. Und alles, was so zusammenkäme, wollten sie einer Familie in ihrem Ort bringen.
Nachdem Frau Fenstermacher das alles erklärt hatte, las sie eine Geschichte über die Pilgerväter vor, die ersten Siedler, die sich an der Nordostküste der heutigen Vereinigten Staaten niedergelassen hatten. Sie waren auf den strengen Winter in Massachusetts nicht vorbereitet, aber die Indianer brachten ihnen Mais und anderes Gemüse, so daß sie etwas zu essen hatten. Frau Fenstermacher sagte, sie sollten sich vorstellen, sie seien die Indianer, die einer Familie der Pilgerväter in ihrer Stadt etwas zu essen bringen.
Lila malte sich gern etwas aus. Sie ließ ihre Gedanken oft wandern, besonders seit ihr Papa im letzten Sommer gestorben war. Sie stellte sich sogar manchmal vor, daß er abends wieder von der Arbeit nach Hause käme oder daß er nach der Sonntagsschule vor der Tür auf sie wartete. Das tröstete sie immer ein bißchen — wenigstens für kurze Zeit. Sie hatte zwar sieben Geschwister, aber trotzdem kam es ihr jetzt zu Hause oft schrecklich still vor.
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